Während die Überarbeitung des Pfarrgartens am Kirchplatz in Kemmern erst einmal vertagt wurde, hatte Bürgermeister Rüdiger Gerst bei der Gemeinderatssitzung am 7. Februar 2019 vieles zu verkünden. Etwa konkrete Informationen in Sachen weiterer Ausbau der ICE-Strecke oder die Förderung des nächsten Bauabschnitts für die Ortskernsanierung durch die Regierung von Oberfranken.
Rund 450.000 Euro erhält Kemmern aus Mitteln der Städtebauförderung für die Weiterführung der Ortskernsanierung. Als nächstes steht der Bauabschnitt 5b an, hierbei wird ein weiterer Teil der Breitengüßbacher Straße neugestaltet und damit aufgewertet. Im Förderbescheid, der im Januar bei der Gemeinde einging, wird die Vorgehensweise ausdrücklich begrüßt, insbesondere aufgrund des Zusammenspiels von öffentlichen und privaten Maßnahmen. Die erste Rate, die der Gemeinde ausgezahlt wird, beträgt 120.000 Euro. Insgesamt kostet der Bauabschnitt 5b ca. 850.000 Euro.
Bei einer Versammlung des Schulverbands Breitengüßbach, so Gerst weiter, ging es um die Schülerzahlen und die Umlage, die von der Gemeinde Kemmern gezahlt werden müssen. Pro Schüler sind das momentan 2.600 Euro pro Jahr. Gingen 2018 noch acht Kemmerner Schüler in Breitengüßbach in die Mittelschule, sind es aktuell zwölf. Und noch ein Schulthema: Die nötigen Unterlagen für die Bewerbung um Fördermittel aus dem KIP-S-Programm für die Schulturnhalle wurden rechtzeitig eingereicht. „Viele Stellungnahmen mussten dazu eingeholt werden, die Verfahren werden für die Verwaltung immer komplizierter“, so Gerst.
Sanfter Tourismus wichtig für Kemmern
Eine gute Nachricht überbrachte der Bürgermeister zum ICE-Ausbau. Schon in diesem Jahr möchte die Bahn mit Vorarbeiten für den viergleisigen Ausbau zwischen Breitengüßbach und Bamberg beginnen. Der Bau werde nicht von A nach B erfolgen, sondern ausgehend von bestimmten Schwerpunktabschnitten unter laufendem Bahnbetrieb. Geplant seien nur kurze Streckensperrungen. Im Zuge des Ausbaus wird Kemmern auch Lärmschutzwände mit einer Gesamtlänge von 1.100 Metern erhalten, wie im Planfeststellungsbeschluss festgelegt.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat, sich an der Finanzierung eines einheitlichen Schildersystems für den Kanuwanderweg Obermain zu beteiligen. Auf Kemmern kommen Kosten von 1.250 Euro zu. Voraussetzung ist, dass auch die anderen Gemeinden von Hallstadt bis Zapfendorf mitmachen. „Der sanfte Tourismus ist für Kemmern ein wichtiger Wirtschaftsfaktor“, so Gerst.
Erst einmal vertagt wurde eine Überarbeitung des Pfarrgartens am Kirchplatz. Er hatte sich nach der Neubepflanzung nicht so entwickelt wie gehofft. Gerst hatte hierfür das Angebot einer Gartenbaufirma eingeholt – mit Kosten von rund 6.000 Euro, ein großer Teil davon entfallen auf die Abtragung und Entsorgung von Boden. Angepflanzt werden könnten demnach Staudenmischungen, die Wege mit neuem Kies aufgefüllt werden. Außerdem schlug Gerst vor, die Pflege für zwei Jahre extern zu vergeben. „Wir sollten eine nachhaltige Lösung für diesen Platz finden, der aufgrund seiner Lage ein Aushängeschild für Kemmern ist.“ Die 6.000 Euro waren einigen Gemeinderäten allerdings zu teuer, so dass Gerst beauftragt wurde, noch einmal mit dem Gemeindebauhof über eigene Möglichkeiten zu sprechen. Außerdem soll mit dem Gartenbauunternehmen abgeklärt werden, ob sich nicht auch eine Baumpflanzung anböte.