Ein versöhnlicher Saisonabschluss war der Sieg der Rattelsdorf Independents im letzten Spiel der Saison gegen Science City Jena 2. Auch Bike Cafe Messingschlager Baunach gewann und freut sich auf das letzte Saisonspiel am kommenden Samstag in der Graf-Stauffenberg-Halle. Für den TSV Tröster Breitengüßbach hingegen stand am Ende eine knappe Niederlage zu Buche.
Klasse Baunacher Leistung beim letzten Auswärtsspiel
In einer intensiven und von den Abwehrreihen dominierten Partie konnten sich die Baunacher, die auf Steffen Hamann und Johannes Thiemann verzichten mussten, den ersten Auswärtssieg im Jahr 2015 sichern. Durch den Heimsieg von Hamburg gegen Kirchheim ist aber auch die letzte Minimalchance der Grün-Weißen geplatzt, doch noch die Play-Offs zu erreichen. Nur in einem eventuellen Dreiervergleich mit Hamburg und Kirchheim wären die Baunacher als dann bestes Team noch in diese gerutscht. Für Gotha bedeutet diese Heimniederlage vermutlich den Verlust des vierten Platzes, welcher das Heimrecht in der ersten Playoffrunde bedeuten würde. Sie sind am letzten Spieltag in Nürnberg zu Gast, während ihr direkter Konkurrent Jena zuhause gegen Leverkusen leichtes Spiel haben dürfte. Aber in dieser ausgeglichenen 2. Bundesliga ProA sind Prognosen sehr unsicher, denn wie der Baunacher Sieg in Gotha gezeigt hat, kann vieles passieren.
Es dauerte lange, bis beide Teams einen offensiven Rhythmus fanden. Zu dominant und effektiv agierten beide Abwehrreihen. Die Gastgeber stellen nicht umsonst das beste Defenseteam der Liga, ein Verdienst von Trainerfuchs Chris Ensminger. Die Räume wurden unter beiden Körben sehr eng gemacht, so dass man oft sein Glück von der Dreierlinie versuchen musste. Nach fünf Minuten brachte Marcos Knight die Baunacher beim 6:4 erstmals in Führung. Diese konnten sie angeführt von einem klug Regie führenden Alex Engel (6 Assists) bis zur Viertelpause behaupten (14:11). Youngster Daniel Keppeler, der immer wertvoller für das Baunacher Team wird, eröffnete das zweite Viertel mit einem Dreier. In der Folgezeit war der Korb dann aber wie vernagelt für die Gäste, so dass die Rockets in der 16. Minute wieder mit 21:17 in Führung gehen konnten. Mit seinem zweiten Dreier sorgte Alex Engel wieder für den Anschluss und Marcos Knight und Sam Muldrow sorgten für eine knappe 29:28 Halbzeitführung.
In der zweiten Halbzeit gelang den Jungs von Trainer Ivan Pavic dann ein Blitzstart. Sam Muldrow, Daniel Keppeler und ein Dunking von Marcos Knight bescherten einen 10:0-Lauf der BCM-Truppe und eine 39:28-Führung. Besonders Sam Muldrow war in dieser Phase nicht zu stoppen. Er erzielte elf Punkte in den ersten fünf Minuten der zweiten Halbzeit und war so hauptverantwortlich für eine 44:32 Führung nach 25 gespielten Minuten. Trainer Ivan Pavic nach dem Spiel:“ Sam gibt uns eine unglaubliche Stabilität unter dem Korb und hat heute eine hervorragende Partie abgeliefert.“ Doch Gotha, denen man den Druck des gewinnen-müssens deutlich anmerkte, konterte angetrieben von seinen tollen und fairen Fans und konnte auf 39:44 verkürzen. Anthony Lee, der ebenfalls eine solide Partie ablieferte, stellte mit einem Korbleger den 48:42 Zwischenstand nach drei Vierteln her. Man merkte den jungen Oberfranken den unbedingten Siegeswillen an und mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung konnte man wieder durch einen Korbleger von Leon Kratzer auf 59:48 davonziehen. Dann kam leider etwas Hektik ins Spiel. Bei einer Reboundaktion bekam Leon Kratzer sein fünften Foul zugesprochen und zusätzlich auch noch ein technisches Foul wegen Reklamierens.
