Ganze 50 Tage lang hatten die Basketballer aus Baunach kein Spiel mehr gewonnen. Nachdem es zunächst gar nicht so gut aussah, stand aber endlich wieder ein Heimsieg auf der Anzeigetafel. Für Breitengüßbach und Rattelsdorf endete der Spieltag dagegen mit Niederlagen.
Obst führt Baunacher zum Sieg
Als sich die schwarze Serie der Baunacher Zweitliga-Basketballer von zuletzt sieben Niederlagen in Folge dem Ende entgegen neigte, hielt es die 920 begeisterten Zuschauer in der Stauffenberg-Halle nicht mehr auf ihren Sitzen. Mit stehenden Ovationen feierten sie am Sonntag in den Schluss-Sekunden den 102:91-Sieg des Aufsteigers gegen die Kirchheim Knights. Mit dem ersten Sieg seit exakt 50 Tagen blieben die Baunacher in der ProA zwar auf Platz 13, vergrößerten aber den Abstand zu den Abstiegsrängen auf sechs Punkte.
„Die Erleichterung ist natürlich riesengroß. Die Mannschaft hat gezeigt, dass sie eine tolle Moral hat“, freute sich der Baunacher Trainer Ivan Pavic nach dem hart erkämpften Sieg, den sich seine Schützlinge erst in den Schlussminuten sicherten. Großen Anteil am fünften Saisonerfolg hatte Andi Obst. Der 18-Jährige, der zuletzt viel Spielzeit bei den Brose Baskets erhalten hatte, war bei seinem Saison-Heimdebüt im Baunacher Trikot mit 23 Punkten bester Werfer seines Teams. Der Scharfschütze traf sechs seiner elf Drei-Punkte-Würfe – der letzte 47 Sekunden vor Spielende zum 94:86 brachte die Baunacher endgültig auf die Siegerstraße.
Teilweise hart umkämpft war das Spiel gegen Kirchheim.
Abschütteln ließen sich die Kirchheimer nie. Obwohl die nur mit neun Spielern angereisten Gäste auf Center Enosch Wolf verzichten mussten und mit einer Siebener-Rotation spielten, erwiesen sie sich als zäher Gegner. Sie erwischten den besseren Start und lagen nach acht Minuten mit 20:14 vorne. Mit einem viertelübergreifenden 12:0-Lauf – drei Dreier von Obst und einer von Alex Engel – wendeten die Baunacher dann das Blatt. Doch kurz vor der Halbzeit gestatteten sie ihrem Gegner aufgrund einer nachlässigen Verteidigung acht Punkte in Folge, sodass es zur Pause unentschieden (45:45) stand.
Nur drei Minuten nach Wiederbeginn musste Steffen Hamann wegen einer Rückenblockade das Feld verlassen. Doch auch ohne ihren Anführer schlugen sich die „jungen Wilden“ wacker. Dank Logan Stutz und Marcos Knight, die im dritten Viertel zuverlässig punkteten, behaupteten sie lange eine Führung. Doch Kirchheims Topscorer Ben Beran sorgte dafür, dass sein Team stets in Schlagdistanz blieb. Nach einem Dreier von Routinier Radi Tomasevic waren die Knights zwei Minuten vor Spielende bis auf einen Punkt herangerückt (87:86) – doch behielten die Baunacher diesmal die Nerven und gaben die Führung nicht mehr ab. „Die Mannschaft hat einen Schritt nach vorne gemacht. Wir müssen aber weiterhin hart arbeiten und Fortschritte machen, denn die ProA hat ein sehr hohes Niveau“, meinte Pavic.
Besonders in der Verteidigung ist für den Aufsteiger noch viel Luft nach oben. Schon zum dritten Mal gestattete er in eigener Halle seinem Gast mehr als 90 Punkte. „Wir wissen, woran es liegt. Wir müssen an der Abstimmung, der Aggressivität und vor allem an der Rotation arbeiten. Aber wir werden uns auch da verbessern, da bin ich sehr zuversichtlich“, sagte Pavic.
Bike Cafe Messingschlager Baunach – Kirchheim Knights 102:91
Bike-Cafe Messingschlager Baunach: Obst (23 Punkte/6 Dreier), Knight (19/1), Stutz (18/4), Thiemann (12), Walde (10), Engel (7/1), Kratzer (7), Lee (6/1), Hamann, Dizdarevic / Kirchheim Knights: Tomasevic (21/4), Beran (20/2), Dority (17/1), Krause (14) Wild (9), Smithson (5/1), Mampuya (3/1), Lodders (2), Heintzen /
Zuschauer: 920
Güßbach gibt Sieg aus der Hand
Nach der 78:85 Niederlage in Rosenheim rutschen die Basketballer des TSV Tröster Breitengüßbach auf den 8. Platz in der Tabelle ab.
Die Partie startete ausgeglichen, Taras und Dippold trafen für die Gäste aus Oberfranken, während Hogges und Steinhauer für Rosenheim trafen. 2 Dreier hintereinander von Stefan Dinkel brachten die Oberfranken Mitte des ersten Viertels mit 6:11 in Führung, doch kurze Zeit später konnte die SB DJK das Spiel wieder ausgleichen und sogar gegen Ende des ersten Viertels mit 26:20 in Führung gehen. Kevin Jefferson traf allerdings noch einen Dreier mit Foul. Somit konnte der junge Güßbacher ein 4-Punkte-Spiel machen und die Tröster-Truppe zum Ende des ersten Viertels auf 26:24 heranbringen.
