„Kemmern ist eine moderne Gemeinde und attraktiv für junge Familien, auch wenn wir aufgrund unserer Rahmensituation nicht die Möglichkeiten wie andere Gemeinden haben, uns zu erweitern.“ Bürgermeister Rüdiger Gerst stellte bei einer Wahlversammlung der CSU in der Brauerei Wagner seine Ziele für die kommenden sechs Jahre vor und zeigte auf, dass Kemmerns Schwächen zugleich auch Stärken sind.
Kemmern ist umgeben von Natur und Verkehrssträngen, kann daher keine riesigen Bau- oder Industriegebiete ausweisen. Demgegenüber steht der durch die Lage mögliche sanfte Tourismus, „wir müssen werben mit der Einbettung in die Natur“, sagte Gerst. Er machte auch klar: „Nicht alle Projekte, die wünschenswert sind, lassen sich gleichzeitig umsetzen.“ Das gelte vor allem für finanzintensive Projekte und für Aufgaben, die nicht in den Händen der Gemeinde liegen – Beispiel Hochwasserschutz.
Mit letzterem beschäftigte sich Gerst etwas ausführlicher. Bereits nach einem großen Hochwasser zu Beginn des Jahres 2003 habe die Gemeinde das Wasserwirtschaftsamt um eine Neubewertung des Hochwasserschutzes gebeten, im Ergebnis zeigte sich zwar ein sicherer Damm, der aber an einigen Stellen nachgerüstet werden könnte. Die Gemeinde habe das Thema danach stets verfolgt, 2006 wurde Kemmern unter „Priorität A“ eingestuft. „Bauherr ist hier aber nicht die Gemeinde, sondern der Freistaat Bayern“, so Gerst. „Alle Schritte, die eine Gemeinde einleiten kann, wurden eingeleitet.“
Rüdiger Gerst bei seinem Vortrag.
Keine Nachfragen aus dem Publikum
Ein Thema, das auch in vielen anderen Gemeinden auftaucht, sind Baulücken – über hundert gibt es in Kemmern. Gerst kündigte hier an, auf die Besitzer zuzugehen, um eventuell Veräußerungen zu erreichen. Die Ausweisung eines neuen Baugebiets stünde zwar auf der Agenda, sei aber aufgrund der Erschließung eine teure Angelegenheit. Zur Sprache brachte Gerst auch die Kinderbetreuung, den Schulstandort, neue Wohnmöglichkeiten für Senioren und den ICE-Ausbau, wo sich für Kemmern wieder die Option einer eigenen Ersatzlösung für den Bahnübergang eröffnet hat. „Kemmern zählt, nach dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“, zu den 15 zukunftsträchtigsten Gemeinden in Bayern. Wir haben vieles richtig gemacht und müssen diesen Weg konsequent fortsetzen. Kemmern steht gut da“, schloss Gerst seine Ausführungen.
Zur Wahlveranstaltung, die sehr gut besucht war, hatten sich auch die Kreistagskandidaten Hans-Jürgen Scheerbaum (Rattelsdorf) und Horst Dippold (Viereth-Trunstadt) eingefunden. Beide stellten sich und ihre Ziele für den Kreistag vor. Die Moderation hatte Artur Wolfschmitt übernommen, der insbesondere die gute Vernetzung von Rüdiger Gerst innerhalb der Politik und die bisher über lange Jahre gepflegte „Eintracht“ in Kemmern hervorstellte. Anwesend war auch ein Großteil der CSU-Gemeinderatskandidaten sowie Mitglieder der Wählergruppe „Zukunft für Kemmern“. Nachfragen zu Gerst Vortrag gab es allerdings keine.
Der Bericht erweckt den Eindruck als wären nur Personen der CSU und Zukunft für Kemmern anwesend gewesen.
Die SPD und UBB Kandidaten sowie die Kemmerner Bürger wurden wohl nicht wahrgenommen!
Verstehen kann ich auch nicht die Aussage, dass das neue Baugebiet aufgrund der hohen Erschließungskosten eine teuere Angelegenheit wäre.
Was bedeutet das nun letztendlich für Kemmern?
Helmut Ritter