610 Tage ohne Niederlage – Serie riss am Wochenende

Mit einem überraschenden 70:61-Erfolg beim Spitzenteam in Heidelberg sicherten sich die Baunach Young Pikes vor 832 Zuschauern den ersten Auswärtssieg der Saison und liegen nach dem vierten Spieltag mit einem ausgeglichenen Punktekonto im Mittelfeld der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA. Die ersatzgeschwächten Breitengüßbacher hingegen verloren in Vilsbiburg – und Rattelsdorf kassierte die erste Niederlage seit 610 Tagen!

 

Baunach feiert unerwarteten Auswärtssieg in Heidelberg

Den Baunachern gelang gleich ein guter Start (0:4). Dann dauerte es allerdings einige Minuten, bis beide Teams ins Spiel fanden (5:11; 5. Minute). Henry Drell war es, der mit vier Punkten die Führung in der 8. Minute auf 17:8 ausbauen konnte. Auffällig war in dieser Phase, dass die Young Pikes mit gutem Teamplay zu Körben kamen, während die Gastgeber, die letzte Woche pausieren mussten, überwiegend mit Einzelaktionen agierten. Da man auch die Rebounds im ersten Abschnitt dominierte (11:6) , konnte Seric mit der Sirene die Führung nach 10 Minuten auf 24:15 ausbauen.

Auch im 2. Viertel konnten die jungen Hechte in Front bleiben und nach schnellem Umschalten den Vorsprung sogar auf 31:17 (15.) erhöhen. Dann schlichen sich aber einige Leichtsinnsfehler ins Spiel ein und die Gastgeber konnten durch Ely, der bis zur Pause schon 11 Punkte erzielt hatte, auf 24:34 verkürzen. In den letzten Minuten vor der Pause kamen die Schützlinge von Felix Czerny und Mario Dugandzic zwar häufiger an die Freiwurflinie, doch mit einer schwachen Quote von 44 Prozent (7 von 16 Versuchen) ermöglichte es man den Academics, bis zur Halbzeit die Partie wieder völlig offen (32:37) zu gestalten, obwohl man weiterhin die Bretter vor allem durch Leon Kratzer (10) kontrolliert (15:22 Rebounds) hatte.

Auch nach dem Wechsel kamen die Oberfranken hellwach aus der Kabine und Daniel Keppeler konnte sofort mit einem Dreier nachlegen. Allerdings beging er in der nächsten Sequenz sein drittes und kurz darauf sein viertes Foul und musste erst einmal auf der Bank Platz nehmen. Kratzer erhöhte den Vorsprung wieder in den zweistelligen Bereich zum 36:47 (23.) und Marvin Heckel, der immer wieder mit Tempo zum Korb zog, transportierte die Führung bis zur 25. Minute (40:51). Dann aber kam Heidelberg wieder heran und nach einigen Baunacher Ballverlusten war das Spiel nach dem 3. Viertel (50:53) wieder auf des Messers Schneide.

Auch im letzten Abschnitt blieb die Begegnung zunächst umkämpft und ausgeglichen (56:57; 34.). Erst in der Schlussphase gelang es William McDowell-White mit einem Freiwurf den Vorsprung auf fünf Punkte (58:63) etwas weiter auszubauen und als Christian Kullamäe 130 Sekunden vor Schluss einen Dreier zum 58:66 nachlegte, lag die Überraschung in der Luft. Zwar kamen die Gastgeber durch einen Dreier von Palm noch einmal näher heran, den völlig verdienten und viel umjubelten 70:61 Erfolg der Baunacher Youngster aber konnten sie nicht mehr in Gefahr bringen. Coach Czerny analysierte nach dem Schlusspfiff: „ Heidelberg hat zwei Wochen nicht gespielt, das kann ein Vorteil sein oder auch nicht. Wir standen voll im Saft und haben einen guten Rhythmus und uns kontinuierlich in der Saison gesteigert, es allerdings zum Ende der ersten Halbzeit nicht geschafft, uns abzusetzen. Im dritten Viertel haben wir dann die Stärke Heidelbergs gespürt und ich bin stolz, dass wir als junge Mannschaft diesem Druck auswärts widerstehen konnten.“ Schon am nächsten Samstag gibt es um 19 Uhr die Gelegenheit die nächsten Schritte der Youngster zu verfolgen, wenn sie in der Graf-Stauffenberg-Halle mit den Hanau Whitewings einen weiteren Überraschungssieger dieses Wochenendes erwarten.

