Auf ein erfolgreiches erstes Jahr konnte die Wählergruppe „Zukunft für Kemmern e.V.“ bei ihrer zweiten Jahreshauptversammlung im Landgasthof Elling in Kemmern zurückblicken. Nicht nur konnten mit Heike Bräuer, Jochen Förtsch, Alexander Dorsch und Dr. Oliver Dorsch bei den Kommunalwahlen 2014 aus dem Stand gleich vier Vertreter der Wählergruppe in den Gemeinderat einziehen, mit 23 Anträgen waren diese 2014/2015 auch die mit Abstand aktivsten Volksvertreter Kemmerns.
Zwar wurden im Gemeinderat von 23 gestellten Anträgen bisher nur sechs genehmigt, während zwölf abgelehnt und vier zurückgestellt wurden, doch die Bilanz fällt trotzdem positiv aus, denn es wurden – so konnte der erste Vorsitzende Helmut Wild in seinem Bericht des Vorstands bilanzieren – mittlerweile viele, den Anträgen zugrunde liegenden, Themen aufgegriffen und angegangen, obwohl sie im Gemeinderat ursprünglich auf Ablehnung gestoßen sind. So hat sich inzwischen ein Spender für den Laiendefibrillator gefunden, der Lärmschutz an der Bundesautobahn 73 wird neu geprüft, der Hochwasserdamm kommt, das Gewerbegebiet ist verkauft und wird bereits bebaut, die Kreismusikschule kommt ab September wieder ins Kemmerner Schulhaus, die Turnhalle bleibt in den Ferien geöffnet, eine Belebung des Dorfplatzes ist angedacht.
Auf die Frage aus der Runde, ob man es nicht als problematisch ansehe, dass man als Ideenbringer im Gemeinderat niedergestimmt werde, während dieselben Themen später vom Bürgermeister zwar medienwirksam übernommen würden, deren Urheberschaft in Veröffentlichungen aber unerwähnt bleibe, wurde nach kurzer Diskussion befunden, dass man angetreten sei, um die Dinge zu verbessern, nicht, um die Lorbeeren zu ernten. Trotzdem wolle man in Zukunft über eine verstärkte Außendarstellung und vermehrte Informationsveranstaltungen zentrale Themen besser okkupieren und es in diesem Zuge dem Bürgermeister erschweren, Themen quasi kostenlos abzugreifen.
Das Führungsteam der Zukunft für Kemmern.
Transparentere Strukturen
Als durchgehend unerfreulich bezeichnete der Vorstand die teils offen feindselige Haltung des Gemeinderats und der Gemeindeverwaltung gegenüber den Transparenzbestrebungen der Wählergruppe. Auch hier war sich die Runde einig, dass das Verbot von Smartphones und Tablets in Sitzungen, die Verweigerung einer generellen Akteneinsicht durch den Gemeinderat oder die Verlegung der Diskussion des Baugebiets Bettelweg in den nichtöffentlichen Bereich der Sitzung, im Jahre 2015 schon sehr anachronistisch anmuten und den Schluss nahelegen, dass Gemeinderat und -verwaltung Angst vor der demokratischen Kontrolle durch den Bürger haben. Hier wolle man sich als Wählergruppe weiterhin für transparente Strukturen und ein positives Bild der Gemeindevertreter beim Bürger einsetzen.
Ebenso war man sich einig, dass trotz der ersten Erfolge noch viele zentrale Herausforderungen warten, um Kemmern fit für die Zukunft zu machen. Hier seien vor allem das Baugebiet Bettelweg, der Zustand der Infrastruktur, die Betreuung der Kinder, Jugendlichen und Senioren mit entsprechenden Angeboten und Einrichtungen und die örtliche Versorgung mit einem Einkaufsmarkt zu nennen. Überall hier ergäben sich für die Wählergruppe Gestaltungsmöglichkeiten über den Gemeinderat hinaus. Bereits 2014 wurden neben sechs Wahlveranstaltungen vier Stammtische und ein Fachvortrag organisiert, sowie zwei Ferienprogramme für Jugendliche, eine Radtour und ein Zeltlager veranstaltet. Ganz besonders hervorzuheben sei dabei natürlich das vorweihnachtliche Dorfplatzfest, das eine hervorragende Resonanz genießen konnte.
Der Bericht des Vorstands schloss damit, dass „Zukunft für Kemmern“ in dieser Tradition weiter Mehrwert für die Bürger Kemmerns schaffen wolle, dafür jedoch innerhalb des Vereins klare Zuständigkeiten und eine Verteilung der Lasten auf mehrere Schultern notwendig sei. Nach den Berichten des Kassenwarts, der Kassenprüfer, der Aussprache über die Berichte, sowie der Entlastung des Vorstands und des Kassenwarts folgten dann auch die Neuwahlen des Vorstands.
Viele Posten bei Neuwahlen vergeben
Als erster Vorsitzender wurde Helmut Wild in seinem Amt bestätigt, zum zweiten Vorsitzenden wurde Reinmund Dütsch gewählt. Schriftführerin wurde Heike Bräuer, Kassenwart Bernd Mayer. Als Kassenprüfer wurden Gerhard Eichhorn und Margit Diller gewählt, das Amt des Jugendcoach wurde an Julia Schatkowski-Amtmann vergeben. Zum Gerätewart wurde Jürgen Saal, zum Presse- und Medienchef Jochen Gottwald und zur Eventmanagerin Monika Wild gewählt. Die Beisitzer sind in der Abfolge ihrer Nennung Peter Klimmt, Thomas Zimmermann, Martina Förner, Lisa Fuchs und Elli Porzelt.
Der neue Vorstand sieht dem kommenden Jahr durchweg positiv entgegen und möchte die Bürger einladen, sich an der Vereinsarbeit zu beteiligen.