Vor drei Wochen wurde der Entwurf des Bundesverkehrswegeplans bis 2030 vorgelegt. Eine Umgehung für Baunach und Reckendorf ist zwar enthalten, aber nur unter „Weiterer Bedarf“. Das heißt sinngemäß: erstmal nicht so wichtig. Baunachs Bürgermeister Ekkehard Hojer ließ sich nun vom Stadtrat einen möglichen Alleingang absegnen.
Vom 21. März bis zum 2. Mai läuft die Öffentlichkeitsbeteiligung. In diesem Zeitrahmen können Stellungnahmen zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) bis 2030 abgegeben werden. Nachdem keine andere Beteiligung der Kommunen vorgesehen ist, kündige Baunachs Bürgermeister Ekkehard Hojer in der Stadtratssitzung vom 5. April 2016 an, auf diesem Wege eine Stellungnahme der Stadt einzureichen. Sie soll auch an den Regionalen Planungsverband Oberfranken West sowie an weitere Fachbehörden und Politiker übermittelt werden. Grundtenor: „Die Stadt Baunach beantragt, dass im BVWP die Ortsumgehung der Bundesstraße B279 von Baunach in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wird.“ Favorisiert wird hier nach wie vor die Osttrasse. Nachdem sich die Nachbargemeinde Reckendorf noch nicht auf eine West- oder Ostvariante festgelegt hat, wird Baunach nun den Antrag stellen, „dass eine Ortsumfahrung um Baunach und Reckenneusig herum in den vordringlichen Bedarf aufgenommen wird“, sollte Reckendorf sich bis zum Abschluss der Öffentlichkeitsbeteiligung am 2. Mai nicht eindeutig positioniert haben. Der Beschlussvorschlag der Verwaltung wurde einstimmig vom Stadtrat gebilligt.
Die Entscheidung des Bundesverkehrsministeriums, die Umgehung nicht in den vordringlichen Bedarf aufzunehmen, sorgte im Gremium für Unverständnis. „Das wirft uns um viele Jahre zurück“, meinte etwa Tobias Roppelt (CBB). „Immer wieder wurden in den vergangenen Jahren Hoffnungen geschürt, passiert ist dann aber nichts.“ Neben der Uneinigkeit in der Nachbargemeinde Reckendorf dürften auch naturschutzrechtliche Bedenken eine Rolle gespielt haben. Volker Dumsky (CWU) meinte dazu: „Die Trasse hätte schon gebaut werden müssen, bevor die FFH-Gebiete im Osten zum Tragen kamen.“ Und Ingrid Ehnes (CBB) sagte: „Das FFH-Argument dürfte nicht mehr zählen. Denn wenige Kilometer weiter holzt die Bahn Wälder ab und zerstört die Natur.“
Kein Altstadtfest in 2016
In einem weiteren Tagesordnungspunkt informierte Bürgermeister Hojer über die Ergebnisse einer landkreisweiten Seniorenbefragung. In Baunach machten rund 200 Senioren mit. Hojer nannte einige Zahlen: Über 90 Prozent von ihnen wohnen im Eigenheim, wobei 83 Prozent dieser Häuser und Wohnungen über keine behindertengerechte Ausstattung verfügen. Wenig Interesse zeigten die Teilnehmer an Mehrgenerationenhäusern, dafür aber an betreutem Wohnen.
Bei einer Gegenstimme angenommen wurde ein Antrag der Dorfgemeinschaft Reckenneusig, die im Dorfgemeinschaftshaus eine „küchenähnliche Einrichtung“ für rund 5.300 Euro plant. Die Stadt schießt 15 Prozent, oder genau 792,45 Euro, zu. Eine schlechte Nachricht hatte Hojer aber auch zu verkünden: Ein möglicher Betreiber für das Altstadtfest hat kurz nach Ostern abgesagt. Sollte sich auf die Schnelle niemand finden, muss daher das Baunacher Altstadtfest 2016 wohl ausfallen. Norbert Schmittbüttner, der in den vergangenen zwei Jahren das Altstadtfest ausgerichtet hatte, steht nicht mehr zur Verfügung. Begründung: Die immer weiter steigenden Auflagen.
In dem Bericht fehlt der Anstoß, auch weiterhin auf eine Mautstrecke im Bereich der B279 zu drängen. Um damit den LKW- Transitverkehr aus den Gemeinden zu bekommen und somit die Menschen vor Ort zu entlasten.
ich meine auch,auf eine mautstrecke zu drängen,ist der
realistischte ansatz.ich verstehe ja den bürgermeister und die räte in ihrem bestreben für die osttrasse,aber eine verwirklichung ohne reckendorf ist der nächste „schildbürger-streich“(sic), siehe den brückenbau für kemmern über die ice-strecke,ein produkt eines csu-bürgermeisters+vize-landrates,wobei bgb wohl geschlafen hat bzw dessen bgm in der falschen partei war.dieses problem haben offensichtlich auch baunach+reckendorf,da kann frau zeulner in reckendorf aufsprechen,soviel sie will.
Will man in den vordringlichen Bedarf noch aufgenommen werden, so muss auf dem schnellsten Wege eine simple Einigkeit aller Beteiligten für die favorisierte Ostrasse in Einklang gebracht werden!
Dieser wiederum hätte bei kritischer Betrachtung vernunftgemäß jedoch schon vor Abgabe zum Entwurf des Bundesverkehrswegeplans bestehen gemusst!
Den Beanstandungen der Stadträte ist beizupflichten, jedoch müssen (gemessen an dem Wahlversprechen aller Parteien „Umgehung Baunach“ ) unnachgiebig und zielgerichtet fokussierte Argumente sowie die Notwendigkeit für eine gewünschte Abänderung des Bedarfes dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur vorgelegt werden, um das Unmögliche noch zu schaffen.
Anbei der Link, IntNr.225, Seite 96 für Baunach:
http://www.bmvi.de/SharedDocs/DE/Anlage/VerkehrUndMobilitaet/BVWP/bvwp-2030-gesamtplan.pdf?__blob=publicationFile