Nach dem Gastspiel beim Tabellenführer in Rhöndorf bekommt es der TSV Tröster Breitengüßbach am 12. Spieltag der BARMER 2. Basketball Bundesliga mit dem nächsten „Hochkaräter“ zu tun: Am Samstagabend (18 Uhr) gibt der Zweitplatzierte aus Erfurt, die CATL Basketball Löwen, seine Visitenkarte in der Hans-Jung-Halle ab.
Der Verlauf des vor letzten Heimspiels 2023 dürfte schon vor dem ersten Jump vorentscheidend beeinflusst werden. Wer kommt aus einer Verletzung bzw. Krankheit zurück ins Team? Bei Jonas Klaus schaut es am besten aus. Zu siebt wie beim Farmteam des Bonner Bundesligisten ist aller Voraussicht nichts zu erben und der TSV Tröster würde weiter am Tabellenende kleben. In diesem Falle ist die Sport-Phrase „Wir müssen von Spiel zu Spiel denken“ wahrlich berechtigt. Nur mit einer fast kompletten Teamaufstellung haben die Mannen von Mark Völkl die Möglichkeit, diesen „großen“ Gegner in Verlegenheit zu bringen. Dann kann auch ein Zweiter beim Tabellenschlusslicht ins Straucheln kommen, zumal der „sechste Mann“ auf der Tribüne für viel Energie sorgen kann.
Während die Gastgeber in dieser Woche erst einmal die „Hunderter“-Klatsche mental aus den Köpfen bekommen mussten und viel Kommunikation zur Ärzte- und Physio-Abteilung bestand, kommen die Thüringer mit viel Selbstvertrauen und einem ungefährdeten 72:52-Heimsieg gegen den SV Fellbach – bereits zur Halbzeit (44:25) war die Partie entschieden – nach Breitengüßbach. Dass die Erfurter als Tabellenzweiter nach Breitengüßbach anreisen, ist neben einer geschlossenen Teamleistung im besonderen Maße ihrer beiden Korbjäger Tyseem Lamel Lyles und Paul Albrecht zu verdanken. Der 31-jährige US-Amerikaner, seit 2021 in Erfurt, liegt in der absoluten Betrachtung „Gesamtpunkte“ als Top-Performer auf dem Silber-Rang der ProB-Rangliste und hat von jenseits der Dreierlinie ein überdurchschnittlich gutes Händchen (44 Prozent Dreier). Darum weiß sicher auch das TSV-Coach-Duo Völkl/Schmidt, genauso wie um die Stärken von Paul Albrecht (Rang 20, 183 Punkte, Gesamtwurfquote 58 Prozent). Damit nicht genug: Mit Jan Heber (15,8 Punkte im Schnitt) und Alieu Ceesay (10,2) gibt es zwei weitere Akteure, die zweistellige Durchschnittswerte aufweisen.
Zum Vergleich: Der beste TSV-Korbjäger Steffen Walde rangiert mit 134 Punkten im absoluten Ranking auf Position 83. Bei den Durchschnittswerten sind es drei Spieler, die zweistellig scoren: Steffen Walde 12,2, Leo Trummeter und Luca Wörrlein mit jeweils 10,1 Punkten. Letztlich Zahlenspielereien, die Wahrheit liegt am Samstagabend auf dem Parkett.
Der Erfurter Erfolg ist mit Sicherheit auch ein Verdienst deren Sportlichen Leiters, namentlich von Florian Gut („ich weiß um die tolle Atmosphäre hier, habe dort viele Stunden in der Halle verbracht und positive Erinnerungen“), der in Bamberger und Güßbacher Kreisen bestens bekannt ist. „Unsere Mannschaft hat sich sehr gut gefunden und unsere Spielweise mit schneller Ballbewegung sowie Fastbreaks funktioniert sehr gut. Wir spielen sehr variabel und haben ein tolles Mannschaftsspiel. Breitengüßbach ist ein spannender Gegner, da die Mannschaft gewachsen ist und sich über die Jahre gut entwickelt hat. Der Schritt Richtung ProB ist natürlich groß, Güßbach hat das bislang sehr gut gemacht, ist konkurrenzfähig, so fahren wir mit viel Respekt dorthin. Wir sind uns bewusst, dass es ein schwieriges Spiel wird.“
Breitengüßbach: Bauer, Dippold, Engel, Feuerpfeil, Klaus, Nieslon, Stephan, Trummeter, Wagner, Walde, Wörrlein
Bertram Wagner