Wer ist eigentlich die Zielgruppe eines Faschingsumzuges? Kinder? Familien? Junge Erwachsene? Diese Fragen stellten sich Mitglieder des Ortskulturrings Baunach bei einer Versammlung am vergangenen Sonntagmorgen. Während früher Musikkapellen für Unterhaltung sorgen, sind es heute riesige Lautsprecher, die teilweise an der Schmerzgrenze dröhnen.
Fast 3.000 Abzeichen zu jeweils 1,50 Euro verkaufte der Baunacher OKR beim Faschingsumzug 2012. Obwohl die Abzeichen um 0,50 Euro teurer waren als in den Vorjahren, konnte der Abwärtstrend bei den Einnahmen zwar gestoppt, aber nicht umgekehrt werden. „Es fehlen die Zuschauer“, war das Fazit von Schatzmeister Klaus Roppelt. Dennoch können die Baunacher mit ihrem Umzug zufrieden sein: Gewinnbringer für den OKR sind vor allem der Bratwurststand, der Kaffeeausschank und die Bar.
Ob laute Musik beim Faschingszug wie bisher erlaubt sein soll, darin waren sich die OKRler nicht ganz einig. Altbürgermeister Georg Wild empfahl, im Anschreiben an die Teilnehmer 2013 auf eine Lautstärkenbegrenzung hinzuweisen. Konsens war allerdings, dass elektronische Musik aufgrund der fehlenden Kapellen nicht mehr wegzudenken und wichtig für die jungen Teilnehmer ist. Baunach hat bei seinem Faschingsumzug durch die Bühne mit Moderation am Marktplatz ohnehin den Vorteil, dass in diesem Bereich die vorbeifahrenden Wagen ihre Lautstärke reduzieren – am Marktplatz halten sich die meisten Zuschauer auf.
Stadt Baunach „rettet“ das Altstadtfest
Diskutiert wurde auch über das Altstadtfest, das in diesem Jahr vom 29. Juni bis 1. Juli stattfindet. Erstmals tritt der OKR nicht mehr als Veranstalter auf, diese Rolle übernimmt die Stadt Baunach. Aus Haftungsgründen hatte sich der OKR hier zurückgezogen, die Organisation wird er aber weiter übernehmen. Bürgermeister Ekkehard Hojer, bei der OKR-Versammlung anwesend, wies auf den Beschluss der Stadtratssitzung vom 6. März hin, dort heißt es im Beschluss: „Der Stadtrat der Stadt Baunach stimmt zu, dass die Stadt Baunach als Veranstalter für das Altstadtfest 2012 auftritt.“ Für die Folgejahre soll allerdings eine andere Lösung gefunden werden.
Den nächsten großen Einsatz hat der OKR am 28. April beim Aufstellen des Maibaums. Vor allem junge Mitglieder der Mitgliedsvereine sollten sich beim Auf- und Abbau für das Fest beteiligen, so der Wunsch aus dem OKR. Voraussichtlich am 12. Mai wird der OKR für die Mitglieder in der neuen Vereinshalle eine kleine Feier veranstalten.
Johannes Michel