Baunach stemmt sich gegen den Abstieg

Mit aller Macht stemmen sich die Baunach Young Pikes gegen den Abstieg aus der 2. Basketball-Liga ProA.  Die Mannschaft von Trainer Mario Dugandzic zeigte beim 97:87-Heimsieg über den Tabellensechsten PS Karlsruhe Lions vor 690 begeisterten  Zuschauern in der Stauffenberg-Halle ein Offensiv-Feuerwerk und ihre bislang beste Saisonleistung. Der TSV Tröster Breitengüßbach gewann sein Heimspiel vor 200 Zuschauern in der Hans-Jung-Halle gegen die BG Leitershofen/Stadtbergen mit 91:75. Und auch Rattelsdorf siegte.

 

So spielt kein Absteiger

15 Dreier der  entfesselt aufspielenden Young Pikes bedeuten ProA-Rekord für das Baunacher Team, wobei Topscorer William McDowell-White (27 Punkte) sechsmal und der im letzten Viertel aufdrehende Nicolas Wolf (18) viermal aus der Distanz erfolgreich waren. Trotz des sechsten Saisonsieges bleiben die „jungen Hechte“ Tabellenschlusslicht, da mit der Orange-Academy Ulm ein weiterer Abstiegskonkurrent ebenfalls erfolgreich war.

„Wir haben uns vorgenommen zu kämpfen. Für uns war es wichtig zu sehen, ob wir an uns selbst glauben. Das haben die Jungs hervorragend umgesetzt“, freute sich Dugandzic über die Energieleistung seines Teams. Ohne Louis Olinde (bei Brose Bamberg) und Henri Drell (fehlte aus schulischen Gründen) bot das Schlusslicht dem Favoriten von Beginn an die Stirn.

Es steckte zudem  einen Fehlstart ins dritte Viertel, das verletzungsbedingte Ausscheiden von Tibor Taras sowie die hohe Foulbelastung der „langen Garde“  weg. Für Rob Ferguson und Eddy Edigin, die schon zur Pause jeweils drei Fouls auf ihrem Konto hatten, sprang Daniel Keppeler  (12 Punkte/4 Rebounds/2 Blocks) unter den Körben in die Bresche. Den Verlust von Taras, der nach 24 Minuten mit Verdacht auf Innenbanddehnung im Knie vom Feld musste, kompensierte Wolf. Der 18-jährige Flügelspieler sorgte mit elf Punkten im letzten Viertel dafür, dass die Karlsruher die Heimfahrt mit leeren Händen antreten mussten.

Nach schlechtem Start steigerte sich die Heimmannschaft erheblich und lag dank aggressiver Verteidigung  und sieben Ballgewinnen im zweiten Viertel zur Halbzeit mit zehn Punkten vorne (44:34). McDowell-White hatte zu diesem Zeitpunkt bereits vier Dreier bei fünf Versuchen getroffen.

Zu Beginn des dritten Abschnitts waren die Gastgeber  unkonzentriert, so dass Karlsruhe mit einem 11:0-Lauf die Führung an sich riss (48:46.).  Aber McDowell-White beendete mit seinen Dreiern 5 und 6 die kurze Schwächephase. „Als Karlsruhe diesen brutalen Run gestartet hat, sind wir nicht eingebrochen. Mich freut es, dass wir  so toll reagiert, Charakter gezeigt  und uns  im Abstiegskampf zurückgemeldet haben“, sagte Dugandzic.

Drei Spiele hat sein Team noch vor sich. Am Sonntag (17 Uhr) sind die Baunacher bei den punktgleichen Ulmern (beide 12) zu Gast. Der Sieger dieser Partie hat große Chancen, den Drittletzten aus Ehingen (14) abzufangen und  die Klasse zu halten. Aber auch bei einer Niederlage besteht noch die Möglichkeit mit zwei Siegen Ulm und Ehingen zu überholen.

