Breitengüßbach startet Architektenwettbewerb

Die Neugestaltung der Ortsmitte ist eine der zentralen Aufgaben der kommenden Jahre in Breitengüßbach. Nun wird ein Ideenwettbewerb ausgerufen, europaweit können sich Landschaftsarchitekten und Stadtplaner bewerben. Wie das ablaufen soll und ab wann mit Ergebnissen zu rechnen ist, war im Gemeinderat Thema.

„Wir haben bei Ortsspaziergängen selbst viele Ideen gesammelt und diese zusammengefasst. Nun hoffen wir auf viele weitere Vorschläge der Teilnehmer.“ Breitengüßbachs Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder fasste gemeinsam mit Architekt Johannes Sieben, der die Ausschreibung vorbereitet hat, die Grundzüge des „Städtebaulich-freiraumplanerischen Ideen- und Realisierungswettbewerbs“ in der Sitzung des Gemeinderats am 26. Februar 2019 zusammen. Das Ziel ist klar: Möglichst viele Ideen sollen eingehen, wie sich Ortsmitte, Kreuzungsbereich und Ortsdurchfahrt neu gestalten lassen.

Aufgeteilt ist der Wettbewerb in einen Realisierungs- und einen Ideenteil. Zum Realisierungsteil gehört der Bereich Austraße/Kirchgasse, also das Areal rund um den Festplatz bis hin zu Kirche und Rathaus. Der Ideenteil beinhaltet den Bereich rund um die Kreuzung Bamberger Straße / Baunacher Straße / Zückshuter Straße sowie einen Teil der Ortsdurchfahrt. Während der Realisierungsteil in Zusammenarbeit mit einem möglichen Gewinner des Wettbewerbs direkt umgesetzt werden soll, trägt der Ideenteil dazu bei, weitere Ideen einzusammeln. Noch bis 14. März können sich Landschaftsarchitekten und Städteplaner aus ganz Europa bewerben, die Unterlagen stellt die Gemeinde auf ihrer Internetseite bereit. Am 5. Juli sollen dann die Preise verliehen werden, es folgt eine Ausstellung, bei der sich jeder die Gewinner anschauen kann. Von einem Preisgericht, dem neben drei Fachpreisrichtern auch Bürgermeisterin Reinfelder und zweiter Bürgermeister Hubert Dorsch (CSU) angehören, werden drei Preise vergeben. Mit dem ersten Preisträger wird die Gemeinde anschließend zuerst über eine Umsetzung des Realisierungsteils sprechen.

Freilegung des Güßbachs als konkretes Ziel

Und was müssen die teilnehmenden Büros abliefern? Neben einem Gestaltungsplan sind auch die Straßenprofile sowie Gestaltungselemente zu berücksichtigen und einzuzeichnen. Als Vorgabe liefert die Gemeinde unter anderem historische Fotos mit, die zeigen, wie es einmal in Breitengüßbach aussah, beispielsweise vor der Verrohrung des Güßbachs in der Ortsmitte. Den der könnte in einem Teilbereich (Austraße) wieder freigelegt werden, es böte sich hier ein Aufenthaltsbereich mit gestaltetem Ufer an. Auch ein Pavillon mit öffentlichem WC und einer Infotafel für Touristen ist angedacht. Und nicht zuletzt geht es der Gemeinde um eine Aufwertung des Straßenraums: „Das Erscheinungsbild der Straßenräume und der Kreuzung in der Ortsmitte soll von „verkehrsbetont“ auf „grün und lebendig“ gewandelt werden bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung der Leistungsfähigkeit als Bedarfs-Umleitstrecke für die A73“, heißt es in der Auslobung.


Das Areal rund um den Festplatz, hier im Vordergrund mit dem Osterbrunnen, könnte deutlich aufgewertet werden (Archivfoto).

Bei einer Gegenstimme wurde der Auslobungstext angenommen, so dass der Wettbewerb nun durchstarten kann. Fünf Büros sind bereits gesetzt, Johannes Sieben hofft auf zahlreiche weitere Bewerber. Angestrebt sind insgesamt 15 Teilnehmer.

Tipp zum Weiterlesen: Der Ideen- und Realisierungswettbewerb ist der nächste Schritt, um Breitengüßbach attraktiver zu machen. Nachrichten am Ort hat den Prozess rund um das „Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK) von Anfang an begleitet – schauen Sie doch mal in unsere umfangreiche Artikelsammlung …

Gesplittete Abwassergebühr: deutliche Mehreinnahmen

Dem Antrag der katholischen Kirchenstiftung auf die Bezuschussung für einen Berufspraktikanten im Haus für Kinder St. Michael gab der Gemeinderat einstimmig statt. Der Gemeinde entstehen dadurch Kosten von 23.000 Euro.

Ebenfalls einstimmig erfolgte die Feststellung der Jahresrechnung und die Entlastung für das Jahr 2017. Der Haushalt 2017 umfasste einen Gesamtbetrag von 15.276.470 Euro. Erstmals spielte im Bereich Abwassergebühren die „gesplittete Abwassergebühr“ eine Rolle, die Breitengüßbach nach langer Diskussion eingeführt hatte. Lagen die Einnahmen im Jahr 2016 noch bei 356.000 Euro, kamen im Jahr 2017, dem ersten Jahr der Gebührenneugestaltung, 495.000 Euro zusammen. Somit arbeitet der Bereich Abwasser in Breitengüßbach wieder kostendeckend, im Jahr 2016 lag die Kostendeckung bei 75 Prozent – was von der überörtlichen Rechnungsprüfung beanstandet wurde. Dritter Bürgermeister Alexander Porst (SPD), Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, sah dies als wichtig an, auch für mögliche Kreditaufnahmen in den kommenden Jahren, die genehmigungspflichtig sind. „Zu einer Erhöhung der Abwassergebühr wäre es auch gekommen, wenn wir die gesplittete nicht eingeführt hätten“, ergänzte Kämmerer Christoph Hetzel.

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