Baunach kann Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen

Wer hätte das gedacht: Zwei Spieltage vor Saisonende stehen die Baunach Young Pikes nach einem dramatischen 92:90 Erfolg nach Verlängerung bei der OrangeAcademie in Ulm erstmals nach langer Zeit nicht mehr auf einem Abstiegsplatz in der 2. Basketball-Bundesliga ProA und können nun aus eigener Kraft den Klassenerhalt schaffen. Der TSV Tröster Breitengüßbach unterliegt nach einer sehr starken Vorstellung beim Tabellenführer in Oberhaching mit 87:76. Und Rattelsdorf beendete die Saison ohne Niederlage.

 

Wahnsinnskrimi in Ulm: Baunach gewinnt nach Verlängerung

Beiden Teams merkte man  sofort an, was auf dem Spiel stand, denn sie starteten konzentriert und sehr engagiert in die Partie. William McDowell-White konnte mit drei Freiwürfen seine Mannschaft gleich in Führung bringen. Nach dem 5:5 (3. Minute) ließen die Gäste aber einige freie Würfe ungenutzt, sodass die OrangeAcademie auf 12:5 davon zog und Baunachs Coach Mario Dugandzic zu einer ersten Auszeit gezwungen war. Dennoch konnten die Ulmer die Führung auf 17:5 (7.) ausbauen, da vor allem Ferner in der Anfangsphase nicht zu stoppen war. Erst dann kam man wieder besser ins Spiel, doch Ulm konnte eine 25:19 Führung mit in die erste Viertelpause nehmen.

In der hatte Dugandzic scheinbar die richtigen Worte gefunden, denn nun verkürzten die jungen Hechte recht schnell den Rückstand auf 25:24 und Rob Ferguson brachte sein Team mit 26:25 nach vorne. Da den Gastgebern bis zur 16. Minute kein Feldkorb gelang, konnte der Vorsprung auf 31:26 ausgebaut werden und Louis Olinde, der eine lange Anlaufphase gebraucht hatte, brachte sein Team mit acht Punkten in Folge erstmals zweistellig (29:39) in Front (18.). Zwar konnten die Ulmer nun wieder verkürzen, aber da man im Offensivrebound sehr gut gearbeitet hatte, ging man mit einer 44:38 Führung in die Kabinen.

Nach der Pause änderte sich zunächst nicht viel am Spielstand. Zwei Dreier von Olinde beantwortete David Krämer mit schnellen Korblegern, nachdem die Baunacher zu langsam auf Verteidigung umgeschaltet hatten. Bis zur 27. Minute pendelte sich der Vorsprung auf sechs bzw. acht Punkte ein, bevor Nico Wolf mit einem Dreier für eine 67:57 Führung nach 30 Minuten sorgte.

Das 4. Viertel eröffnete Olinde mit einem Korbleger, doch dann kamen die Schützlinge von Dani Janson auf 61:69 heran. Jetzt tat sich einige Minuten recht wenig, da die Young Pikes Probleme gegen die 1:3:1-Zonenabwehr der Ulmer bekamen, die ihrerseits klare Chancen ausließen. Erst Krämer verkürzte in der 36. Minute auf 67:71 und nach einem Dreier von Mittmann war die Partie wieder völlig offen. In den Schlussminuten entwickelte sich nun ein wahrer Krimi, in dem die Führung ständig wechselte. 80 Sekunden vor dem Ende war McDowell-White zum 78:79 erfolgreich und als Wolf 50 Sekunden vor der Sirene das 80:82 durch ein Dreipunktespiel erzielt hatte, sah alles nach einem Baunacher Erfolg aus, zumal ein wilder Dreier von Krämer vorbei segelte. Doch Pape sicherte sich den Ball und wurde 1,8 Sekunden vor Schluss gefoult. Nervenstark verwandelte er beide Freiwürfe, sodass es in die Verlängerung ging.

Ein Dreier des Baunacher Australiers und ein Korbleger von  Routinier Ferguson beruhigten in der Overtime beim Stand von 82:87 ein wenig die angespannten Baunacher Nerven. Doch das Drama ging weiter, denn der Aufsteiger kam wieder heran, bevor Chris Fowler mit zwei Korbeger in der 45. Minute die 91:88 Führung brachte. Nach einem Foul traf McDowell-White vorentscheidend den ersten Freiwurf zum 92:88, sodass Mittmann nur noch zum Endstand von 90:92 verkürzen konnte.

