Die Gemeinde Reckendorf schafft gerade Planungsrecht für einen Photovoltaik-Park. Nachdem es sich nicht um eine große, sondern mehrere kleine Flächen handelt, gingen vier Bürgeranträge im Rathaus ein.
In Zusammenarbeit mit der Firma Südwerk hat die Gemeinde Reckendorf die REGe (Reckendorfer Energiegesellschaft) gegründet. Das Ziel: Verantwortung für den Klima- und Umweltschutz übernehmen, dezentral Strom erzeugen, regionale Wertschöpfung und neue Perspektiven für die Bürgerinnen und Bürger schaffen. So ist es zumindest auf der Internetseite der REGe nachzulesen.
Eine große Freiflächen-Photovoltaikanlage war in Reckendorf allerdings schnell vom Tisch. Denn ein geeignetes Grundstück oder auch mehrere nebeneinander liegende wurden nicht gefunden. Und so entstand die Idee, auf mehreren Flächen kleinteiligere PV-Anlagen zu errichten. Genau das stößt einigen Bürgerinnen und Bürgern aber negativ auf – uns so musste sich der Gemeinderat in seiner Sitzung vom 12. Juli mit der Zulässigkeit von vier Bürgeranträgen befassen.
Konkret geht es den Bürgerinnen und Bürgern um mehrere Dinge. Da wären zunächst die Wohnqualität und der Wert der Immobilien: Bei der Auswahl der Flächen für die Freiflächen-Photovoltaikanlagen solle darauf geachtet werden, dass keinerlei Beeinträchtigungen in Bezug auf Blendwirkung und Geräuschbelästigung, sowie keine Sichtbeziehungen zur angrenzenden Wohnbebauung, entstehen. Gefordert wird zudem, den Flächenverbrauch zu deckeln, indem Freiflächen-PV im gesamten Gemeindegebiet Reckendorf (einschließlich der Ortsteile) maximal auf eine Gesamtgröße von 20 Hektar plus minus zehn Prozent kommen darf.
Keine Zersiedelung
Um gutes Ackerland nicht der Nahrungsmittelproduktion und regionalen Versorgung zu entziehen, wollen die Antragsteller außerdem, dass bei der Auswahl der Flächen für die Bodenzahl (Bodenbonität) von durchschnittlich 40 pro zusammenhängender Fläche der Photovoltaikanlage nicht überschritten werden darf. Und: „Um einer Zersiedelung der Landschaft entgegenzuwirken, soll die geplante Freiflächen-Photovoltaikanlage (Photovoltaikpark Reckendorf) zusammenhängend an einem Stück, maximal an zwei Stücken errichtet werden.“
Der Gemeinderat stellte bei allen Anträgen fest, dass die Zulässigkeit gegeben ist. Somit muss sich das Gremium in den kommenden drei Monaten mit den Bürgeranträgen auseinandersetzen und sie auch inhaltlich besprechen.
Sonstiges aus der Sitzung vom 12. Juli 2023
Zum Tagesordnungspunkt „Erneuerung der Ortsdurchfahrt – Fortlaufender Sachstandsbericht“ erläuterte Bürgermeister Manfred Deinlein, dass ein Termin mit der Planungsgruppe Strunz zum Thema Verlegung der Wasserleitungen stattgefunden habe. Fast überall in der Hauptstraße sei dies im so genannten Spülverfahren möglich, so dass nur an einigen Stellen kleinere Löcher und Stichgräben nötig seien. Die Ausschreibung werde gerade fertig gemacht und solle im August/September erfolgen.
Eine weitere Baustelle wird es im Winter oder im kommenden Frühjahr in der Greifenklau- und Wiesenthaustraße geben. Dort soll die Fahrbahnoberfläche saniert werden. Die Ausschreibung, so Deinlein, sei fast fertig. Eine Anwohner-Infoveranstaltung stehe noch aus. Laut Preisen aus dem Jahr 2022 muss die Gemeinde hier mit Kosten von rund 500.000 Euro netto rechnen.
Das Einsatzfahrzeug der BRK-Bereitschaft Baunachtal, das bisher im alten Feuerwehrhaus Gerach stationiert ist, hat einen irreparablen Schaden und muss ersetzt werden – die Bereitschaft ist bereits seit einiger Zeit auf ein Ersatzfahrzeug angewiesen. Um weiterhin in der Region einsatzfähig zu sein, ging bei der Gemeinde ein Antrag auf finanzielle Unterstützung zur Beschaffung eines neuen Einsatzfahrzeugs ein. Förderung durch den Landkreis und den Staat gibt es in diesem Fall nicht, da es sich um keine staatlich geförderte Einheit des Katastrophenschutzes handelt. Bürgermeister Deinlein schlug vor, einen Zuschuss von einem Euro pro Einwohner zu bewilligen. Das wurde einstimmig beschlossen.
Gemeinderat Christian Zweig erklärte unter „Sonstiges“, der Caritas-Förderverein werde die Instandsetzung des Hartplatzes mit 30.000 Euro unterstützen, wenn die öffentliche Zugänglichkeit gewährleistet sei.