Im Stadtrat ging’s „musikalisch“ zu

Eine der Landkreis-Stationen des Bamberger Blues- und Jazzfestivals könnte in diesem Jahr auch Baunach sein. Im Stadtrat wurden dazu die Grundzüge besprochen. Und nochmal Musik: Ein weiteres Thema war die Errichtung einer musikalischen Begegnungsstätte im Baunacher Felsenkeller durch den Musikverein. Die Stadt sichert hier ihre finanzielle Unterstützung zu.

Schon zum elften Mal findet in diesem Jahr das Blues- und Jazzfestival in Bamberg statt. Erneut wird es wieder Außenstationen im Landkreis geben – und die Stadt Baunach wird aller Voraussicht nach mit dabei sein. An zwei Abenden sollen Konzerte im Garten des Stadtschlosses gespielt werden. Melanie Schmitt, Veranstaltungsleiterin des Bürgerhauses Lechner Bräu, erarbeitet dazu gerade das Programm und sammelt Sponsorengelder ein. Denn der Eintritt beim Festival ist kostenlos, auf die Stadt kämen aber Kosten von rund 5.000 Euro zu – darunter der Beitrag für das Gesamtmarketing, Honorar für die Bands, Technik.

Regional- statt Magdalenenmarkt

Mehrere Sponsoren konnte Schmitt bereits gewinnen, die Aussichten für eine Kostendeckung seien gut. Die endgültige Anmeldung der Stadt müsse bis Ende April erfolgen, so Schmitt. Als Bands habe sie an Brand Old (Uwe Gaasch und Waldi Bauer) sowie Huebnotix gedacht. Bei einer Gegenstimme nahm der Stadtrat das Konzept an. Es kam lediglich die Frage auf, inwieweit sich ein solches Festival mit dem Pflegeheim im Schloss vertrage. Aufgrund der lediglich zweitätigen Dauer sowie dem Ende der Veranstaltungen vor Mitternacht wurde das vom Stadtrat allerdings nicht als generelles Problem gesehen. Vielmehr bezeichneten mehrere Stadträte die Teilnahme am Festival als gute Werbung für die Stadt Baunach.

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Und noch einen weiteren Tagesordnungspunkt absolvierte Melanie Schmitt: Sie stellte die Idee eines Regionalmarktes im Zuge der Baunacher Nachhaltigkeitstage 2018 vor. Im vergangenen Jahr organisierte eine Arbeitsgruppe erstmals einen Baunacher Nachhaltigkeitstag, der nun alle zwei Jahre stattfinden soll. 2018 könnten die Schulen noch stärker eingebunden werden, außerdem sei ein Regionalmarkt unter Beteiligung von Erzeugern aus der Region angedacht. Ein möglicher Termin wäre Sonntag, 28. April 2018. Der Markt könnte eine ähnliche Größe wie der Weihnachtsmarkt erreichen, so Schmitt. Das Konzept fand die einstimmige Zustimmung des Stadtrats. Der Regionalmarkt könnte damit den bisherigen Magdalenenmarkt in Baunach ersetzen, der in den vergangenen Jahren nicht mehr für Begeisterung gesorgt hatte, unter anderem durch das einseitige Angebot.

Der Musikverein hat Großes vor

In mehreren nichtöffentlichen Sitzungen hatte sich der Stadtrat schon mit dem Projekt „Begegnungsstätte Felsenkeller“ des Musikvereins Baunach beschäftigt. Der Musikverein Stadtkapelle Baunach hat 2015 den Felsenkeller erworben und möchte dort umfangreiche Sanierungs- und Neubauarbeiten durchführen. Ziel ist ein moderner Anbau (siehe Titelbild zu diesem Artikel), der als großer Probenraum für den Musikverein zur Verfügung stünde – denn im bisherigen Raum im Bürgerhaus Lechner Bräu geht es äußerst beengt zu. Außerdem sollen das Felsenkeller-Gebäude sowie die historischen Keller selbst erhalten bleiben. Der Felsenkeller, der einmal zur Lechner-Brauerei gehörte, ist der letzte verbliebene Bierkeller in Baunach. Aktuell ist die Gaststätte das ganze Jahr lang bewirtschaftet.