Im zweiten Abschnitt hatten die Rosenheimer den besseren Start und konnten sich bis auf 30:25 absetzen. Durch Punkte von Dinkel, Djerman und Jefferson kämpfte sich der TSV wieder heran und ging erneut durch Stefan Dinkel in der 16. Spielminute mit 33:34 in Führung. In dieser Phase stand die Abwehr der Gäste sehr gut und sie konnten durch Wagner, Taras und Djerman zur Halbzeit bis auf 38:46 davonziehen.
Auch zu Beginn der 2. Halbzeit kamen die Gastgeber besser aus der Kabine. Ein 10:2-Lauf der Rosenheimer, bei dem immer wieder Fliege und Hogges punkten konnten, brachte die DJK wieder ins Spiel, 48:48 (23. Min). Nach Auszeit von Kevin Kositz konnten die gelbschwarzen den Lauf stoppen und starteten selbst einen Minilauf. Keppeler und Taras brachten die Tröster-Truppe wieder mit 6 Punkten in Front. Doch wieder nur kurze Zeit später schafften es die Oberbayern das Spiel erneut auszugleichen, 56:56 (29. Min). Hogges und Fliege brachten die Rosenheimer zum Ende des dritten Spielabschnittes gar mit 61:59 in Führung.
Ab diesem Zeitpunkt laufen die Breitengüßbacher immer einen Rückstand hinterher, den die Gastgeber im vierten Viertel kontinuierlich ausbauen. Hogges und Fliege, die beiden überragenden Akteure der SB DJK (29 bzw. 27 Punkte), brachten den TSV zur Verzweiflung. Chris Dippold brachte mit vier Punkten nacheinander den TSV Breitengüßbach noch einmal auf 66:65 heran (34. Min.). Doch durch Weigel, Hogges und Fliege konnten sich die Rosenheimer fünf Minuten vor dem Ende spielentscheidend auf 7 Punkte absetzen. Kurze Zeit später gar auf 10 Punkte, 79:69 (38. Min). In den letzten beiden Spielminuten konnten die Oberfranken noch ein wenig Ergebniskosmetik betreiben und sich auf 85:78 herankämpfen.
Breitengüßbach: Djerman (17Punkte/0Dreier), Taras(15/3), Dinkel (12/3), Dippold (9/0), Jefferson (8/1), Wagner (7/0), Keppeler (7/0), Völkl (3/1), Gonnert, Kral
Rattelsdorf am Ende nur noch zu Viert!
Nur mit sieben Spielern konnten die Independents gegen die Mannschaft von Science City Jena antreten. Den Zuschauern wurde bei diesem Spiel ein Dreierhighlight geboten, denn auf Jenaer Seite fanden acht Versuche ihr Ziel und Rattelsdorf versenkte gar zehn Dreier in der Reuse des Gastgebers.
Besonders Peter Reh dürfte dabei wieder an Selbstvertrauen gewonnen haben. Der immer noch verletzte Boucher und Silvio Reinfelder wurden zunächst in diesem Spiel noch nicht vermisst. Die Mannschaft spielte gute zwei erste Viertel und lag dabei immer in Führung. Die Jenaer Presse wurde clever überspielt und Rattelsdorf kam zu einfachen Punkten. Die Abstimmung im Team passte ebenso. Man konnte mit der Leistung zufrieden sein. Zur Halbzeit stand es folgerichtig auch 41:46 für Rattelsdorf.
Wie bei den vorhergehenden Auswärtspartien änderte sich das auch in Jena in der zweiten Spielhälfte. Nicht das Fehlen eines großen Centers, sondern die Tatsache, dass man mit nur sieben Spielern hatte anreisen können, beeinflusste den Spielverlauf im Folgenden erheblich. Die Foulbelastung wurde mit zunehmender Spieldauer zum großen Problem. Der Vorsprung schwand, weil die Gegner dies nun zu ihren Gunsten nutzten. Immer hart im Grenzbereich zum Foul agierend, was die Schiedsrichter nicht unterbanden, brachten sie die jungen Independents-Spieler ihrerseits dazu, dass bei ihnen die Foulbelastung stetig zunahm. Dabei spielte sicherlich auch der enorm hohe Kräfteverschleiß eine maßgebliche Rolle. So gelang es Jena, dass am Ende des dritten Viertels der Rattelsdorfer Vorsprung weg war und sie selbst mit 62:57 in Führung gingen. Als Rattelsdorf aber dann auch noch die letzten zwei Minuten des Spiels mit nur vier Spielern bestreiten konnte, bedeutete das schließlich die bittere Niederlage mit 86:69. In der zweiten Hälfte wirkte sich das Fehlen der beiden wichtigen Spieler und die dünne Spielerdecke dann doch bedauerlicherweise ganz enorm aus, so dass die junge Mannschaft nicht mehr Paroli bieten konnte.
Punkteverteilung: Reh ( 18/3 Dreier), Loch (14/2), Kangne (10/2), Seemüller (10), Reichmann (8/1), Tomaszek (5/1), Kohn (4/1)