Am 18. Oktober trafen sich die Marktgemeinderäte aus Rattelsdorf zu einer Sitzung, um über anstehende Sanierungs- und Baumaßnahmen im Bereich Wasser-Management zu beraten. Themen sind hier eine Regenentlastungsanlage für die Angerstraße und eine umfangreiche Sanierung der Ebinger Kläranlage (Foto), die seit 1977 in Betrieb ist. Für beide Maßnahmen wird viel Geld nötig sein – Bürgermeister Bruno Kellner (Vereintes Umland) meinte dazu spaßig: „Zum Glück ist unser Kämmerer vorhin schon gegangen…“.
Eigentlich sollte die Angerstraße bereits entlastet sein, durch eine Kanalauswechslung und den Bau eines Regenrückhaltebeckens. „Die Maßnahme scheiterte aber an den niedrigen Grundwasserständen auf den vorgesehenen Grundstücken“, erklärte Diplom-Ingenieur Ingolf Eckert von der Ingenieursgesellschaft Höhnen & Partner. Somit wurde die für Juli angestrebte Ausschreibung gestoppt und die Gemeinde machte sich auf die Suche nach einem adäquaten Standort. Der ist nun gefunden, zu klären ist aber noch die Unterquerung der Ferngasleitung. Kleines Aber: Auch am neuen Standort für das Regenrückhaltebecken, südöstlich vom Monsterbaggerpark, steht das Grundwasser recht niedrig.
Daraus ergeben sich voraussichtliche Baukosten von insgesamt 950.000 Euro, inklusive der Kanalauswechslung in der Angerstraße. Zuvor war die Gemeinde von knapp 700.000 Euro ausgegangen. Eckert geht durch den Bau von einer deutlichen Entlastung der Angerstraße aus, so dass bei extremen Wetterereignissen die Probleme in diesem Bereich der Vergangenheit angehören sollten.
Bürgermeister: „Die Kläranlage Ebing ist in die Jahre gekommen.“
Nach 35 Jahren Betrieb ist die Kläranlage Ebing sanierungsbedürftig. „Es gibt keine Antriebselektronik mehr, falls etwas ausfällt, kämen große Probleme auf uns zu“, sagte Bürgermeister Kellner. Diplom-Ingenieur Winrich Bussinger, ebenfalls von Höhnen & Partner, erläuterte zwei Möglichkeiten für die Gemeinde. Die erste ist eine Sanierung der bestehenden Kläranlage, womöglich ab dem Jahr 2014. Kosten hierfür: 935.000 Euro. Eine andere Möglichkeit wäre die Stilllegung und der Abtransport des Schmutzwassers zur zentralen Kläranlage nach Freudeneck. Dafür müssten allerdings neue Leitungen gebaut werden – und die Freudenecker Anlage wäre für die Mehrbelastung nicht ausgelegt.
Bussinger empfahl daher die Sanierung in Ebing, wodurch die Gemeinde ihre Reserven in Sachen Abwasseraufbereitung erhalten würde. Zunächst soll aber eine Grund- und Sickerwasseruntersuchung durchgeführt werden, damit die wirklichen Schäden an der Beckenverkleidung sichtbar werden. Das Ergebnis wird auch für den Zeitpunkt der Sanierung wichtig sein.
Weitere Tagesordnungspunkte vom 18. Oktober
In weiteren Tagesordnungspunkten votierten die Räte einstimmig für einen Gas-Konzessionsvertrag mit Eon Bayern und für die Anpassung der Friedhofsgebühren inklusive einer ergänzten Friedhofssatzung. Für Diskussionen sorgte ein Bauantrag von Stefan Schmittlutz aus Mürsbach, der auf dem Gelände seines Haflingerhofes eine weitere Halle errichten will. Befürchtet wurde die Einschränkung der Sicht auf die Dreifaltigkeitskapelle. Bei drei Gegenstimmen wurde dem Bauantrag dennoch zugestimmt.
Johannes Michel. Bildquelle: Google Maps