MIT BILDERGALERIE!
Prof. Dr. Florian Neuner lehrt konstruktiven Ingenieurbau, Baustatik und Stahlbau an der Hochschule Deggendorf. Zwölf seiner Bauingenieurstudenten und -Studentinnen entwickelten seit April 2012 Ideen für eine Aussichtsplattform in der Gemeinde Zapfendorf. Im Rahmen der Maßnahme „Laufverlängerung des Mains“ (Nachrichten am Ort berichtete) soll eine solche schon zu Beginn errichtet werden, damit die Bevölkerung sehen kann, wie das Projekt wächst. Später soll sie zur Naturbeobachtung dienen, ähnlich dem Aussichtspunkt bei Unterbrunn (Gemeinde Ebensfeld).
Keine einfache Entscheidung hatte die Jury, bestehend aus den Bürgermeistern Josef Martin (Zapfendorf) und Bruno Kellner (Rattelsdorf) sowie Baudirektor Hans Hemmerlein (Wasserwirtschaftsamt Kronach), Dr. Manfred Löbl (Regierung von Oberfranken), Dr. Anne Schmitt (Flussparadies Franken), Bernhard Struck (Naturschutzbehörde) und Thomas Porzner, Geschäftsführer von Porzner Kies, zu treffen. Zwölf Studenten der Hochschule Deggendorf hatten in Zweierteams Entwürfe für eine Aussichtsplattform erarbeitet und präsentierten diese am 10. Januar 2013 im Zapfendorfer Rathaus.
Staatssekretärin Melanie Huml und Bürgermeister Josef Martin begrüßten Prof. Neuner, die Studenten und die Mitglieder der Jury im Rathaus und führten kurz in das Renaturierungsprojekt ein. Zwölf Hektar Fläche umfasst es, einen Kilometer ist es lang. Auf einer Fläche von weiteren zehn Hektar entstehen neue Biotope. Geschaffen werden soll eine neue „alte“ Mainschleife zwischen Zapfendorf und Ebing (mehr Informationen dazu in unserem Artikel Langfristiges Naturschutzprojekt: Neue alte Mainschleife für Zapfendorf).
Mutige Ideen kommen sehr gut an
Anschließend stellten die Studenten ihre Entwürfe vor. Mit dabei waren die verschiedensten Ideen – von der barrierefreien Plattform mit einem erhöhten Aussichtspunkt bis hin zum 17 Meter hohen Turm mit einer großen Aussichtsplattform. Dr. Anne Schmitt, Geschäftsführerin des Flussparadieses Franken, lobte die teilweise sehr mutigen Ideen. Die Studenten hatten sich seit April 2012 nach einer Ortsbegehung intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und die Bauwerke auf zwei Standorte konzentriert (nördlich und südlich der entstehenden Mainschleife).
Das machte es für die Jury nicht leicht. Hans Hemmerlein, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Kronach, betonte, dass es die Studenten hier mit der öffentlichen Hand und damit mit wenig mutigen Menschen zu tun hätten, weshalb die Barrierefreiheit von zwei der sechs Entwürfe schon einmal ein Trumpf sei. Thomas Porzner dachte an die Zielgruppe und legte Wert auf einen direkten Kontakt des Bauwerks zum Wasser. Diskutiert wurden auch die Fragen der Höhe (Besucher mit Höhenangst) und Sicherheit (Kinder). Außerdem war sich die Jury bei einem Thema nicht einig: Soll sich das Bauwerk in die Landschaft einfügen oder an sich eine Attraktion sein?
Sieger 1: Eine Aussichtsplattform.
Zweigleisig fahren lautet die Devise
Am Ende der insgesamt über drei Stunden langen Veranstaltung fiel keine direkte Entscheidung. Weiterverfolgt werden sollen zwei Entwürfe: Ein „echter“ Aussichtsturm, bestehend aus 32 Rundrohren mit einem innen liegenden Treppenkern und einer Höhe von 13 Metern sowie eine Aussichtsplattform mit barrierefreiem Zugang und einem erhöhten Treppenzugang zu einer kleinen weiteren Plattform. Während der Turm an sich ein architektonisches Kunstwerk darstellt, erlaubt die Plattform einen eher indirekten Zugang zur Natur. Ungeklärt ist noch die Finanzierung. Je nachdem, wer hier einspringt (Freistaat, Regierung, Stiftungen), könnte auch der teurere Turm verwirklicht werden. Fällig werden, ohne Planungskosten und Steuern, zwischen 140.000 und 215.000 Euro.
Eine Übersicht der Entwürfe mit den genauen technischen Daten sowie Nettopreisen finden Sie in der Bildergalerie am Ende dieses Artikels.
Johannes Michel
Fotos von der Veranstaltung sowie die Entwürfe finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen der Galerie einfach auf ein beliebiges Foto klicken, zum Beenden der Anzeige genügt ein Klick auf das geöffnete Bild)…