Ein überglücklicher Louis Olinde bemerkte nach dem Spiel: „Natürlich war es für mich schwer, wenn man nicht mit dem Team trainiert, aber die Jungs haben es mir leicht gemacht, ins Spiel zu finden. Am Schluss war es eine Sache des Willens – wir wollten den Sieg mehr, haben die Rebounds geholt und die Korbleger getroffen. Wenn wir die letzten beiden Spiele gewinnen, sieht es gut aus mit dem Klassenerhalt“.

Teammanger Jörg Mausolf jubelte: „Kampf, Glaube und Einstellung haben bis zum Schluss gepasst. Jetzt brauchen wir eine volle Hütte am nächsten Samstag, um das bis vor Kurzem noch Unmögliche möglich zu machen.“ Die Freude trübte ein wenig die Tatsache, dass Eddy Edigin mit Verdacht auf Gehirnerschütterung ins Krankenhaus musste.

2. Basketball-Bundesliga ProA

OrangeAcademy – Baunach Young Pikes    90:92 n.V.

Orange Academy Ulm: Krämer (24/2 Dreier), Ferner (22/2), Pongo (15), Mittmann (8/2), Pape (7/1), Philipps (6), Rohwer (4), Bretzel (4), Möbus, Stoll /

Baunach Young Pikes: Olinde (29/3), McDowell-White (19/2), Wolf (11/2), Drell (9), Fowler (7), Ferguson (6), Edigin (6), Gomila (5/1), Keppeler

Zuschauer: 1000

 

Mit dem Spitzenreiter lange auf Augenhöhe

Mit breiter Brust gingen die Schützlinge des TSV Tröster Breitengüßbach in die Partie beim haushohen Favoriten in Oberhaching. Mit dem Sieg am vergangenen Wochenende gegen Leitershofen im Rücken, wollte man für eine Überraschung sorgen. Doch die Trainingswoche gestaltete sich sehr schwierig. Unter der Woche gab es keine Einheit, in der der komplette Kader den Coaches zur Verfügung stand. Wegen Erkrankungen verschiedener Spieler war die Vorbereitung auf das Spiel beim Spitzenreiter alles andere als perfekt. So war es schon fast ein Wunder, dass am Samstag neun Spieler einsatzfähig waren. Nicht mit dabei war Headcoach Ulf Schabacker, der mit der WNBL am Samstag ein wichtiges Playoff-Spiel hatte. Dafür stand sein Co-Trainer Johannes Laub zum zweiten Mal in dieser Saison als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie. Engel, Jörg Dippold, Nieslon, Heide und Land starteten für Breitengüßbach in die Partie. Engel und Land zeigten in der Anfangsphase starke Aktionen, während die Gastgeber durch Kögler und Wohlers erfolgreich waren. Nach vier Spielminuten stand es 9:9. Anschließend übernahmen die Gäste etwas das Kommando und konnten sich durch Engel, Lorber und Timo Dippold auf 14:18 absetzen. Diesen Vorsprung hielten sie bis zum Viertelende, als Center Wagner per Korbleger die 17:22-Führung erzielte.

Vor allem in der Defensive zeigten die Oberfranken eine sehr starke Vorstellung und gestattete den Gastgebern nur 17 Punkte in den ersten zehn Minuten. Auch in den ersten beiden Minuten des zweiten Spielabschnitts stand die Abwehr gut. Dadurch konnte sich der TSV Tröster bis auf 17:27 absetzen. Zeis und Hustert brachten ihr Team in der Folgezeit wieder ins Spiel zurück. Heide hielt am Brett dagegen und sorgte erneut für eine zweistellige Führung, 24:34. Doch die Tropics kamen erneut zurück. Hustert von der Dreierlinie, sowie Kögler und Zoric am Brett machten das Spiel erneut spannend. Kögler verkürzte per Dreier den Rückstand seines Teams zur Halbzeit, 45:41 aus Güßbacher Sicht.

