Baunach „verliert“ über 150 Jahre Stadtratserfahrung

Zwar standen auch einige andere Punkte auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung in Baunach, Mittelpunkt war aber klar die Verabschiedung der ausscheidenden Mitglieder in der letzten Sitzung der aktuellen Amtsperiode. Neun Stadträte sind bald nicht mehr dabei, die CSU-Fraktion stellt sich fast vollständig neu auf.

Abschlusssitzungen sind immer denkwürdige Angelegenheiten. Da gehen Menschen, die über Jahre die Kommunalpolitik geprägt, in den Sitzungen ihre Stimme erhoben und sich für Stadt und Gemeinden engagiert haben. So auch in Baunach, wo Bürgermeister Ekkehard Hojer am 15. April 2014 neun Stadträtinnen und Stadträte verabschiedete. Mit dabei waren auch zwei Stadträte, „die man schon als Dinosaurier der Baunacher Kommunalpolitik bezeichnen kann“, so Hojer. Die Rede war von Hubert Dietz und Reinhold Schweda (beide CSU), die jeweils 30 Jahre ununterbrochen im Stadtrat vertreten waren.

Nur eine Periode weniger haben Anneliese Saam (CSU) und Gudrun Stößel (SPD) „auf dem Buckel“. Stößel war zudem zwölf Jahre lang zweite Bürgermeisterin der Stadt Baunach. Die letzte Sitzung war es auch für Jürgen Pitter (SPD, Ortssprecher Reckenneusig), Jürgen Gleußner (CSU), Peter Krauß (CBB), Hans-Günther Kraus (CWU) und Axel Schmidt (CBB). Für das Engagement seit 2007 beziehungsweise 2008 dankte Hojer auch der Behindertenbeauftragten Heyke Koch und dem Jugendbeauftragten Michael Eichler. Hojer lobte besonders die konstruktive Zusammenarbeit in den vergangenen sechs Jahren. „Sie können auf ihre Arbeit in diesem Gremium mit dem Bewusstsein zurückblicken, an einer wichtigen gesellschaftlichen Aufgabe mitgewirkt zu haben.“

Stadtrat Baunach Ausscheidende 2014
Bürgermeister Hojer (links) mit den ausscheidenden Mitgliedern: Jürgen Gleußner, Anneliese Saam, Hubert Dietz, Gudrun Stößel, Hans-Günther Kraus, Axel Schmidt, Peter Krauß, Jugendbeauftragter Michael Eichler (kein Stadtrat), Reinhold Schweda, Jürgen Pitter und Behindertenbeauftragte Heyke Koch (keine Stadträtin).

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Hemmerleinsleite, Basketball, Senioren, Pferdehof

Zuvor ging es in der Sitzung um die Weiterbearbeitung des Bebauungsplans Hemmerleinsleite IV. Vorgesehen sind dort, nach der Erweiterung im Osten, insgesamt 55 Baugrundstücke, rund die Hälfte ist bereits in privater Hand und bebaut. Der Stadtrat hatte die Einwände der Träger öffentlicher Belange sowie eine private Einwendung zu bearbeiten. In letzterer ging es vor allem um die steigende Verkehrsbelastung im Wohngebiet und um fehlende Kinderspielmöglichkeiten.

Beschlossen wurde auch die Weiterführung der Unterstützung der Basketballer des 1. FC Baunach. Die Stadt gewährt hier einen Zuschuss von 750 Euro für die Hallenmiete. Ebenfalls positiv beschieden wurde der Ausbau der Seniorenarbeit, in deren Rahmen der Seniorenkreis zum Beispiel den Konferenzsaal im Bürgerhaus kostenfrei für Veranstaltungen nutzen kann.

Hemmerleinsleite Luftbild 2014
Die Erweiterung des Baugebiets Hemmerleinsleite IV und der mögliche Standort für den Pferdehof (zum Vergrößern anklicken).

Unter Sonstiges brachte Hojer aktuelle Informationen in Sachen Pferdehof in den Stadtrat ein. Mittlerweile sei mit der Landesentwicklungsplanung in Bayreuth vereinbart, dass die Stadt ein Gebiet westlich des Bebauungsgebietes Hemmerleinsleite IV, südlich des Tennisclubs, als Sondergebiet Pferdehof ausweisen könne. Die Änderung des Flächennutzungsplans würde durch die Stadt erfolgen. Hojer kündigte an, schnellstmöglich auf den betroffenen Verein Pferdepartner Franken zuzugehen, dies sei aufgrund der kurzfristigen Entwicklung noch nicht möglich gewesen.

Luftbild: Google Maps
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