Wirtschaftsminister: 2022 geht es richtig los!

Reifen werden in Hallstadt keine mehr produziert. Aktuell läuft auf dem Michelin-Gelände der Rückbau – vor bald zwei Jahren hatte der Konzern angekündigt, das Werk zum Jahresbeginn 2021 zu schließen. In einer Kooperation aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft soll hier etwas Neues entstehen – und der bayerische Wirtschaftsminister machte sich ein Bild vor Ort.

Für Melanie Huml, bayerische Staatsministerin für Europaangelegenheiten und Internationales und gebürtige Hallstadterin, gehören Michelin und Hallstadt irgendwie zusammen. Ob Zusammenarbeit mit der Feuerwehr, Wärmelieferung fürs Freibad, Musik oder die Städtepartnerschaft mit dem französischen Lempdes: Michelin ist ganz oft mit dabei, wenn es um Hallstadt geht. „Besonders positiv ist es daher, dass Michelin beim nun anstehenden Transformationsprozess mitmacht und zum Beispiel die Flächen nicht anderweitig veräußert“, erklärt Huml.

Zusammen mit Landrat Johann Kalb, Bürgermeister Thomas Söder und Michelin-Werksleiter Christian Metzger war sie am 21. Juni 2021 mit Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger auf dem Gelände unterwegs. Dabei stand nicht nur eine Besichtigung an, sondern es ging bereits um konkrete Projekte. „Wir konnten im Gespräch schon einiges entwickeln und auf den Weg bringen“, teilt Bürgermeister Söder mit. Besonders die Zusage des ersten finanziellen Zuschusses bringe den hier geplanten Cleantech+Inovation-Park ein ganzes Stück weiter.

Das Michelin-Gelände in Hallstadt. Aktuell läuft hier der Rückbau.

Werksleiter Christian Metzger, Landrat Johann Kalb, Europaministerin Melanie Huml, Bürgermeister Thomas Söder und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger führten Gespräche und schauten sich das Gelände genauer an.

Auf dem Areal muss zunächst investiert werden

Im Innovationszentrum des Cleantech+Innovation-Parks sollen unter anderem staatlich geförderte Verbundprojekte im Bereich der Digitalisierung von der Künstlichen Intelligenz bis hin zum autonomen Fahren, aus den Bereichen der Nutzung umweltverträglicher Antriebssysteme (BioFuel, Wasserstoffantriebe) sowie die Entwicklung der hierzu erforderlichen automatisierten Fertigungsanlagen durchgeführt werden. Ein entsprechendes Konzept war im April auch den Fraktionsvorsitzenden des Kreistags vorgestellt worden.

Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger ging im Pressegespräch nach dem Ortstermin noch auf weitere Details ein. Namen nennen wollte er zwar keine, namhafte Auto-Zulieferer seien aber am Cleantech-Park interessiert. Da Bayern Wasserstoffland werden und eine hohe Kompetenz in der Bereichen Wasserstoff und erneuerbare Treibstoffe aufbauen wolle, liege ein solches Projekt im Interesse des Freistaats und werde daher auch finanziell unterstützt. Er sprach von zehn Millionen Euro in einem ersten Schritt, insgesamt könne sich der Freistaat vorstellen, 40 bis 50 Millionen Euro hier zu investieren. „In der Industrie findet ein Transformationsprozess statt. Wir dürfen uns nicht in den Keller zurückziehen und nichts mehr tun“, so Aiwanger. Das ehemalige Michelin-Gelände böte sich allein schon aufgrund der sehr guten Verkehrsanbindung an. Auf die Frage nach einem Zeitfenster erklärte Aiwanger, dass es im Jahr 2022 richtig losgehen solle. Am Anfang stünde zunächst das Entfernen einiger Gebäude, es gelte, ins Areal selbst zu investieren.

Eine Liveschalte in die BR-Frankenschau stand ebenfalls auf dem Programm.

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Alleine wäre das nicht zu bewältigen

Auch Landrat Johann Kalb zog ein positives Fazit nach dem Ministerbesuch. Er freue sich, dass der stellvertretende Ministerpräsident und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger sich persönlich für dieses Projekt einsetze. „Der Cleantech+Innovation-Park ist dabei für unsere Region ein Schlüssel, diesen Prozess zukunftssicher gestalten zu können. Politik, Unternehmen und Wissenschaft arbeiten sehr intensiv und mit großem Gestaltungswillen an einem gemeinsamen Konzept. Wir sind bereit, erhebliche Investitionen zu tätigen. Ohne eine maßgebliche finanzielle Förderung durch den Freistaat Bayern können wir die Mammutaufgabe aber nicht bewältigen.“

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