Vor allem der allgemeinen Demografie und dem angegriffenen Image der Mittelschulausbildung geschuldet musste allein der Schulverband Breitengüßbach innerhalb der letzten fünf Jahre einen Rückgang der Schülerzahlen um rund 35 Prozent kompensieren. Besuchten 2010 noch 269 Schüler die Schule in Breitengüßbach, sind es heute lediglich noch 176. Und allmählich entwickeln sich die sinkenden Schülerzahlen auch zum immer größer werdenden Problem für den Sachaufwandsträger.
Der für die Finanzverwaltung des Schulverbandes verantwortliche Kämmerer, Christoph J.G. Hetzel, unterstrich in seiner Einführung zur Haushaltsplanung 2015 eindrücklich die Brisanz der offensichtlichen Fehlentwicklung. Musste der Sachaufwandsträger im Jahr 2010 noch rund 1.500 Euro pro Schüler aufwenden, sind es inzwischen über 2.800 Euro. Trotz restriktiver Sparmaßnahmen im laufenden Betrieb scheint es nicht möglich, die Aufwärtsspirale aufzuhalten.
Die Bürgermeister der beteiligten Gemeinden Breitengüßbach und Kemmern, Sigrid Reinfelder und Rüdiger Gerst, äußerten sich sehr besorgt über die von der Kultuspolitik verursachten Schieflage im örtlichen Schulsystem. Unbestritten sei, dass der Schulstandort am Wohnort jedoch unbedingt aufrechterhalten werden müsse. Die Bildungseinrichtung mit Grund- und Mittelschule sei elementarer Bestandteil des kulturellen Lebens in einer Gemeinde.
Weitere Schulstandorte vor dem Aus?
Der Kämmerer erläuterte den Haushalt 2015 mit einem Gesamtvolumen von rund 600.000 Euro und verwies auf ein weiteres Problem in der Etatplanung, das vor allem auf die Gründung des Schulverbundes Mittelschule Oberes Maintal mit den Nachbargemeinden Baunach, Rattelsdorf und Zapfendorf zurückzuführen sei. Die ursprüngliche Planung, durch Bildung dieses Verbundes und den gegenseitigen Austausch von Schülern in der Mittelschule die jeweiligen Schulstandorte zu festigen, sei nicht aufgegangen. Vielmehr würden inzwischen über 130 Schüler tagtäglich quer durch den Schulverbund befördert und die erste Mittelschule musste in Rattelsdorf bereits ihren Betrieb wegen zu geringer Schülerzahlen einstellen. Die Schülerbeförderung stelle somit auch einen wesentlichen Ausgabeposten im diesjährigen Haushalt dar. Während der große Standort Baunach immer weiter expandiere, seien inzwischen auch die Standorte Breitengüßbach und Zapfendorf in Gefahr.
Die Rektorin der Breitengüßbacher Schule, Sibylle Kretzschmar, will dieser Entwicklung durch Ausbau der gebundenen Ganztagesschule in Breitengüßbach entgegenwirken. Sie merkte jedoch an, dass aufgrund der unterschiedlichen Interessenlagen der einzelnen Schulleiter ein Konsens für ein gemeinsames Entwicklungskonzept im Schulverbund derzeit nicht in Aussicht stünde. Anders sei dies auf politischer Ebene, so Bürgermeisterin Reinfelder. Die Bürgermeister seien sich einig, dass es nur eine gemeinsame Lösung geben könne und jeder Standort die Chance erhalten solle, seinen Fortbestand auch längerfristig zu sichern.
Es ist ja schon lange kein Wunder mehr das dieses Problem kommen wird. Ich bin mal gespannt wer unter den ganzen Professoren die wir züchten in 20 Jahren unsere Brötchen backt oder unsere Straßen instand hält. Armes Deutschland, es ist doch nicht asozial wenn man in eine Hauptschule geht.