2. Basketball-Bundesliga ProA

Baunach Young Pikes – PS Karlsruhe LIONS   97:87

Baunach Young Pikes: McDowell-White (27 Punkte/6 Dreier), Wolf (18/4), Keppeler (12/1), Taras (11/2), Ferguson (8/2), Edigin (8), Fowler (8), Gomila (5), Bruhnke / PS Karlsruhe Lions: Reischel (22/2), Pluskota (17), Williams (16/1), Parker (15/2), Nyama (8/1), Bradshaw (4), Greene (3), Woods (2), Tate /

Zuschauer: 690

 

Güßbacher Heimsieg gegen Leitershofen

Aufgrund einer Krankheit konnte Point Guard Alex Engel am vergangenen Samstag nicht für den TSV auflaufen. Deshalb wartete auf die restlichen Guards Timo Dippold, Lorber und Will mehr Arbeit als üblich. Die Gäste fanden zu Beginn sehr gut ins Spiel und punkteten vor allem durch den überragenden Richter. Doch die Tröster-Truppe ließ sich davon nicht beeindrucken und erarbeitete sich mit schönem Passspiel freie Würfe am Brett oder an der Dreierlinie, die Land, Dirk und Jörg Dippold eiskalt verwandelten. Nach fünf Spielminuten führten die Hausherren mit 12:11. Güßbachs Abwehr stand in der Anfangsphase noch nicht so kompakt, weswegen Veney, Tucker und Richter (11 Punkte im ersten Viertel) punkten konnten. Die Gelbschwarzen wehrten sich allerdings mit Land, Heide und Jörg Dippold. Trotzdem gingen die Schwaben mit einer 21:22-Führung ins zweite Viertel.

Dieses eröffnete Klaus per Dreier und Lorber ließ kurze Zeit später drei Freiwürfe folgen. Doch auch hierfür hatte die BG Leitershofen die passende Antwort parat um weiterhin in Führung zu bleiben. Die Hausherren probierten es in der Folgezeit öfter über ihre Großen Land und Heide. Dies war auch von Erfolg gekrönt und man erspielte sich eine 33:29-Führung. Land, Jörg Dippold, Wagner und Lorber sorgten auch dafür, dass diese bis zur Halbzeitpause Bestand hatte. Da nutzen auch die Punkte von Tucker, Richter und Tesic nichts. Halbzeitstand 43:39.

Die Halbzeitansprache von Coach Schabacker fiel am Samstag etwas deutlicher aus, da er mit der gezeigten Leistung in der Verteidigung nicht zufrieden sein konnte.

Die Ansprache sollte zu Beginn der zweiten Halbzeit Früchte tragen. Der TSV Tröster Breitengüßbach startete nämlich wie die Feuerwehr. 9 Punkte von Jörg Dippold binnen 120 Sekunden sorgten nicht nur für eine 52:40-Führung, sondern auch für eine Auszeit der BG. Nach dieser konnte sich der TSV zwar nicht weiter absetzen, aber trotzdem nach Belieben punkten. Klaus, Land und Lorber waren einige Male am Brett erfolgreich, aber auch Leitershofen konnte durch den überragenden Richter punkten. 63:50 war der höchste Güßbacher Vorsprung im dritten Viertel, ehe sich die Augsburger durch zwei Dreier von Richter und einem Korbleger von Tesic wieder herankämpften. Timo Dippold traf kurz vor dem Viertelende zum 69:61.

Zu Beginn des Schlussviertels schraubte der TSV Tröster den Vorsprung durch Lorber und Heide schnell wieder in den zweistelligen Bereich und bauten ihn durch Land und Heide binnen zweieinhalb Minuten auf 79:62 aus. Die Vorentscheidung in dieser Partie war gefallen. Zwar kämpften sich die Gäste bis zur Mitte des Viertels nochmal auf 10 Punkte heran, doch unter diese magische Marke sollten sie nicht mehr gelangen. Land, Lorber, Dirk und Timo Dippold machten dann den 91:75-Heimsieg, der auch in der Höhe völlig in Ordnung geht, perfekt.

