Generationenwechsel gibt es immer einmal wieder. Daher ist es gerade für Vereine wichtig, die Nachfolge in der Vereinsführung gut durchzuplanen – so geschehen bei der SpVgg Germania Ebing, die nun von einem Team aus fünf gleichberechtigten Vorständen geführt wird. Für den ehemaligen ersten Vorsitzenden gab’s bei der Versammlung die Ehrenmitgliedschaft.
Emil Schneiderbanger, Ehrenamtsbeauftragter der SpVgg Germania Ebing, blickte zurück. 26 Jahre lang war Bernhard Zenk an führender Stelle im Verein tätig, zwei Zeitspannen als erster Vorstand (1980 bis 1984 und 2003 bis 2018). Er war auch schon Schriftführer und zweiter Vorstand. „Viele große Dinge wurden in Deiner Amtszeit angepackt: Die Sanierung des Sportheims, die Instandsetzung des Hauptspielfeldes, der Bau der Photovoltaikanlage als sichere Einnahmequelle, den Anbau des Geräteraums und eine neue Bewässerungspumpe“, so Schneiderbanger. Und natürlich sei der Sport nie zu kurz gekommen, Zenk habe sich für den Frauenfußball genauso eingesetzt wie für die anderen Mannschaften, was 2011 mit dem Aufstieg in die Bezirksoberliga gipfelte, die dann aber aufgelöst wurde. Keine Frage sei es daher gewesen, Zenk zum Ehrenmitglied zu machen, die Urkunde überreichte er gleich im Rahmen der Mitgliederversammlung am 26. Februar 2018.
Zuvor hatte Zenk das vergangene Jahr Revue passieren lassen. 434 Mitglieder hat die SpVgg Germania Ebing zurzeit, 86 davon sind Jugendliche. Neben dem Sport haben sich einige Veranstaltungen als echte Erfolge herauskristallisiert, zum Beispiel das nicht mehr wegzudenkende Ebinger Seefest oder auch das Bierkopfturnier, das regelmäßig überbucht ist. Zenk berichtete auch vom kürzlich erfolgten Brauereiwechsel von Kulmbacher zu Weiherer: „Es ging darum, mal wieder ein anderes Bier zu haben – und eine Brauerei aus der Region. Eine wichtige Voraussetzung war, dass der Getränkebezug auch für unser Seefest klappt.“ Und mit der Brauerei Kundmüller habe man einen guten neuen Partner gefunden.
Auch auf dem Faschingswagen sollte das Kleeblatt weiter blühen …
Fünf und sechs möglichen Posten besetzt
Finanziell geht es dem Verein gut, erläuterte Kassier Bernhard Landgraf in seinen Ausführungen. Zu beobachten sei allerdings, dass die Platzeinnahmen immer weiter zurückgehen – weniger Besucher kommen zu den Spielen, darunter leide auch die Gastronomie im Vereinsheim. Nach einer Großinvestition im Jahr 2017 für eine neue Beregnungspumpe stehe die nächste an: Das Dach des Sportheims müsse saniert werden, dazu sei der Abbau der Photovoltaikanlage nötig. 2018 soll das aber noch nicht angegangen werden.
Um den Verein fit für die Zukunft zu machen, gab die Mitgliederversammlung ihm einstimmig eine neue Satzung. Neben kleineren Überarbeitungen regelt sie insbesondere die neue Vereinsstruktur: Künftig gibt es nicht mehr den ersten, zweiten und dritten Vorstand, den Kassier und den Schriftführer, sondern fünf gleichberechtigte Vorstandsmitglieder, die untereinander festlegen, wer welche Aufgaben übernimmt. Eine mögliche Struktur wurde auch präsentiert.
Dabei zeigte sich: Die Neuausrichtung war gut vorbereitet. Zur Wahl stellten sich (in Klammern die wahrscheinliche künftige Position im Vorstand): Florian Braun (Sport), Bernhard Landgraf (Finanzen), Dominik Merzbacher (Gaststätte und Veranstaltungen), Daniel Motschenbacher (Öffentlichkeitsarbeit) und Hubert Walter (Verwaltung). Einen laut neuer Satzung möglichen sechsten Vorstand gibt es vorerst nicht. Von den 64 abgegebenen Stimmen erhielten fast alle neuen Vorstandsmitglieder ein einstimmiges Votum, für Florian Braun gab es zwei Gegenstimmen. Aus den ebenfalls einstimmig gewählten 18 Mitgliedern im Vereinsausschuss kann das Vorstandsteam Stellvertreter bestimmen. Im Vereinsausschuss sitzt künftig auch Bernhard Zenk.
Das neue Vorstandsteam: Florian Braun, Bernhard Landgraf, Bernhard Zenk (ehemaliger erster Vorstand), Dominik Merzbacher, Daniel Motschenbacher und Hubert Walter.
Neue Strukturen unumgänglich
Die Neuausrichtung sei notwendig gewesen, sagte Daniel Motschenbacher in seinem Schlusswort. Der demografische Wandel mache vor keinem Verein halt, mögliche Neulinge in den Vorständen wollen ihre Arbeit heute anders organisieren – denn man dürfe nicht vergessen: Jegliche Arbeit im Verein sei ein Ehrenamt. „Wir haben uns entscheiden, es so durchzuziehen, damit das Kleeblatt weiter blühen kann.“ Dieser Spruch war auch auf dem diesjährigen Faschingswagen der SpVgg Ebing durch die Ortschaften unterwegs gewesen.