Schwerpunktthema der jüngsten Sitzung des Marktgemeinderats Rattelsdorf waren die Friedhöfe in Ebing und Mürsbach. Danach standen die Planungen für den gemeinsamen Eingangsbereich für Kinderkippe und Kindergarten auf dem Programm. Zustimmung gab es für einen Zuschussantrag des Pfeifenclubs Ebing für ein Spielgerät für den Spielplatz am Kellerweg. Die Förderung wird im Haushaltsjahr 2015 ausgezahlt.
Abgeschlossen wurde trotz Mehrkosten die Kostenvereinbarung für die Gestaltung der Dorfstraße in Höfen/Höfenneusig im Rahmen der Dorferneuerung. Hier sind die Kosten von 1,2 Millionen Euro auf 1 426 710 Euro gestiegen. Das positive schriftliche Votum der Bürger für die Baumaßnahmen überzeugte den Marktgemeinderat.
So soll der gemeinsame Eingangsbereich von Kinderkrippe und Kindergarten einmal aussehen. Direkt am Eingang ist ein Abstellraum für Kinderwägen integriert.
Per Power Point präsentierte Claudia Kühnel, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landschaftspflege, dem Marktgemeinderat das Planungskonzept für den gemeindlichen Friedhof in Ebing. „Die Gestaltung von Friedhöfen ist immer ein sensibles Thema“, stellte sie zu Beginn fest. Der Istzustand sei eine Einteilung durch ein nicht sehr sensationelles Betonpflaster. Die vorhandenen strengen formalen Gegebenheiten passten zum Friedhof, die Wege könne man belassen und auf eine einheitliche Weite ausdehnen. Geplant seien 77 Bestattungsflächen für Erstbestattungen. Die Gräber würden durch Platten getrennt, 44 Grabstätten als Kopf-an-Kopf-Belegung geplant. Als Trennung ist hier eine Hecke vorgesehen.
In der Planung vorhanden sind außerdem 18 Urnengräber als kleine Quadrate. Im mittleren Bereich gibt es ein grünes Plätzchen mit zwei Ruhebänken zum Ausruhen. Ein Staudenbeet entlang der Mauer dient als blumige Ergänzung. Außerdem sollen vier kleinkronige Winterlinden gepflanzt werden. Das Kreuz im Friedhof wird im Moment von zwei Feldahornen eingerahmt. Sie sollen durch chinesische Wildbirnen ersetzt werden. Erschlossen wird der gemeindliche Friedhof durch ein Baum-Tor. Gefragt wurde nach der Pflegeintensität des Staudenbeetes und der Hecken zwischen den Kopf-an-Kopf-Gräbern. Jetzt soll zeitnah der rechte Teil des Friedhofes vorbereitet werden.
Historischer Teil war seit zehn Jahren geschlossen
Dass Friedhöfe ein sensibles, emotionsgeladenes Thema sind, konnte das Gremium bei der langen Diskussion um den Friedhof Mürsbach feststellen. Im Jahr 2004 beschloss der damalige Marktgemeinderat, den historischen Teil des Friedhofs zu schließen, um Wege zu bauen. Der Beschluss wurde dann dahingehend nachgebessert, dass überlebende Ehegatten bei ihren verstorbenen Partnern bestattet werden können. Zehn Jahre lang war der historische Teil des Friedhofs geschlossen, Bestattungen fanden im gemeindlichen Friedhof statt. Bürgermeister Bruno Kellner (VU) meinte, dass die Wege auch in einem wieder geöffneten Friedhof gebaut werden könnten. Erst der Wegebau, dann die Öffnung, war sich ein Teil der Gremiumsmitglieder einig. Sabina Sitzmann-Simon (CSU) wies auf das schwierige Gelände hin und wollt ein Planungsbüro beauftragen. Danach sollten das Bistum Würzburg und die Kirchenstiftung entscheiden, stellte sie fest. Der Bürgermeister betonte, dass die Gemeinde in zwei Bürgerversammlungen das Wegekonzept vorgestellt habe und die Mürsbacher Bevölkerung habe es akzeptiert. Außerdem gab die Fachberatung vom Landratsamt ihre Zustimmung und die katholische Kirchenstiftung war grundsätzlich einverstanden. Nach längerer Diskussion stellte zweiter Bürgermeister Hans-Jürgen Scheerbaum (CSU) den Antrag zur Geschäftsordnung auf Ende der Debatte. Einstimmung wurde beschlossen, dass die von der Verwaltung vorgestellte Wegeplanung in den Abteilungen 1 bis 3 umgesetzt wird. Es sollen vier Wege gebaut werden. Voraussetzung ist, dass in den Gräbern, die in den geplanten Wegen liegen keine Bestattungen mehr vorgenommen werden dürfen. Ebenfalls einstimmig wurde dem Flächentausch und Flächenzukauf für den Ausbau des Parkplatzes am Mürsbacher Friedhof zugestimmt.
Befürchtungen der Bürger, dass der Bau der ICE- Trasse schon beginne, räumte Bürgermeister Kellner (VU) beim Tagesordnungspunkt Informationen aus. Zurzeit führe das Wasserwirtschaftsamt Kronach in Ebing Vorlandabtragungen durch. Als landschaftspflegerische Maßnahme sollten im Biotop „Ochsenanger“ Flachwasserzonen angelegt werden.