Bald drei Jahre ist es her: In Hallstadt startet eine Großbaustelle, die das Stadtbild deutlich verändern wird. Mit der Neugestaltung des Marktplatzes und der Sanierung der Lichtenfelser Straße wird ein Projekt angegangen, dass schon seit vielen Jahren nicht nur die Stadtverwaltung beschäftigt. Während am Marktplatz nun nur noch Detailarbeiten anstehen, geht es im weiteren Verlauf noch fast ein Jahr lang weiter.
Nein, zurück will niemand mehr. Bürgermeister Thomas Söder ist allein schon aufgrund seines Arbeitsplatzes nahe dran an der Baustelle der Innenstadtsanierung. Und er ist sich sicher, dass auch diejenigen, die skeptisch waren, die Verbesserungen auf lange Sicht nicht leugnen können. Denn rund um den Marktplatz, in der Lichtenfelser Straße – und damit im gesamten Stadtkern von Hallstadt – war die Aufenthaltsqualität nicht gerade das Steckenpferd. Freilich: Immer mal wieder klang vorsichtig durch, wie es sein könnte, etwa bei Veranstaltungen wie dem Frühlings- und Herbstmarkt, dem Weihnachtsmarkt, dem Faschingsumzug oder der Kirchweih. Schnell hatte aber wieder der Verkehr den Bereich im Griff, der Marktplatz wurde zum Parkplatz.
Frühlingsmarkt im Jahr 2017: Hier wurde der Marktplatz zum belebten Treffpunkt. Das soll künftig öfters so sein.
In der Lichtenfelser Straße wird weitergebaut
Eine Aufwertung war somit unumgänglich. Nach langen Planungen und intensivem Austausch mit der Bevölkerung startete die Baustelle im April 2018. Seitdem sind die Fortschritte am Marktplatz nicht zu übersehen: Das neue Pflaster (Granit aus dem Fichtelgebirge), der Brunnen, ein offener Platz vor der Stadtbücherei, die Bäume (Baumhaseln und Kastanien am Marktplatz, Feldahorn im Verlauf der Straße) und ein Beleuchtungskonzept lassen erahnen, was der Marktplatz einmal sein könnte. Keine Durchfahrt mehr, sondern ein Platz mit Aufenthaltsqualität, ein Treffpunkt. Noch fehlen einige Details, etwa die eigentlich schon aufgestellte große Stimmgabel (die bei einem Unfall beschädigt wurde), das „Hallstadter Stück“, das an die Flößertradition der Stadt erinnern soll, Sitzbänke, Müllkübel, Holzbelag für den Steinquader. Das alles wird nach dem Winter noch installiert.
Mai 2018: Im Stadtzentrum sind die Bagger aktiv.
Im Herbst 2020 wurden die Bäume gepflanzt. Foto: Stadt Hallstadt
Die Baustelle ist aber noch nicht beendet, sondern gewandert. In die Lichtenfelser Straße. Momentan wird dort der zweite Abschnitt zwischen der Kurve und dem Kreisverkehr fertiggestellt, der Abschluss hier ist bis Ende des Jahres angedacht. Dann wäre die Durchfahrt wieder komplett möglich. Auch dann heißt es aber: Hier müssen die Details angegangen werden. Denn die Gasseneinmündungen sollen ebenfalls mit einbezogen werden, genauso die Einmündung Kemmerer Weg. „Gerade bei den kleineren Straßen und Wegen, etwa der Pfarrgasse, wird viel Handarbeit nötig sein, da hier keine größeren Gerätschaften eingesetzt werden können“, erklärt Söder. Und auch die Kurve Kemmerer Weg / Kilianstraße soll umgestaltet werden.
Einweihung steht noch aus
Die Optik ist das eine. Die sieht man. Aber für die Großbaustelle gab es noch einen anderen Anlass. Denn saniert wurden auch sämtliche Kanäle und Versorgungsleitungen inklusive der Hausanschlüsse. Glasfaser liegt nun bis zu den Häusern – drei Netze, so dass jeder Versorger berücksichtigt wurde. „Viele Anlieger stehen daher voll hinter der Baustelle und verteidigen die Bauarbeiten“, so Söder.
Nicht einfach hatten und haben es die Gewerbetreibenden. Die Stadt habe hier aber wo sie konnte geholfen und beispielsweise einen Hilfsfonds aufgelegt. Niemand habe daher aufgrund der Baustelle sein Geschäft schließen müssen, meint Söder. „Die Verkehrsberuhigung und das attraktive Umfeld werden in Zukunft die Geschäfte stärken.“
Noch ist hier im Foto aus dem September 2020 noch nicht alles fertig. Das Bild lässt aber bereits erahnen, dass der neue Marktplatz nicht mehr der alte ist.
Eigentlich sollte der Marktplatz bereits im vergangenen Frühjahr mit einem Fest und Theateraufführungen eröffnet werden. Die Corona-Pandemie machte einen Strich durch die Rechnung. Aufgehoben ist die Einweihung aber nicht. „Wir müssen jetzt einfach schauen, wie sich alles entwickelt. Eine Feier wird es auf jeden Fall geben“, sagt Söder. Einige Veranstaltungen fanden auf dem neu gestalteten Platz aber bereits statt, aufgrund des reduzierten Platzangebots in der Kirche (die jetzt barrierefrei zugänglich ist) habe die Pfarrgemeinde den Marktplatz genutzt. Und solche Veranstaltungen soll es künftig mehr geben. Vorgesorgt hat die Stadt mit den multifunktionalen Beleuchtungsstelen, die unter anderem Lautsprecher beinhalten. Die Bauarbeiten selbst hat Corona glücklicherweise kaum beeinflusst.
Förderprogramme laufen weiter
Entscheidend sei bislang auch gewesen, dass sich viele Privatpersonen und auch Geschäfte an den Sanierungen beteiligt hätten, ergänzt Söder. Als Musterbeispiel nennt er die VR Bank, die die Baustelle genutzt hat, um den Eingang komplett barrierefrei zu gestalten. Für Sanierungen werde es weiterhin ein Förderprogramm der Stadt geben, genauso wie für die Beseitigung von Leerständen. Die Infos dazu stehen auf der Internetseite der Stadt bereit, Kämmerei und Bauamt geben gerne Auskunft.
Der Brückenheilige „Kilian“ befindet sich nun im Bürgerhaus. Die Statue kam nicht mehr für eine Sanierung beziehungsweise die anschließende Aufstellung im Freien in Frage, an der Brücke wird künftig eine Kopie stehen.
Und im Innenstadtbereich wird auch noch weiter gebaut werden. Denn eine prominente Sanierung lässt ebenfalls grüßen: Das katholische Pfarr- und Jugendheim muss überarbeitet werden. Bisher sind lediglich die sanitären Anlagen erneuert worden, das ist aber erst der Anfang …
Viele Fotos aus Hallstadt – insbesondere aus dem September 2020 und Februar 2021 – finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der Ecke oben wählen). Fotos Baumpflanzungen und Weihnachten: Stadt Hallstadt.