Absichtserklärung: Kunstrasenplatz für den SV könnte kommen

An sich ist die Situation klar: Im Rahmen der ICE-Baustelle und dem Bau einer nördlichen Bahnüberführung verlor der Sportverein Zapfendorf sein Hauptspielfeld. Das muss neu errichtet werden, nur: Soll es ein klassisches Rasen- oder besser ein Kunstrasen-Spielfeld werden? Im Gemeinderat wurden dazu 20 Jahre Sportplatz-Geschichte aufgerollt. Am Ende sprang eine Absichtserklärung heraus.

Ende September richtete der Sportverein ein Schreiben an die Gemeindeverwaltung. Auf sechs Seiten erläutert die Vereinsführung darin, dass der Sportverein durch Baumaßnahmen des Marktes seit 1993 bereits zwei Spielfelder verloren habe, aktuell das Hauptfeld, in den 1990er Jahren durch die Verlegung des Klingengrabens ein weiteres. Ein Ersatz sei damals nicht gleich gefordert worden, da schon die Planungen der Bahn für den ICE-Ausbau liefen. Der verzögerte sich aber, und so seien die verbleibenden Plätze mehr als zuvor beansprucht worden. Daher besteht der Verein vehement auf einem zeitnahen Ersatz – und zwar einem vollständigen, also den Bau von zwei neuen Rasenplätzen oder eines ganzjährig nutzbaren Kunstrasenplatzes.

Für die Gemeinde, die den Bau zu großen Teilen finanzieren soll, steht ganz vorne die Kostenfrage. Ein Rasenspielfeld mit einer Größe von 105 auf 70 Meter würde etwa 350.000 Euro kosten, ein kleineres als zweiter Platz etwas weniger – plus Grunderwerb. Diese Variante, das wurde in der Gemeinderatssitzung vom 8. Dezember 2016 klar, scheidet eigentlich aus. Denn am Sportgelände ist nicht ausreichend Platz für drei Spielfelder vorhanden. Der Kunstrasenplatz schlüge laut eines vorliegenden Angebots mit etwa 600.000 Euro zu Buche. Für den Unterhalt und notwendige Sanierungen nach etwa 15 Jahren wäre der Verein zuständig.

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Das Satellitenbild aus dem April zeigt schon den Verlust des Hauptfeldes durch die Bahnüberführung. In grün eingezeichnet: So könnte das neue Spielfeld im Vereinsgelände liegen.

Ordentliche Spiel- und Trainingsmöglichkeiten fehlen

Bürgermeister Volker Dittrich erläuterte in der Sitzung, dass die Gemeinde vom Sportverein rund 80.000 Euro erhalten werde, die diesem als Entschädigung von der Deutschen Bahn überlassen wurden. Weitere 155.000 Euro könnten von der Regierung von Oberfranken bereitgestellt werden, da der Sportplatz auch als Schulsportanlage diene. Verschiedene Gremiumsmitglieder meldeten sich nach den Ausführungen zu Wort. Georg Ries (CSU) meinte, die Gemeinde müsse Sorge dafür tragen, dass es für den Verein wieder ordentliche Spiel und Trainingsmöglichkeiten gebe. Sein Fraktionskollege Thomas Porzner ergänzte, wenn zum aktuellen Zeitpunkt kein Kunstrasenplatz gebaut werde, dann käme nie einer.

Skeptisch äußerten sich mehrere Räte aus dem Umland. Andreas Schonath (Wählergemeinschaft Oberleiterbach): „Bei den Summen, um die es geht, und bei den Belastungen, die die Gemeinde hat, habe ich große Bauchschmerzen.“ Er forderte eine höhere finanzielle Beteiligung des Vereins. Für Dr. Andreas Büttner (Bürger-Vertretung-Lauf) reichten die ihm zur Verfügung stehenden Unterlagen nicht aus – er regte zudem an, beim Neubau eines Platzes auch über weitere Einrichtungen nachzudenken, etwa eine Laufbahn. „Wir brauchen eine schnelle Entscheidung, was den Platz angeht. Über das gesamte Gelände und seine Entwicklung, die auch im Städtebaulichen Entwicklungskonzept beschrieben wurde, muss noch an anderer Stelle diskutiert werden“, sagte Bürgermeister Dittrich dazu.

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Ein Beschluss fiel in der Sitzung noch nicht, in der ersten Sitzung des neuen Jahres Mitte Januar soll es soweit sein. Eine Absichtserklärung gaben die Räte aber ab – für ein Kunstrasenspielfeld. Das könnte, wie SV-Vorstand Helmut Hohmann erklärte, auch den anderen Vereinen aus dem Gemeindegebiet gegen eine kleine Miete zur Verfügung gestellt werden, besonders in der Jahreszeit, in der sich Rasenplätze nicht bespielen lassen.

Elektrofahrzeug für die Gemeinde

In die nichtöffentliche Sitzung verschoben wurde der Tagesordnungspunkt „Abschluss der Kreuzungsvereinbarung mit der DB Netz AG über die Fußgängerunterführung am Bahnsteigzugang Zapfendorf“. Hintergrund sind laut Dittrich diverse Auftragsvergaben. Beschlossen wurde hingegen die Teilnahme des Marktes Zapfendorf am E-Car-Sharing-Modell des Landkreises. In diesem Rahmen soll im kommenden Jahr das Dienstfahrzeug der Gemeinde durch ein Elektrofahrzeug ersetzt werden. Dieses kann die Gemeinde dann auch Bürgern zur Ausleihe anbieten.

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