Urkunden, Beschlussbücher, Familienstandsbögen

Das älteste „Archivale“ im Archiv der Stadt Baunach ist eine Rechnung aus dem Jahr 1620. Neben ihr umfasst das Stadtarchiv 30 Kartons mit den vielfältigsten Inhalten, die die Stadtgeschichte der vergangenen Jahrhunderte dokumentieren. Wie dieses Material für die Zukunft erhalten werden kann, erklärte Kreisarchivpflegerin Barbara Spies im Baunacher Stadtrat.

Viele Pakete mit altem Material lagerten vor einigen Jahren noch im Keller des Baunacher Rathauses. Zu Beginn ihrer Arbeit für die Stadt stelle Barbara Spies schnell fest: In den Verpackungen hatte sich ein eigenes Klima gebildet, extremer Schimmelbefall lag vor. Also mussten die Dokumente und Bücher getrocknet und mittels Reinigung mit Spiritus vom Schimmel befreit werden. Ab dem Jahr 2014 begann die Sortierung. Spies fand Urkunden, Beschlussbücher – sie dokumentieren die Entscheidungen der Stadtführung – und auch Familienstandsbögen, die sich wunderbar für Familienforschung eignen, schließlich enthalten sie nicht nur die miteinander verwandten Mitglieder einer Familie, sondern auch Personal wie Knechte und Mägde.

Einige Materialien wurden auch gescannt, um einen einfacheren Zugriff zu ermöglichen, erklärte Spies den Baunacher Stadträten in der Sitzung vom 30. Mai 2017. Am Ende der Sortierung und Dokumentation steht nun eine Datenbank, die genau auflistet, welche Inhalte sich nach der Bearbeitung und Archivierung wo wiederfinden lassen. Besonders für die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, in der viele Baumaßnahmen stattfanden, kann das hilfreich sein: Pläne, beteiligte Firmen und Architekten enthält das Archiv genauso wie Geschichtliches.

Heimatgeschichte und vieles mehr

Bis ins Jahr 1978 und damit die Gründung der Verwaltungsgemeinschaft Baunach reicht das Archiv. Im Regelfall werden nach rund 30 Jahren Akten aus der alltäglichen Rathausarbeit ins Archiv überführt. Ziel ist, den Aktenbestand so klein wie möglich zu halten. Die Archivierung ist, wie Spies erläuterte, eine Pflichtaufgabe der Kommunen in Bayern. Es gelte insbesondere, die Kontinuität der Verwaltung zu dokumentieren – schließlich könnte die Kommune in eine Beweispflicht kommen, genauso aber die Belange Dritter, also der Bürger, zu sichern und die Heimatgeschichte zu erhalten.

Spies zeigte auch Bilder vom Archivraum im Rathaus. Dieser sei bereits so gut wie voll belegt. Die klimatischen Verhältnisse seien in Ordnung, eine Optimallösung sei der Raum aber nicht. Somit wird sich der Stadtrat hier in den kommenden Jahren wohl weitere Gedanken machen müssen. Die Archivinhalte stehen unter Aufsicht zur Einsicht bereit, allerdings gibt es Unterlagen – meist jene, die persönliche Belange von Bürgern betreffen – die nicht öffentlich zugänglich sind.

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Aufwandsentschädigung für den Frankenbund

Bei einer Gegenstimme beschloss der Stadtrat, dem Frankenbund Baunach eine Aufwandsentschädigung von jährlich 2.000 Euro für die ehrenamtliche Betreuung des Ende 2016 eröffneten Krippenmuseums zu zahlen. Diese Lösung sei für die Stadt optimal, da ansonsten städtische Mitarbeiter diese Aufgabe übernehmen müssten. Nicht grundsätzlich dagegen argumentieren Mitglieder der CSU-Fraktion, sie zeigten sich aber überrascht über den Zuschussantrag, der vom Frankenbund gestellt worden war. Von einer Entlohnung für die Betreuung des Museums in dieser Höhe sei zuvor nie die Rede gewesen. Dem widersprach Bürgermeister Ekkehard Hojer. Auch Tobias Roppelt (CBB) war anderer Meinung: „Der Verein macht hier etwas für die Stadt und nicht für sich“ – somit sei eine Aufwandsentschädigung angemessen.

Das Krippenmuseum im ehemaligen Beinhaus wird vom Frankenbund betreut.

Im Krippenmuseum, das an Sonn- und Feiertagen ganzjährig und von Advent bis zum Sonntag nach Dreikönig täglich (außer Montag, jeweils von 14 bis 17 Uhr) geöffnet hat, sind immer zwei Mitglieder des Frankenbundes zur Aufsicht und zum Verkauf von Eintrittskarten, Büchern und Postkarten anwesend.

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