MLP Academics Heidelberg: Ely (15 Punkte/1 Dreier), Heyden (12), Palm (10/2), Oppland (8), Smith (7), Schmitt (4/1), Liyanage (3/1), Würzner (2), Ney.

Baunach Young Pikes: Kullamäe (15/3), McDowell-White (11), Kratzer (8), Bruhnke (8), Drell (8), Heckel (6), Seric (5), Keppeler (5/1), Jelovcic (3/1), Slezas (1), Tischler, Baggette.

Zuschauer: 832

 

Ersatzgeschwächte Breitengüßbacher unterliegen in Vilsbiburg

Ohne Sven Lorber, Erik Land und Jonas Klaus kassierte der TSV Tröster Breitengüßbach am vergangenen Samstag seine erste Saisonniederlage – 79:68-Pleite in Vilsbiburg.

Die Partie am Samstag in Niederbayern stand unter keinen guten Vorzeichen für die Tröster-Truppe. Coach Johannes Laub musste neben dem verletzten Sven Lorber auch kurzfristig auf die beiden Big Men Erik Land und Jonas Klaus verzichten, was die Ausgangssituation vor dem Spiel natürlich deutlich verschlechterte. Der Beginn der Partie gehörte zu Beginn ganz klar den Hausherren, bei denen Goderbauer 12 Punkte innerhalb von zweieinhalb Minuten traf und damit sein Team bereits früh deutlich in Führung brachte, 16:2. Erst nach sechs Spielminuten gelang Alex Engel per Dreier der erste Feldkorb seiner Mannschaft. Vilsbiburg nutzte die Schwächen des TSV Tröster in der Offensive und Defensive gnadenlos aus und setzte sich bereits bis zum Viertelende spielentscheidend ab, 25:8.

Im zweiten Spielabschnitt stand die Verteidigung der Oberfranken deutlich besser. Nur elf zugelassene Punkte der Niederbayern in ihrer eigenen Halle waren das Grundgerüst dafür, dass man eine kleine Aufholjagd starten konnte. Angeführt von Wagner und Timo Dippold gelang es Breitengüßbach den Rückstand wieder in den einstelligen Bereich zu verringern, 25:17. Anschließend riss in der Offensive erneut der Faden, sodass die Gastgeber wieder deutlich davonziehen konnten. Man spürte in der ersten Halbzeit das Fehlen der drei Leistungsträger enorm, was die Baskets klar zu ihren Gunsten nutzen konnten. Will verkürzte per Dreier den Rückstand zur Halbzeit auf 36:25, man war also noch in Schlagdistanz.

Nach der Pause kamen die Güßbacher mit neuen Kampfgeist und viel mehr Leidenschaft aus der Kabine zurück aufs Feld. Die Vilsbiburger hielten aber dagegen und trafen exzellent von der Dreierlinie, weswegen ihr Vorsprung wieder deutlich anwuchs, 45:28. Jörg Dippold und Wagner verkürzten bis zum Viertelende immerhin auf 54:39.

Wer glaubte, dass das letzte Viertel ein Schaulaufen für die Niederbayern werden sollte, der sah sich getäuscht. Breitengüßbach zeigte nochmals Moral und kämpfte sich durch schöne Aktionen von Jörg Dippold und einen Dreier von Nieslon wieder bis auf 55:47 heran. Man merkte richtig wie die Anspannung bei Spielern und Fans der Hausherren deutlich anstieg. der TSV-Tröster nutzte das Momentum und verkürzte den Rückstand durch einen Dreier von Timo Dippold bis auf 59:55, 36. Spielminute. Drei Minuten später hatten beide Mannschaften jeweils zehn Punkte mehr erzielt, sodass es beim Stand von 69:65 in die letzten 90 Sekunden ging. Hier machte sich allerdings der Kräfteverschleiß bei den aufopferungsvoll kämpfenden Gästen bemerkbar. Sie mussten taktisch foulen und die Baskets an die Freiwurflinie bringen. Doch sie blieben cool und versenkten ihre Freiwürfe sicher, sodass Breitengüßbach am Ende mit 79:68 unterlag. Angesichts der Umstände war es trotzdem ein gutes Spiel der Oberfranken, auch wenn es am Ende nicht ganz gereicht hat. Durch die Niederlage rutsche man auf den dritten Platz in der Tabelle ab.

