Abstieg besiegelt – auch keine Chance mehr im direkten Vergleich

Schon drei Tage vor Aschermittwoch war für die Baunach Young Pikes alles vorbei. Nach der 60:83 (27:33)-Heimniederlage am Sonntagabend gegen den Tabellenzweiten MLP Academics Heidelberg stehen sie bereits vier Spieltage vor Ende der Hauptrunde als erster Absteiger aus der 2. Basketball-Liga ProA fest. Zwar könnten die Baunacher nach Punkten noch mit dem FC Schalke 04 und den Paderbornen, die auf den Rängen 13 und 14 liegen, gleichziehen, doch haben sie gegen beide Mannschaften im direkten Vergleich ebenso das Nachsehen wie bei einem eventuellen Dreiervergleich.

 

Das Abenteuer ProA ist vorbei

Die Young Pikes gerieten im dritten Viertel, das sie klar mit 11:23 gegen Heidelberg abgeben mussten, entscheidend in Rückstand. Im Gegensatz zu den Gastgebern steigerten die Heidelberger ihre Trefferquote nach der Pause erheblich. Besonders von der Dreierlinie: Fanden in den ersten 20 Minuten nur zwei Distanzwürfe ihrer Ziel, waren es nach dem Seitenwechsel zehn, davon sieben im letzten Viertel. „Wir waren bei den Heidelberger Dreiern wieder ein, zwei  Schritte zu spät. Da waren wir körperlich und mental nicht auf der Höhe“, meinte der Baunacher Trainer Mario Dugandzic.

Sein Team wollte von Beginn an aufs Tempo drücken, war aber offenbar übermotiviert, denn es leistete sich  in den ersten sieben Minuten sechs Ballverluste. Zudem trafen die Young Pikes nur vier ihrer 14 Würfe im ersten Viertel. Da auch die Gäste  zunächst viele Chancen liegen ließen, gerieten die Hausherren, die auf die erkrankten Nicolas Wolf und Nicholas Tischler verzichten mussten, nicht allzu hoch in Rückstand. Nach Dreiern von Marvin Heckel und Henri Drell glichen sie in der 17. Minute zum 22:22 aus, doch der ehemalige Bundesligaspieler Philipp Heyden sorgte mit fünf Punkten in Folge  dafür, dass  die MLP Academics   mit einer Führung in die Pause gingen.

Nach dem Seitenwechsel spielten die Heidelberger ihre ganze Routine aus und sorgten schnell für klare Verhältnisse. Während die Gäste auf 24 Assists kamen, lief der Ball in Reihen der Young Pikes (10) weit weniger flüssig. Die jungen Baunacher konnten wie schon am Freitag in Ehingen (siehe Bericht unten) ihrem Gegner nichts mehr entgegensetzen und kassierten die zweite klare Niederlage des Wochenendes. Nach fünf Jahren in der zweithöchsten deutschen Spielklasse müssen sie nun am Saisonende den Gang in die ProB antreten.

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA

Baunach Young Pikes – MLP Academics Heidelberg  60:83

Baunach Young Pikes: Pechacek (14 Punkte/1 Dreier), Drell (11/1), Heckel (10/1), Kullamäe (10/1), Seric (7/1), Baggette (6), Keppeler (2), Jelovcic, Plescher, Edwardsson, Osai / MLP Academics Heidelberg: Ely (18/3), Heyden (13), Smith (12/1),Liyanage (12/4), Palm (8/2), Oppland (8), Würzner (7/1), Schmitt (3/1), Brunnenkant (2), Ney, Schöpe, Aichele / Zuschauer: 520

 

In Ehingen trotz Leistungssteigerung wieder klar verloren

Auch am 25. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA war für die Baunach Young Pikes beim Spitzenteam in Ehingen vor 620 Zuschauern nichts zu holen. Obwohl sich das Team um das neue Coachgespann Mario Dugandzic und Yassin Idbihi über weite Strecken ordentlich verkaufte, unterlag man mit 88:71, sodass der Abstieg immer wahrscheinlicher wird.

In der ersten Hälfte zeigten sich die Baunacher gegenüber der desolaten Vorstellung in Hanau wesentlich verbessert. Zwar musste Felix Edwardsson, der diesmal in die erste Fünf beordert wurde, nach 120 Sekunden mit zwei Fouls gleich wieder auf der Bank Platz nehmen, aber dennoch gelang es den Gästen den Spielverlauf ausgeglichen zu gestalten. Vor allem Adam Pechacek, der im ersten Viertel acht Punkte erzielt hatte, sorgte für eine 17:15 Führung (7. Minute), doch 0,8 Sekunden vor Ende des ersten Abschnitts besorgte Seger Bonifant mit einem  Vierpunktespiel die 21:19 Führung der Ehinger nach 10 Minuten.

Im 2. Viertel erhöhten die Gastgeber den Druck und verteidigten jetzt sehr aggressiv über das ganze Feld. Daniel Monteroso war es, der mit fünf Punkten in Folge seinem Team beim Stand von 28:22 (12.) erstmals etwas Luft verschafft hatte. In der Folgezeit kamen die Young Pikes zwar immer wieder zu freien Würfen, trafen aber nicht gut. Erst zwei Dunks von Daniel Keppeler brachten sie auf 34:32 wieder heran, doch erneut war es Bonifant, der mit der Halbzeitsirene auf 43:37 erhöhte.

Gleich nach der Pause baute Tanner Leissner mit einem Dreipunktespiel die Führung der „Steeples“ aus und als Kevin Yebo das 50:39 erzielte, musste Mario Dugandzic eine frühe Auszeit nehmen. Henri Drell verkürzte zwar mit einem Dreier auf 52:44 (25.), doch wesentlich näher kam sein Team nicht heran. Obwohl man bis auf Pechacek und mit Abstrichen Keppeler körperlich in keinster Weise dagegen halten konnte, war beim Stand von 64:57 nach dem 3. Viertel noch alles drin.

Der letzte Abschnitt begann wieder mit einer frühen Auszeit der Baunacher, denn Gianni Otto hatte mit zwei Dreiern die Führung auf 72:59 (32.) ausgebaut. Nach einem weiteren Offensivrebound (insgesamt 11) war es Dominique Uhl, der auf 79:63 (35.) erhöhte und jetzt hatte man nicht mehr das Gefühl, dass die Gäste das Blatt noch einmal wenden könnten. Zwar kämpfte vor allem Kristian Kullamäe unverdrossen weiter, aber nachdem man beim Rebound deutlich unterlegen war (42:22!), musste man am Ende eine weitere klare Niederlage einstecken. Coach Dugandzic analysierte nach der Partie: „Wir wussten, was auf uns zu kommt und haben unsere Aufgabe in der 1. Hälfte ordentlich gelöst. In der 2. Halbzeit sind wir dann wieder etwas eingebrochen und wenn du gegen die offensivstärkste Mannschaft der Liga einmal mit 10 oder 12 Punkten zurückliegst und so klar im Rebound unterlegen bist, gibt es hier nichts zu holen.“

BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA

Team Ehingen Urspring – Baunach Young Pikes   88:71

Team Ehingen Urspring: Bonifant (22 Punkte/3 Dreier), Yebo (14), Leissner (13), Monteroso (13/1), Hasbargen (11/1), Otto (10/2), Uhl (4), Simmons (1), Strangmayer, Aunitz.

Baunach Young Pikes: Kullamäe (20/2), Pechacek (16), Drell (14/2), Heckel (9/1), Keppeler (8), Beggette (2), Edwardsson (2), Wolf, Jelovcic, Plescher, Seric.

Zuschauer: 620

Jochen Hirmke
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