Wie geht eigentlich Jugendarbeit unter Corona-Bedingungen? Darüber war vieles im Breitengüßbacher Gemeinderat zu erfahren. Auch die Ausführungsplanung fürs neue Baugebiet „Am Schützenhaus II“ wurde näher vorgestellt.
Viele Angebote für Kinder und Jugendliche – das zeichnet schon seit Jahren die Jugendarbeit in Breitengüßbach aus. Auch im Corona-Jahr 2021 war einiges geboten, obwohl sich für das Jahr kein FSJler (Freiwilliges soziales Jahr) gefunden hatte, der unterstützen konnte. Dafür hat sich der Jugendsprecherrat, bestehend aus Miriam Kalke, Gabriel Kalke, Gabriel Seibold, Anna Wittmann und Lena Wittmann umso mehr engagiert, ebenso die Jugendarbeiterin Anna-Lena Lörtzing. In der Gemeinderatssitzung vom 30. November 2021 war der Jahresbericht zu hören.
Lörtzing versuchte besonders, die Jugendlichen in Lockdown-Zeiten online und auch im Freien zu erreichen. Dafür wurden die Instagram- und Facebook-Accounts besonders intensiv gepflegt. Über den Messenger WhatsApp fanden auch eine direkte Ansprache und viel Kommunikation statt. Über Videodienste konnten virtuelle Jugend- und Kindertreffen veranstaltet werden, in Präsenz gab es Aktionen wie Rätsel und die Osterschnitzeljagd. Ab Juni war es wieder möglich, die offenen Treffs anzubieten, die in Breitengüßbach und Zückshut auch gut besucht waren. Wichtig ist immer die so genannte aufsuchende Jugendarbeit, um auch diejenigen Jugendlichen zu erreichen, die nicht von sich aus an Angeboten teilnehmen. 69 Kinder waren zu den Öffnungszeiten des Treffs mit dabei, ganze 263 bei den Ferien- und Mitmachaktionen, 40 wurden mit der aufsuchenden Jugendarbeit erreicht. Lörtzing erklärte auch die Schwerpunkte für das kommende Jahr – wie die Planung für eine Dirtbike-Anlage, weitere Kooperationen mit Gemeinde und Institutionen vor Ort und eine Weiterführung des Graffiti-Projekts. Dabei hatten unter dem Motto „Wandmalismus statt Vandalismus“ Kinder und Jugendliche eine Garage auf dem Gelände des Sportvereins und die Güßbach-Unterführung künstlerisch gestaltet.
Vom Jugendsprecherrat wurden weitere Aktionen vorgestellt. Nach dem Erfolg mit dem Weihnachtsbaum an der Kirche, der von jedem geschmückt werden konnte, wird dies wiederholt. Am 15. und 29. Januar wird es wieder eine Christbaumabholung geben (mit Anmeldung), für fünf Euro werden die „verbrauchten“ Bäume dann abgeholt und entsorgt. Gut angenommen wurden 2021 der Gruselpfad im Wald, das Zeltlager mit 55 Kindern und auch die Gruppenstunden. Die Jugendsprecherwahl fand erstmals digital statt, konnte aber, obwohl alle Wahlberechtigten angeschrieben worden waren, nur 39 junge Wählerinnen und Wähler begeistern.
Neubaugebiet „Am Schützenhaus“ wird größer
Ingo Jacobsen von der Planungsgruppe Strunz stellte die Entwurfs- und Ausführungsplanung für die Erschließung des Baugebietes „Am Schützenhaus II“ vor. Hier werden, in Fortsetzung der bestehenden Bebauung, insgesamt 31 Baurechte entstehen. Insgesamt müssen 350 Meter Straßen neu gebaut werden, zudem diverse Fußwege, um die Verbindungen zu erleichtern. In Anlehnung an das bestehende Baugebiet werden die Beläge der Gehwege und der Parkstreifen mit Betonpflaster und die Entwässerungsrinnen in Granit ausgeführt, die Straßen werden asphaltiert.
Das Baugebiet „Am Schützenhaus II“. Quelle: Gemeinde Breitengüßbach, Planungsgruppe Strunz
Ohne Baunebenkosten wird die Erschließung rund 1,54 Millionen Euro kosten. Baubeginn soll Mitte kommenden Jahres sein, bei günstiger Witterung und einer leistungsfähigen Firma wäre, so Jacobsen, mit einem Bauende zum Ende des Jahres 2022 zu rechnen. Nicht beeinflussen lasse sich zudem die Materialverfügbarkeit, die auf Baustellen zurzeit immer wieder ein Problem darstellt.
Die Gemeinderäte stimmten der Planung einstimmig zu.
Weiteres aus der Sitzung vom 30. November 2021
Formal bestätigt wurden vom Gemeinderat die beiden gewählten Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Unteroberndorf, Klaus Brehm und Stefan Brehm. Neu erlassen wurde eine leicht angepasste Verordnung über die Einschränkung des freien Umherlaufens von großen Hunden und Kampfhunden. Und: Die Firma Tiefbau Pfister (Hohengüßbach) darf weiterhin Niederschlagswasser aus dem Firmengrundstück in den Tiegelgraben einleiten. Um die Menge zu drosseln, sind einige Baumaßnahmen auf dem Grundstück und kleineren gemeindlichen Flächen daneben nötig.
Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder wies noch darauf hin, dass die Bürgerversammlung aufgrund der Corona-Pandemie nicht stattfinden kann, dass aber alternativ viele Informationen in Form einer Präsentation auf der Gemeinde-Webseite zur Verfügung gestellt werden. Bis zum 24. Dezember wird es im gesamten Gemeindegebiet auch wieder zahlreiche geschmückte Adventsfenster geben, die bei einem Abendspaziergang bewundert werden können.