Alltagshürden – und ganz viel Sport

Zum dritten Mal gab es einen sportlichen Tag der Inklusion im Ferienprogramm der VG Baunach. Auf der Schulsportanlage der Stadt Baunach am Sportgelände des 1. FC Baunach wurde dieses Angebot von goolkids e.V. in Kooperation mit der städtischen Behindertenbeauftragten Sabine Saam angeboten.

Zum Einstieg sensibilisierte Sabine Saam die Kinder im Umgang mit behinderten Menschen. Nie ungefragt helfen, nicht anstarren, Hilfsmittel wie Rollator, Rollstuhl oder Krücken nicht anfassen oder ungefragt nutzen, weil diese ein Teil des Körpers sind – das waren die Kernbotschaften.

Projektleiterin Lisca Dogan und Projektassistent Jonas Windolph bestanden die Feuertaufe in Baunach, denn beide waren zum ersten Mal Teil des Programms. Routiniert wie immer behielt goolkids-Gründer und Urgestein Robert Bartsch den Überblick und koordinierte Auf- und Abbau reibungslos. Stadtrat Volker Dumsky assistierte und staunte nicht schlecht, wie schnell Kinder doch Perspektiven wechseln können. JAM Jugendsozialarbeiter Jan Jaegers überzeugte sich ebenso vor Ort vom Konzept des inklusiven Angebots.

Im ersten Teil des Nachmittags galt es Alltagshürden im Rollstuhl zu überwinden. Was bedeuten Schlaglöcher oder Kopfsteinpflaster für Rollstuhlfahrer, wie geht man damit um? Spielend lernten die Kinder den Umgang und bewältigten den Stolperstein-Parcours. Nicht jede Hürde wurde im ersten Anlauf gemeistert. Highlight war der Besuch von Markus Loch (stellvertretender Vorsitzender Behindertenbeirat Stadt Bamberg), der in Bestzeit den Parcours absolvierte und auch noch einige Wheelies zeigte.

Sport im Rollstuhl? Kein Problem …

Im sportlichen Teil des Nachmittags ging es darum, das Erlernte im Umgang mit dem Rollstuhl beim Rollstuhlbasketball und im Sprintrennen auf 50 m und 400 m umzusetzen. Auf spielerische Weise zeigte sich, wie einfach Sport als Brücke für Inklusion funktioniert.

Die Kinder durften in den Aktivrollstühlen selbst Erfahrungen sammeln und gemeinsam Sport treiben. Sie formierten sich reibungslos als Zweier-Teams – ein Kind nutzte den Rollstuhl, der Teampartner sicherte den Rollstuhl gegen Kippen und Abrutschen. Die Kinder lernten mit jeder Drehung des Antriebsreifens, Verantwortung zu übernehmen. Für sich selbst im Rollstuhl, aber auch für den anderen, dem man gerade hilft oder sichert. Spielerisch lernten alle, dass man nur durch Fairness, Toleranz und Respekt zu Gewinnern werden kann. Die Kinder waren offen für das Projekt, stellten viele Fragen, waren neugierig und probierten alles angst- und vorurteilsfrei aus. Sie knüpften schnell Beziehungen untereinander und lernten, gemeinsam Erfolge zu feiern und Misserfolge zu bestehen.

Sabine Saam

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