Zahlreiche aktive, passive und fördernde Mitglieder folgten der Einladung zur Dienstversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Hallstadt und zur anschließenden Jahreshauptversammlung des Feuerwehrvereines. Gemäß des bayerischen Feuerwehrgesetzes werden die Kommandanten einer Freiwilligen Feuerwehr alle sechs Jahre von der aktiven Mannschaft, in der sogenannten Dienstversammlung, gewählt.
Eine erst vor kurzem umgesetzte Neuerung eben jenes Feuerwehrgesetzes ermöglicht es den Feuerwehren nun, einen zusätzlichen stellvertretenden Kommandanten zu wählen. Nach intensiven Beratungen im Vorfeld der Dienstversammlung entschlossen sich der amtierende Kommandant, sein Stellvertreter und die Führungskräfte dazu, die Gesetzesänderung aufzugreifen und die Last der zu bewältigenden Aufgaben auf einem weiteren Paar Schultern zu verteilen. Der Vorschlag wurde vom Bürgermeister begrüßt und auch der Stadtrat votierte einstimmig für die Strukturänderung in der Feuerwehrführung. Unter der Leitung des Bürgermeisters Thomas Söder fanden die drei Wahlgänge statt. Mit beinahe einstimmigen Ergebnissen wurden der amtierende Kommandant Stephan Groh sowie sein Stellvertreter Harald Kohmann erneut gewählt. Ebenfalls beinahe einstimmig wurde Florian Förtsch in das neue Amt des zusätzlichen Stellvertreters gewählt. In ihren Grußworten beglückwünschten der Bürgermeister sowie der Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann dem neu gewählten Team. Das deutliche Wahlergebnis spreche klar für das große entgegengebrachte Vertrauen der Mannschaft in die Feuerwehrführung. Beide Redner wünschten der anschließenden Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen der Vorstandschaft einen ebenso reibungslosen Ablauf.
Der zweite der Teil des Abends wurde von Vorstand Johannes Hanauer eingeleitet. In seinem Bericht ließ er die Veranstaltungen des letzten Jahres noch einmal Revue passieren. Neben den vielen jährlichen Veranstaltungen wie Florianstag, Grillfest, Weihnachtsfeier, Fußball- und Kickerturnier lud die Feuerwehr auch diesmal wieder zum Faschingsball ein. Besonderes Highlight des Jahres war der feierliche Spatenstich, mit dem die Bauarbeiten an der neuen Feuerwehrgerätehalle eingeleitet wurden. Zu den Aktivitäten des Vereines hatte der Vorstand einiges zu berichten. Vor allem die Vorbereitungen für das 150-jährige Jubiläum, im nächsten Jahr nehmen einen Großteil der Arbeit ein. Der regelmäßig tagende Festausschuss ist bereits weit in den Planungen vorangekommen, dennoch gibt es noch viel zu tun und helfende Hände sind allseits willkommen. So werden momentan noch dringend Helfer für das Fest gesucht. Der Personalbedarf für den geplanten Festbetrieb in dieser Größenordnung ist enorm. Interessierte und engagierte Helfer sind daher gerne gesehen und können sich jederzeit an die Vorstandschaft wenden. Der Bericht des Kassiers Andreas Troschke bestätigte dem Verein ein stattliches finanzielles Polster, das im Lauf der letzten Jahre angesammelt wurde um die Ausgaben des kommenden Festes decken zu können.
Feuerwehr fast an jedem zweiten Tag gefordert
Im Bericht des Kommandanten ging Stephan Groh auf die aktuelle Personalstärke ein. Von den 96 Aktiven sind momentan sieben in der Jugendgruppe. Ein Mitglied der aktiven Mannschaft kommt aus Syrien und stellt ein tolles Beispiel für funktionierende Integration dar. Eine weitere Erfolgsgeschichte sind die mittlerweile neun Doppelmitglieder. Hallstadt kann mit seinen zahlreichen Arbeitsplätzen vor Ort deutlich vom steigenden Trend der Doppelmitgliedschaften profitieren und so auch die personalschwachen Stunden während Tages erfolgreich ausgleichen. Dies ist auch nötig, denn die Statistik zeigt einen deutlichen Anstieg der Einsätze im Jahr 2017. Insgesamt 158 Mal war ein Eingreifen der Feuerwehr notwendig, was zu insgesamt 2.722 Einsatzstunden führte. Darunter nehmen die 95 Einsätze im Bereich der Technischen Hilfeleistung den bei weitem größten Teil ein. Besonders hervorgehoben hat der Kommandant hierbei zwei Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen, sowie den ausgedehnten Wohnungsbrand im Flachsgarten. Des Weiteren wurde die Hallstadter Feuerwehr im letzten Jahr zweimal zur Wachbesetzung nach Bamberg alarmiert, da die Löschgruppen der Stadt in größeren Schadenslagen gebunden waren. Zu den aufwendigsten Einsätzen zählte Stephan Groh den Brand in einem Baumarkt sowie den Chemieunfall bei einer Firma im Hafengebiet.
Neben dem Einsatzdienst darf aber auch die Ausbildung der Mannschaft nicht zu kurz kommen. Auch 2017 wurden wieder neue Atemschutzgeräteträger ausgebildet und mehrere Kameraden besuchten Lehrgänge der staatlichen Feuerwehrschulen. Besonders intensiv ist die noch andauernde, gemeinsam mit dem Katastrophenschutz stattfindende Ausbildung am „Abrollbehälter Besprechung“, der künftig bei Großschadenslagen zur Unterstützung der Einsatzleitung herangezogen werden kann. Eine erste, erfolgreich bewältigte Bewährungsprobe des Abrollbehälters war die aufsehenerregende Waldbrandübung im vergangenen Sommer, bei der zahlreiche Einsatzkräfte aus dem gesamten Landkreis zu koordinieren waren. Auf der Baustelle der neuen Gerätehalle geht es stetig voran. Momentan werden die Fundamente gegossen. Parallel dazu laufen intensive Planungsgespräche zur Gestaltung und Ausstattung der einzelnen Funktionsräume.
Im Bericht des Jugendwartes ging Florian Friedmann auf die Aktivitäten der Jugendgruppe ein. Nach dem Übertritt von vier Jugendlichen in die aktive Mannschaft ist man wieder intensiv auf der Suche nach Neuzugängen, was sich aber nicht immer einfach gestaltet.
Den Abschluss des langen Abends bildeten die Neuwahlen der Vorstandschaft sowie der beiden Kassenprüfer. Mit deutlichen Mehrheiten wurde die bestehende Vorstandschaft erneut für weitere drei Jahre wiedergewählt. Das Amt des ersten Vorsitzenden bleibt Johannes Hanauer inne, zweiter Vorstand ist Robert Mirwald. Den Posten des Schriftführers besetzt Michael Diller und Kassier bleibt weiterhin Andreas Troschke. Als Kassenprüfer wurden Christian Günthner und Matthias Schmuck gewählt.