Kernöl und Kultur – eine Reise des OGV Zapfendorf in die Steiermark

Am Mittwoch, 2. Oktober 2019 um 6:30 Uhr brachen 31 Mitglieder und Freunde des Obst- und Gartenbauvereins Zapfendorf mit einem Bus der Firma Schmuck zu einer fünftägigen Fahrt in die Steiermark auf. Die Vorsitzende Klara Ott hatte viel Zeit und Mühe in die Planung und Organisation der Fahrt gesteckt und ein attraktives Programm für eine wunderschöne Region zusammengestellt, die sich noch etwas abseits der großen Touristenströme befindet.

Leider meinte es der Wettergott zunächst nicht gut mit uns und diverse Staus führten dazu, dass der geplante Aufenthalt in Bad Aussee bei Hallstatt abgesagt werden musste. Bei einsetzender Dunkelheit erreichten wir unser wildromantisch gelegenes, modernst ausgestattetes  Hotel „Der Klugbauer“ mitten im Wald am Reinischkogel südwestlich von Graz auf eintausend Meter Höhe. Der erste Abend in unserem Quartier diente dem gegenseitigen Kennenlernen, was bei einem guten Essen und einigen Gläsern Steiermarkwein auch bestens gelang.

Ziel des folgenden Tages war die Erkundung des Schilcherlandes und der Südsteiermark. Zunächst stand ein Besuch der Genussmanufactur „Lukashof“ bei Stainz  auf dem Programm. Der Familienbetrieb arbeitet seit 1987 biologisch und nach dem Prinzip der Erhaltung der Artenvielfalt, was bei einer Führung über die Streuobstwiesen eindrucksvoll verdeutlicht wurde. Im Verkaufsraum konnten sich alle mit den in Handarbeit gefertigten Spezialitäten eindecken. Ein kulturelles Highlight erwartete uns nun auf der Burg Deutschlandsberg mitten in den Weinbergen hoch über der Südsteiermark. Das privat geführte Museum glänzte mit vielen sehr anschaulich präsentierten Funden aus der Zeit der Kelten und der Römer und verdeutlichte eindrucksvoll die Entwicklung des uralten Kulturlandes am südöstlichen Alpenrand. Als letzter Punkt des Tages stand der Besuch der renommierten Ölmühle Hartlieb auf dem Programm. Neben dem Wein ist das Kürbiskernöl inzwischen zu einem Markenzeichen der Region und einem Exportschlager geworden. Bei einer Führung wurde deutlich, mit welcher Sorgfalt und akribischer Arbeitsweise an der Herstellung des Produkts gearbeitet wird, das in der feinen Küche höchstes Ansehen genießt.

Im Mittelpunkt des nächsten Tages standen der Besuch von Graz und seiner Umgebung. Zunächst wurde bei herrlichem Wetter das wie Graz zum UNESCO-Welterbe gehörende Schloss Eggenberg mit seinem attraktiven Schlosspark angesteuert. Das nahezu unversehrt erhaltene und nur mit Kerzen beleuchtete Barockschloss war der Sitz der Eggenberger, die man auf Grund ihres Reichtums und Einflusses auch mit den Fuggern vergleicht. Weiter ging es nach Graz, der Hauptstadt der Steiermark und der zweitgrößten Stadt Österreichs. Eine zweistündige Führung durch die Gassen mit ihren stattlichen Bürgerhäusern und Hinterhöfen vermittelte uns auf beeindruckende Weise das Flair einer südländisch geprägten, bezaubernden Stadt, die man gerne noch länger selbst erkundet hätte. Sicher ist Graz allein eine Reise wert!  


Die Reisegruppe des Obst- und Gartenbauvereins.

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Ziel des dritten Tages unserer Reise war das „ Vulkanland“ in der Oststeiermark. Der berühmte österreichische Architekt und Künstler Friedensreich Hundertwasser hat hier in Bad Blumau eine gesamte Thermalbadanlage gestaltet und ein phantastisches Ensemble von bunten Häusern und Gegenständen in die Landschaft gezaubert, die uns bei einem Rundgang sehr beeindruckten. Anschließend ging es weiter nach Riegersburg, wo eine Besichtigung der Essigmanufactur Gölles, der größten in Österreich, auf uns wartete. Die wenigsten von uns konnten sich im Vorfeld eine Vorstellung von dem machen, was uns hier erwartete: Ein Keller mit edlen Barriquefässern voll mit Obstessigen und bis zu zwanzig Jahre alten Balsamicoprodukten, die wir bei einer Feinverkostung kennenlernen durften. Das zweite Standbein der Manufactur ist die Herstellung von edlen Obstbränden, die von uns ebenso wie die Essigprodukte reichlich käuflich erworben wurden. Nach einer kurzen Stärkung in einer örtlichen Buschenwirtschaft führte unser Weg zum dritten Highlight des Tages – dem Besuch der Schokoladenfabrik „Zotter“, die weit über Österreich hinaus einen hervorragenden Ruf genießt. Hunderte von verschiedenen Schokoladekreationen überforderten beinahe unser Aufnahmevermögen, und so manche gekaufte Tafel wird wohl erst daheim genossen und beurteilt werden können.  

Der letzte Abend unserer Reise wurde in froher Runde in unserem Hotel begangen. Hierzu hatte Frau Ott einen steierischen Musikanten engagiert, dem es gelang, einen stimmungsvollen Abend mit Gesang und Tanz zu gestalten.

Unserer Rückreise führte noch bei sonnigem Wetter über das Kloster Admont im Ennstal. Das Benediktinerstift glänzt mit seiner großartigen Bibliothek, der größten weltweit, die wir bei einer Führung näher erfahren durften. Nahezu staufrei führte unser Weg zurück ins verregnete Franken, und als der Bus um 20:00 die Ortsgrenze von Zapfendorf erreichte, waren die Teilnehmer voll von vielen schönen Erinnerungen an eine tolle Fahrt. Der Dank aller galt Frau Ott, die uns dieses unvergessliche Erlebnis ermöglicht hatte. 

Rolf Bayer
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