Auch Trainer Ivan Pavic bekam in der gleichen Aktion ein technisches Foul, so dass man befürchten musste, das Spiel könnte nun zu Gunsten der Gastgeber kippen. Ausgerechnet Youngster Daniel Keppeler war es aber, der mit zwei sicher verwandelten Freiwürfen wieder für Ruhe sorgte und Baunach mit 61:52 in Führung warf. Diesen Vorsprung ließ sich die von Trainer Ivan Pavic hervorragend eingestellte junge Baunacher Mannschaft nicht mehr nehmen und sicherte sich so einen ungefährdeten 73:60 Auswärtssieg. Auch Rockets Trainer Chris Ensminger war nach dem Spiel angetan vom Baunacher Team: „Was im Nachwuchskonzept Bamberg/Baunach seit Jahren abgeliefert wird, verdient allerhöchsten Respekt. Spieler wie Andi Obst und Leon Kratzer haben enorme Qualität und mit Ivan einen Trainer, der die Jungen auch spielen lässt.“ Auch Teammanger Jörg Mausolf freut sich über die Entwicklung, die die Spieler im Laufe der Saison genommen haben: „Dass Andi und Leon sehr gute Spieler sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Was mich aber begeistert ist die Entwicklung von Daniel Keppeler, der heute in einem sehr physischen Spiel mit sieben Punkten und sechs Rebounds den erhofften Input geben konnte und uns so sehr geholfen hat. Auch Alex Engel und Dino Dizdarevic, der heute als Aufbauspieler agieren musste, haben dem Druck gegen die beste Defense der Liga standgehalten und das Team geführt.“
Am kommenden Samstag (19:30 Uhr) besteht dann die letzte Geglegenheit, die tolle Entwicklung der Baunacher Youngster zu verfolgen, wenn es gegen Gießen geht. Nach der hervorragenden Saison hätten die Jungs noch einmal eine vierstellige Zuschauerzahl verdient, zumal im Anschluss die große Saisonabschlussparty mit Freibier für die Baunacher Fans gefeiert werden kann.
2. Basketball-Bundesliga ProA
Oettinger Rockets Gotha – Bike-Cafe Messingschlager Baunach 60:71
Bike-Cafe Messingschlager Baunach: Knight (21 Punkte/1 Dreier), Muldrow (19/1), Lee (12/2), Engel (10/2), Keppeler (7/1), Dippold (2), Kratzer (2), Obst,Taraš,Walde /
Gotha: Völler (11), Guyton (10), Lösing (9), Vest (8/1), Razis (4), Reinke (2), Harris (2), Fülle (2), Hoffmann (2), Kreis (2).
Zuschauer: 1640
Niederlage in Herzogenaurach
Der TSV kann Michael Kaiser nicht stoppen und verliert in Herzogenaurach schlussendlich mit 88:82.
Die Oberfranken mussten in Herzogenaurach ohne Dinkel, Taraš und Keppeler auskommen. Coach Kevin Kositz begann mit Kunz, Dippold, Jefferson, Djerman und Wagner. Djerman fand schnell ins Spiel und konnte die ersten acht Punkte für den TSV erzielen, doch der Beste der Longhorns, Michael Kaiser, konnte ebenfalls sehr schnell acht Punkte erzielen und sorgte nach drei Minuten für das 12:11 für die Gastgeber. Das Spiel gestaltete sich sehr ausgeglichen, es gab etliche Punkte auf beiden Seiten des Spielfeldes. Djerman (18 Punkte im ersten Viertel), Fichtner und Sanders konnten in der verbleibenden Spielzeit des ersten Abschnittes noch für den TSV punkten. Somit stand es 28:26 nach den ersten zehn Minuten.
