Technisches Bauwerk + gute Ideen = Aufenthaltsqualität

Der Bahnausbau hat in Breitengüßbach vieles verändert – hohe Lärmschutzwände teilen den Ort in Ost und West. Ziel in der Gemeinde ist es daher, mit möglichst viel Grün gegen die technischen Bauwerke zu arbeiten. Nur wenige Meter vom Zentrum entfernt ist das nun bestens gelungen.

Denn hier befindet sich das Regenrückhaltebecken „Förner Wiese“, eben auch ein solch technisches Bauwerk wie die benachbarten Lärmschutzwände. Dauerhaft Wasser ist nur an einer kleinen Stelle des Beckens zu entdecken – ein mit Weiden bewachsener Teich ist entstanden. Und dies hat sich Breitengüßbach zu Nutze gemacht – und aus dem Regenrückhaltebecken einen neuen Bereich gestaltet. Der trägt nun den Namen „Weidenplatz“ und wurde am Freitag, 18. Oktober, im Rahmen einer kleinen Feier seiner Bestimmung übergeben.

Rund um das Becken führt ein Spazierweg, der nicht nur bei Seniorinnen und Senioren, sondern auch bei den Kindern gut ankommen dürfte, wie sich schnell zeigte. Denn die Gemeinde hatte einige Bobby-Cars zur Verfügung gestellt – und auch mit Fahrrad oder Laufrad lässt sich das Becken wunderbar umrunden. An zwei Stellen gibt es Sitzgelegenheiten, eine davon ist eine ganz besondere. Denn über die Jahre wird der neu errichtete Pavillon von Weiden überwachsen werden und dann Schatten bieten. „Die Neugestaltung bringt deutlich mehr Aufenthaltsqualität mit sich“, erklärte Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder. Und zugleich tue die Gemeinde hier einiges für die Artenvielfalt. Das wurde von der Städtebauförderung mit einer Förderquote von 60 Prozent gewürdigt – bei Kosten von 130.000 Euro.

Was wächst hier? Und warum? Bürgermeisterin Sigrid Reinfelder (rechts) bei der Führung rund um das Regenrückhaltebecken.

Engagement aus der Bürgerschaft

Entstanden sind die Pläne für den Weidenplatz im Rahmen des Masterplan Grün, der von den Landschaftsarchitekten Kaiser, Juritza und Partner zusammen mit der Bürgerschaft erarbeitet wurde. Mitgeholfen hat auch der Verein Güßbach Bereit, ebenso Projektmanagerin Edith Obrusnik. Eine Stele am Eingang erklärt, was genau hier passiert ist – und bringt auch die zahlreichen Pflanzungen näher. Denn nach und nach werden die Sträucher und Bäume rund um das Becken größer werden, mit dabei sind etwa Mispeln und Sanddorn.

Neben den Sitzbänken, genau gegenüber vom Weidenpavillon, findet sich noch eine Besonderheit. Ein Walnussbaum. Dieser wurde von den Frauen gestiftet, die zu Beginn der Corona-Pandemie Masken nähten. 1.250 Stoffmasken wurden genäht und auf Spendenbasis im Rathaus abgegeben. Der Großteil dieser Spenden wurde in den Projektfonds von Güßbach Bereit eingebracht.

Die Näherinnen stifteten einen Walnussbaum.

Panoramaaufnahme: Ein Rundweg führt einmal ums Becken.
Zum Vergrößern antippen oder anklicken.

Notwendig ist das Regenrückhaltebecken, da die Umgebung bis zur Schule im so genannten Trennsystem entwässert wird. Das Regenwasser würde ohne das Becken ungedrosselt in den Güßbach geleitet, was nicht nur zu einer Überlastung des Baches, sondern auch zu Schädigungen des Gewässers führen würde. Zudem kann sich im Becken der Schmutz absetzen, bevor das Wasser kontrolliert in den Güßbach weiter fließt.


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