Im dritten Viertel ging in den ersten vier Minuten nichts. Etliche Ballverluste und Unkonzentriertheiten in der Offensive bescherten den Gastgebern leichte Punkte. Eine starke Quote von der Dreierlinie (3/3 in dieser Phase) bescherte den Tropics einen 12:0-Start in das Viertel. Die Hausherren führten mit 53:45. Anschließend wachten die Breitengüßbacher wieder auf. Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff erreichten sie das Niveau der ersten Halbzeit. Acht Land-Punkte in Serie und ein Dreier von Lorber machten die Begegnung wieder spannend, 58:56. Lorber und Dirk Dippold bescherten anderthalb Minuten später gar die erneute Führung, 59:60. In den letzten 90 Sekunden des dritten Spielabschnitts konnten Hustert und Grujic punkten, sodass die Hausherren mit einer knappen 65:63-Führung ins Schlussviertel gingen.

Dort entwickelte sich ein sehr ausgeglichenes Spiel. Keine Mannschaft konnte sich bis zur 35. Spielminute absetzen. Dort war es Alex Engel, der mit einem Dreier das Spiel weiterhin offenhielt, 72:71. Leider merkte man dem TSV Tröster nun an, dass die Spieler durch die Krankheiten nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte waren und diese nun weiter schwanden. Zeis und Kögler drückten weiter aufs Tempo, trafen auch schwierige Würfe hochprozentig. Beim Stand von 81:73 wurde Coach Laub zu einer Auszeit gezwungen. Güßbach versuchte nochmal alles und kämpfte sich auf 82:76 heran. Die abgeklärten Hausherren brachten allerdings den Sieg nach Hause und so mussten die Oberfranken eine 87:76-Niederlage einstecken. Aufgrund der vielen Krankheiten unter der Woche kann man auf jeden Fall stolz auf den Auftritt sein.

Breitengüßbach: Engel (19/2 Dreier), Land (17/1), T. Dippold (13/1), Wagner (12), Lorber (7/1), Heide (4), D. Dippold (2), Nieslon (2), J. Dippold

 

Rattelsdorf beendet Saison ohne Niederlage

Am Sonntag, den 18.03.2018 bestritt die erste Mannschaft der SpVgg Rattelsdorf ihr letztes Saisonspiel. Sie musste auswärts beim TSV Bindlach antreten, die auf Tabellenplatz 8 stehen. Das Hinspiel gewann man mit 101:89 und hatte damals einige Schwierigkeiten mit der Treffsicherheit der Bindlacher.

Und auch beim Rückspiel überzeugten sie von Anfang an mit ihrer hohen Trefferquote. Es dauerte ein paar Minuten bis Rattelsdorf mehr Druck in der Verteidigung ausüben konnte und dem Gegner nur noch schwierige Wurfmöglichkeiten erlaubte. Im eigenen Angriff verbesserte sich auch die eigene Wurfquote mit jeder Spielminute, auch wenn man in den ersten 20 Spielminuten einige Punkte unter dem Korb liegen ließ. Zur Halbzeit führten die Rattelsdorfer Jungs mit 28:53.

Auch in der zweiten Hälfte hielt man den defensiven Druck hoch und erlaubte den Bindlachern keine einfachen Punkte. Durch zahlreiche Drei-Punkte-Würfe war Rattelsdorf auch in der Offensive sehr erfolgreich. Die Trainer Manuel Aas und Patrick Loskarn konnten, wie schon so oft in dieser Saison, allen zwölf Spielern genügend Einsatzzeit geben, ohne dass der Spielfluss darunter litt. Somit gewann man das letzte Saisonspiel mit 57:105 und verdeutlichte mit 18 Siegen und ohne Niederlage, dass man in der Bezirksoberliga nichts verloren hat und verdient in die Bayernliga aufsteigt.

Die letzte Herausforderung wird das Pokal Final4 am 07.04.2018, welches nun in der Rattelsdorfer Abtenberghalle stattfinden wird. Die erste Mannschaft aus Rattelsdorf spielt um 15.15 Uhr gegen den TTL Bamberg 3 und die zweite Mannschaft aus Rattelsdorf, die sich auch qualifiziert hat, spielt bereits um 13.00 Uhr gegen die Regnitztal Baskets. Um 18.00 Uhr könnte es dann zum Rattelsdorfer Finale kommen.

Jochen Hirmke, Florian Dörr, Lukas Sasse
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