Betreutes Wohnen realistischer als ein klassisches Wohnheim

Schon lange sucht der Gemeinderat nach einem Träger, der in Kemmern ein Konzept für „Wohnen im Alter“ verwirklichen möchte. Seit 2010 führt Bürgermeister Rüdiger Gerst immer wieder konkrete Vorgespräche mit verschiedenen Trägern von Seniorenheimen, alle haben im Hinblick auf den geringen Bedarf abgewunken. Werner Dippold, Geschäftsführender Vorstand der AWO Kreisverband Bamberg, stellte dem Gemeinderat nun ein gemeinsam mit der Gemeindeverwaltung ausgearbeitetes Konzept vor.

Viele Bürger und die Gemeinderäte lauschten interessiert den Ausführungen, wie ein Wohnzentrum für Senioren in Kemmern realisierbar wäre. Auch Dippold sieht den Bedarf für ein klassisches Seniorenheim nicht, unter anderem, weil Kemmern gut in ein Netz großer und verschiedener AWO-Einrichtungen eingebettet sei. Doch genau das sei auch der Grund, der zum jetzigen Zeitpunkt ein Wohnzentrum für Kemmern ermögliche, da einige Synergien genutzt werden könnten. Wie Dippold konkretisierte, sei eine ambulante Pflegeeinrichtung mit vorerst 14 bis 18 betreuten Wohneinheiten mit 1- bis 3- Zimmerappartements in einer Wohnanlage angedacht, damit wäre Raum für 30 bis 35 Personen, wie zum Beispiel rüstige aber vielleicht alleinstehende Senioren, die Gesellschaft suchen, die eigenen vier Wände nicht mehr alleine bewirtschaften können oder soziale Bindung oder Hilfestellung in bestimmten Bereichen brauchen. Für soziale Angebote und ambulante Pflege ist vorerst geplant, dass zwei bis drei Tage die Woche Personal vor Ort wäre, zusätzlich wären die Bewohner mit einer Pflegehotline vernetzt.

Eine Chance für Gemeinde und Bürger

Wie viel Bedarf und welche Wünsche nach Pflege in Kemmern vorhanden sind, wird die AWO mittels einer Bedarfsabfrage ermitteln, um sich in der Planung daran zu orientieren. Durch das Seniorenwohnzentrum würde sich aber automatisch auch die Situation für die heimische ambulante Pflege verbessern. Ein solches Wohnzentrum sei für viele die Chance, solange es geht, in der eigenen Wohnung oder wenigstens im vertrauten Gemeindeumfeld bleiben zu können, stellte Dippold in Aussicht. Ihm sei es auch wichtig, in Form eines Arbeitskreises mit den Bürgern und weiterhin mit der Kommune gemeinsam zu planen und sich am Bedarf vor Ort zu orientieren.

30-01 Kemmern Gemeinderat Vorstellung AWO SeniorenzentrumWerner Dippold (r.) stellt Einrichtungen der AWO sowie ein mögliches Konzept für Kemmern im Gemeinderat vor.

Auch wenn es nicht ganz das ist, was manche Gemeinderäte immer gefordert haben, ein klassisches Seniorenheim mit durchgängig stationärer Pflege, so begrüßte der Gemeinderat das vorgelegte Konzept eines Seniorenwohnzentrums und sprach sich einstimmig dafür aus, auf der Basis des vorgestellten Konzepts die Verhandlungen mit der AWO weiterzuführen.

Weitere einstimmige Beschlüsse

Durch die Änderung des Kinder- und Jugendschutzgesetzes § 72a SGB VIII obliegt dem Landkreis Bamberg die Verantwortung, sicherzustellen, dass keine neben- oder ehrenamtlich tätigen Personen, die wegen einer Straftat (in Zusammenhang mit dem Kinder- o. Jugendschutz) rechtskräftig verurteilt worden sind, in Wahrnehmung von Aufgaben der Jugendhilfe Kinder oder Jugendliche beaufsichtigen, betreuen, erziehen oder einen vergleichbaren Kontakt haben. Eine Vereinbarung zum Schutz von Kindern und Jugendlichen nach § 72a SGB VIII zwischen dem Landratsamt Bamberg und unter anderem der Gemeinde Kemmern soll nun diese Verantwortung und die Kontrollpflicht auf die Kommune übertragen. Der Gemeinderat Kemmern stimmte dem Abschluss dieser Vereinbarung geschlossen nicht zu.

Der in Kemmern und in Läuferkreisen fest etablierte Kuckuckslauf wird auch 2014 wieder stattfinden. Dem Antrag der Laufgruppe des SC-Kemmern für die Durchführung und die nötige Straßensperrung wurde einstimmig stattgegeben. Um den Ernteverkehr der Bauern etwas weniger zu stören, wurde der Termin für den 6. Kemmerner Kuckuckslauf von den Verantwortlichen der Laufgruppe um eine Woche nach hinten auf den 20. September verschoben.

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