Der Felsenkeller soll nach und nach renoviert werden.


Im Probenraum im Bürgerhaus geht es mehr als eng zu.

In vier Prioritätsstufen sollen die Arbeiten durchgeführt werden. Im Fokus von Stufe 1 und 2 stehen zunächst die Errichtung des Anbaues, neue Sanitäranlagen, eine neue Heizanlage, die Renovierung des Felsenkellers West und Ost sowie der Zugänge. Dafür sind Bruttokosten von rund 850.000 Euro veranschlagt. Konkret stellte der Verein nun einen Antrag auf Förderung des Projekts an die Stadt. Die wird für die Maßnahmen der Stufen 1 und 2 einen Zuschuss von 134.000 Euro gewähren. Der Beschluss erfolgte bei einer Gegenstimme. Außerdem wird die Stadt dem Verein eine Dienstbarkeit auf einem städtischen Grundstück für die Errichtung des Anbaus gewähren und die erforderlichen Stellplätze ebenfalls auf einem städtischen Grundstück in unmittelbarer Nähe ausweisen.

Auf den Musikverein kommen dann aber noch weitere Aufgaben zu. In den Prioritätsstufen 3 und 4 sind weitere Arbeiten enthalten – etwa die Erneuerung von Küche und Abstellraum, die Sanierung der beiden Gasträume und der Außenbereiche. Insgesamt rechnet der Verein für alle vier Stufen mit Kosten von rund 1,6 Millionen Euro. Neben der Stadt bemüht sich der Verein auch um andere Fördergeber – etwa um Gelder aus dem europäischen Kulturförderprogramm LEADER oder von Stiftungen. In Sachen LEADER-Förderung gibt es bereits positive Signale für die Sanierung der historischen Kelleranlage.

Weitere Themen der Sitzung vom 7. März 2017

Bürgermeister Ekkehard Hojer stellte auch die neue Webseite des Bürgerhauses Lechner Bräu (www.buergerhaus-baunach.de) vor. Integriert ist unter anderem ein Ticketshop, der den Ticketkauf für Veranstaltungen deutlich vereinfachen soll. Einstimmig beschloss das Gremium, dem Sportkegelclub Baunach einen Zuschuss von 750 Euro zur Kegelbahnmiete zu gewähren – wie in jedem Jahr seit 2005. Auch der 1. FC Baunach bekommt Zuschüsse – 1.000 Euro für die Hallenbelegungskosten, die durch die Basketballabteilung entstehen und 2.600 Euro für die Beschaffung eines neuen Pflegetraktors (Gesamtkosten: 17.400 Euro). Der ersetzt einen bereits fast 40 Jahre alten Traktor, der zudem für die Pflege des neuen Kunstrasenspielfeldes nicht geeignet ist.

Vertagt wurde der Abschluss einer Zusatzvereinbarung zum Pachtvertrag der Stadt Baunach mit dem 1. FC 1911 Baunach e.V. und der DJK Priegendorf. Hier geht es um die Nutzung des Sportgeländes, bereits in der Februarsitzung war das Thema angerissen worden. Laut Hojer gebe es nach wie vor Abstimmungsschwierigkeiten, die Zusatzvereinbarung sei daher bisher nicht unterschrieben worden. Da Gesprächsbedarf bestehe, soll erneut ein Treffen mit den Vorständen für Klarheit sorgen.

Bilder: Musikverein Stadtkapelle Baunach
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Ein Kommentar

  1. Bin nach wie vor der Meinung dass ein Seniorenheim, in dem pflegebedürftige Menschen untergebracht sind, nicht der geeiggete Ort für ein Musikfestival ist.
    Rudi Wacker, Stadtrat

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