Sanders und Fichtner punkteten für die Tröster-Truppe zu Beginn des zweiten Viertels, doch Kaiser, Schüpferling und Ort konterten dies. Keine Mannschaft konnte sich absetzen, es gab etliche Führungswechsel. Erneut Kaiser beschwerte den Longhorns nach 15 Spielminuten die 38:37-Führung. Kaiser, der in der ersten Halbzeit 25 Punkte erzielte, und Donhauser nutzten eine kleine Schwächephase der gelbschwarzen vor der Pause aus. Dadurch konnten sich die Gastgeber auf 50:43 absetzen und gingen mit einem kleinen Polster in die Halbzeitpause.
Das dritte Viertel war der Genickbruch für die Breitengüßbacher. Die Herzogenauracher starteten einen 18:0 Lauf, welcher in der 26 Spielminute beim Stand von 71:50 für die Hausherren endete. In dieser Phase war die Verteidigung der Oberfranken viel zu schläfrig, in der Offensive leistete man sich zu viele Fehler und traf offene Würfe und Korbleger nicht. Das Spiel schien zu diesem Zeitpunkt entschieden. Fichtner traf einen Dreier, der den Rückstand auf 19 Punkte (75:56) verkürzte.
Im Schlussabschnitt gaben die Oberfranken noch einmal richtig Gas. Sanders und Fichtner brachten den TSV wieder bis auf 10 Punkte heran, ehe den Longhorns durch Kaiser die nächsten Punkte gelangen. Djerman und Sanders punkteten nach belieben und sorgten für das 82:77 in der 38. Spielminute. Das Spiel war wieder offen und der TSV hatte wieder eine Chance das Spiel zu gewinnen. Doch in den letzten beiden Minuten fielen die Würfe nicht mehr so, wie zu Beginn des Schlussviertels und die Herzogenauracher gewannen das Spiel am Ende mit 88:82. Ausschlaggebend für die Niederlage war das schlechte dritte Viertel und die Tatsache, dass man Michael Kaiser 37 Punkte erzielen ließ.
Breitengüßbach: Djerman (28Punkte/4Dreier), Sanders (18), Fichtner (11/3), Heberlein (9/1), Dippold (6), Kunz (5), Wagner (5), Jefferson, Kral
Versöhnlicher Abschluss im letzten Heimspiel
Im letzten Spiel der Saison, zu dem man ohne die verletzten Spieler Kangne und Reinfelder antreten musste, zeigte die Mannschaft der Rattelsdorf Independents beim Sieg mit 93:84 (Halbzeit: 47:41) gegen Science City Jena 2, dass sie auf Augenhöhe mit ihren Gegnern steht. Von Anfang an übernahm die Mannschaft in diesem Spiel die Führung (1. Viertel: 28:22) und gab diese nie wieder aus der Hand, auch nicht zwei Minuten vor dem Ende, wie bisher mehrmals geschehen.
Der Gegner, vertraut mit diesem Problem, legte tatsächlich genau zu diesem Zeitpunkt nach einer Auszeit nochmals deutlich an Intensität zu, erzielte schnelle Ballgewinne und Punkte und kam plötzlich beängstigend näher heran. Die Independents hielten jedoch dieses Mal dagegen. Vor allem Boucher übernahm die Verantwortung und erzielte allein im Schlussviertel drei Dreier und insgesamt 15 seiner Punkte. Der Schlussabschnitt war insgesamt gekennzeichnet von vielen Freiwürfen. In den vorhergehenden Vierteln waren es außerdem Sabeckis und Stretz, die wesentlich zum Sieg beitrugen. Tobias Stretz konnte stolz auf sich sein. Er brachte große Energie unter den Korb, kämpfte gegen die wieder deutlich größeren Spieler um jeden Ball und beförderte sehr sicher seine Anspiele ins Netz. Als sich Kohn am Ende verletzte, durfte auch Kühnel sein Debüt und mit der Mannschaft den errungenen Sieg feiern.
Punkteverteilung: Boucher 31/5 Dreier, Sabeckis 17/2, Reh 11/1, Kohn 10, Stretz 10, Seemüller 9, Reichmann 5/1, Loch, Kühnel