Breitengüßbach: J. Dippold (19), Engel (16/4), Nieslon (10/1), Wagner (10), T. Dippold (7/1), Hubatschek (3), Will (3/1), Reichmann

 

Rattelsdorfer Siegesserie reißt

Am 3. Spieltag der Bayernliga-Saison stand das Duell der Aufsteiger an: die TG SPRINTIS Veitshöchheim empfing die SpVgg Rattelsdorf. Beide Mannschaften waren mit 2 Siegen erfolgreich in die Saison gestartet. Veitshöchheim gilt in dieser Saison als einer der Favoriten auf die Meisterschaft – ihr Kader ist gespickt mit zahlreichen erfahrenen Basketballern, die schon höherklassig spielten. Leider musste Rattelsdorf ohne die beiden Leistungsträger Silvio Reinfelder und Manuel Stumpf anreisen.

In der gut besuchten Dreifachhalle in Veitshöchheim sahen die Zuschauer einen nervösen Start beider Mannschaften. Keinem der beiden Teams gelang es offensiv frei aufzuspielen, die Verteidigungen funktionierten sehr gut. Auf Rattelsdorfer Seite konnte man einige offene Würfe herausspielen, die allerdings nicht ihr Ziel fanden. Mit einem 13:4 Rückstand beendete man die Viertelpause und war sich einer sehr ungewohnten Situation ausgesetzt.

Das normalerweise sehr offene und lockere Angriffsspiel war auch in Abschnitt 2 gehemmt und machte die Spieler von Coach Manuel Aas merklich nervös. Dies nutzte nun der Gastgeber. Sie schalteten offensiv 2 Gänge hoch und spielten ihre Routine aus, trafen von außen und erzielten einfache Fast-Break Punkte. Bei Rattelsdorf hingen die Köpfe, als man mit 42:12 in die Kabine ging.

Das Spiel war erwartet schwer, dennoch wollte man sich in der 2. Hälfte von einer besseren Seite zeigen, was auch gelang. Insbesondere im Angriff lief der Ball nun flüssiger und die Rattelsdorfer Jungs konnten die Nervosität ein wenig abschütteln. Jonas Fuchs ging vor allem immer wieder mit gutem Beispiel voran und zog beherzt zum Korb. Auch wenn von der 3er-Linie nichts fiel, konnte man das 3. Viertel mit 20:17 relativ ausgeglichen gestalten.

Ziel war es nun das letzte Viertel zu gewinnen – und die ersten Minuten waren vielversprechend. Mit einem 0:8 Lauf zeigte man sein gewohntes Spiel und hielt Veitshöchheim auch defensiv im Schach. Die Körperhaltung war nun eine ganz andere und man nahm den Kampf an. Der Gegner aus Unterfranken wurde zu einigen Fehlern gezwungen und war ein wenig von der Rolle. Auch wenn es nichts mehr zu holen gab, gewann man das 4. Viertel mit 9:19 und somit die 2. Halbzeit mit 29:36 – ein kleiner Lichtblick. Endstand: 71:48.

Veitshöchheim wird in dieser Liga nur schwer zu schlagen sein. Doch mit einem vollständigen Kader und einem guten Händchen von außen können sich die Rattelsdorfer Zuschauer auf ein sehr interessantes und spannendes Rückspiel in der Abtenberghalle freuen. Übrigens: Das war die erste Niederlage für Rattelsdorf seit 610 Tagen! Während dieser Zeit gewann man 28 Pflichtspiele in Folge.

Scoring: Fuchs Jo. (16 Punkte/1 3er), Krauß (9), Fuchs Ja. (6), Ruckdäschel (6), Reh (3), Seemüller (3), Albus (3), Dorsch (2), Sasse

Jochen Hirmke, Florian Dörr, Lukas Sasse
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