Breitengüßbach: Land (22/1 Dreier), J. Dippold (17/2), Heide (13/1), Lorber (13), T. Dippold (8), D. Dippold (7/1), Klaus (5/1), Wagner (4), Will (2), Kolloch, Nieslon

 

Traumhafter Basketball in Rattelsdorf

Der Aufstieg der ersten Mannschaft aus Rattelsdorf in die Bayernliga kann nicht mehr verhindert werden. Dennoch wollen die letzten beiden Gegner der Saison dem Tabellenführer die erste Niederlage beibringen. Dies versuchte der Zweitplatzierte BSC Saas Bayreuth am 10.03.2018 im letzten Heimspiel der Saison für Rattelsdorf. Das Hinspiel gewann man auswärts mit 67:84, obwohl damals einige Leistungsträger nicht dabei sein konnten. Und auch beim Rückspiel konnten die Trainer Manuel Aas und Patrick Loskarn nicht aus dem Vollen schöpfen.

Trotzdem hatten alle genug Vertrauen in den tiefen Kader der Rattelsdorfer und man wollte keine Partie mehr verlieren – von Lethargie aufgrund des schon besiegelten Aufstiegs deshalb keine Spur. Auch wenn die Offensive in letzter Zeit nicht mehr so effektiv wie anfangs in der Saison ablieferte, entwickelte sich die Defensive mehr und mehr zum Steckenpferd des Spitzenreiters – und das  bekamen die Gäste aus Bayreuth zu spüren: Drei Punkte ließ Rattelsdorf in den ersten fünf Minuten zu. Dem standen zwölfeigene Punkte gegenüber, bis Silvio Reinfelder ins Laufen kam. Fünf Dreipunkte-Würfe verwandelte er alleine in den Spielminuten 5 bis 9, im restlichen Spiel kamen noch zwei weitere dazu. Doch die junge Truppe verließ sich nicht nur auf die Treffsicherheit von außen – gegen die Zonenverteidigung von Saas brachte man den Ball immer wieder auf den High Post, von wo aus der Ball von den Rattelsdorfer Big Men überragend verteilt wurde. Dadurch führte man mit 33:17 nach dem ersten Viertel.

Danach verlief das Spiel ein wenig gemächlicher, in der Verteidigung war man jedoch weiterhin konsequent und hielt Bayreuth bei nur 13 Punkten im zweiten Viertel.

Nach dem Seitenwechsel erinnerten sich die Rattelsdorfer Jungs wohl noch einmal an das ersten Viertel. Die Offensivmaschinerie kam wieder ins Laufen. 30 Punkte im dritten Spielabschnitt sprechen für sich. Besonders hervorzuheben ist das traumhafte Passspiel des Tabellenführers. Die Zuschauer bekamen einige Highlights zu sehen, indem der Ball immer wieder schön geteilt wurde und die Verteidigung des Tabellenzweiten auseinander genommen wurde. Auffällig war auch, dass gerade als einige Leistungsträger von Rattelsdorf auf der Bank saßen, das Spiel zu keinem Zeitpunkt einbrach. Teilweise konnte der Gegner dann sogar noch mehr dominiert werden.

In den letzten Spielminuten ließ man noch einige Punkte der Bayreuther zu, so dass das Endergebnis nicht so deutlich ausfiel, wie der Spielverlauf über 40 Minuten hinweg eigentlich war: 96:79. Stellenweise führten die Rattelsdorfer Jungs mit 32 Punkten und verwandelten in der gesamten Partie 16 Dreipunkte-Würfe! Es war ein gebührender letzter Auftritt der Mannschaft in eigener Halle: Auch gegen den Tabellenzweiten übten sie, wie bereits über die ganze Saison hinweg, ihre Dominanz aus und verblüfften mit traumhaften Basketball. Und das tun sie schon wirklich lange: das letzte Heimspiel verlor die Rattelsdorfer Truppe am 27.11.2016.

Nächstes und letztes Saisonspiel: Sonntag, 18.03.2018 um 14.00 Uhr vs. TSV Bindlach (Abtenberghalle)


Das Erfolgsteam aus Rattelsdorf.

Jochen Hirmke, Florian Dörr, Lukas Sasse
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