Eine Quelle, aus der man schöpfen kann

Nicht nur an einem Tag sollte in Hallstadt gefeiert werden, sondern das ganze Jahr über – mit Konzerten, Vorträgen, einer Ausstellung und natürlich dem Highlight, dem Gottesdienst mit anschließendem Kirchweihfest am 29. Juni. Denn vor 50 Jahren wurde die evangelische Johanneskirche eingeweiht, ein „lang ersparter Wunsch“ ging damit in Erfüllung.

Als nach dem zweiten Weltkrieg immer mehr evangelische Christen nach Hallstadt kamen, entstand der Wunsch, eine eigene Kirche zu bauen. Ab 1947 wurden die Gottesdienste in der Annakapelle abgehalten – und vor dort startete 1964 auch, wie 2014, der Festzug zur Kirchweih. Claudia Büttner, Vertrauensfrau des Kirchenvorstands, übernahm die Begrüßung und betonte die immer freundliche Verbundenheit mit den katholischen Christen.

50 Jahre Johanneskirche 2014
Postkartenmotive „von damals“. Im Farbfoto die Kirche noch ohne Pfarrhaus.

50 Jahre Johanneskirche 2014
Dekan Otfried Sperl bei seiner Festpredigt.

Die Festpredigt im Rahmen des Festgottesdiensts hielt Dekan Otfried Sperl. „Die evangelischen Hallstadter merkten, dass ihnen etwas fehlt, was man nicht kaufen kann – das Leben in der Gemeinschaft mit Gott“, so Sperl. Daher sei der Bau einer eigenen Kirche sehr wichtig gewesen. Die sternförmige, an ein Zelt erinnernde Architektur der Johanneskirche thematisiere das „unterwegs sein“. Grundlage seiner Predigt waren biblische Verse des Propheten Jesaja: „Wohlan, alle, die ihr durstig seid, kommt her zum Wasser; und die ihr nicht Geld habt, kommt her, kaufet und esset.“ Jesaja stelle hier unser gesamtes Wirtschaftssystem in Frage. Geben wir nicht zu viel aus für Dinge, die uns nicht glücklich machen? Passen wir uns nicht zu häufig einfach ans System an? Und verlieren wir dabei nicht die Sehnsucht nach allem, was nicht mit Geld zu kaufen ist? Solche, durchaus politische Fragen, stellte Sperl. Eine Kirche, die Gemeinschaft lasse sich als eine Quelle erleben, aus der man schöpfen könne. Für den Dekan war es die letzte Predigt in Hallstadt, er wird am 27. Juli in St. Stephan in Bamberg verabschiedet.

Fotos mit einer großen 50

Nach dem Festgottesdienst wurde die Johanneskirchweih rund um die Kirche gefeiert, bei musikalischer Unterhaltung, Weißwurst-Frühstück und einem Frühschoppen. Am Nachmittag kamen ebenfalls noch viele Gäste und ließen sich auch durch gelegentliche Regenschauer nicht abschrecken. Für Interesse sorgte zudem eine Fotoaktion – in zweierlei Hinsicht. Zum einen wurden Fotos aus den vergangenen 50 Jahren ausgestellt und verkauft, zum anderen konnten sich die Besucher mit einer großen „50“ fotografieren lassen. Das ließen sich auch das Pfarrerehepaar Schlechtweg sowie Dekan Sperl nicht entgehen. Und natürlich informierte die im April eröffnete Ausstellung über die Geschichte der Johanneskirche.

50 Jahre Johanneskirche 2014
Von rechts: Pfarrer Andreas Schlechtweg, Pfarrerin Susanne Wittmann-Schlechtweg und Dekan Sperl mit der „50“.

 

Was war los rund um die Johanneskirche? Viele Fotos vom 50-Jährigen finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).

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