Nun sollen Fachleute prüfen, ob eine Sanierung noch Sinn macht

Besonders intensiv diskutierten die Räte in Reckendorf über die Zukunft des Feuerwehrgerätehauses. Doch auch die Gründung einer Kinderfeuerwehr, Anträge örtlicher Vereine auf Förderung sowie der aktuelle Stand zur Sanierung der Hauptstraße waren Thema.

Seit Jahren ringt die Gemeinde um eine Lösung für das marode Feuerwehrgerätehaus. Bürgermeister Manfred Deinlein erinnerte daran, dass das Gebäude bereits erhebliche Schäden aufweise – bis hin zu Unebenheiten im Boden. Verschiedene Optionen für einen Neubau an einem anderen Standort seien geprüft worden, darunter Flächen am Leucherhofweg oder in der Mühlgasse. Doch entweder fehlte die nötige Größe oder die Zufahrt wäre nicht optimal gewesen.

Strittig blieb im Gemeinderat die Frage, ob ein Neubau hinter dem bestehenden Feuerwehrhaus – trotz der Lage im Überschwemmungsgebiet, wie das Wasserwirtschaftsamt in einem Schreiben betont hatte – überhaupt denkbar ist. Dritter Bürgermeister Ludwig Blum (CSU) sprach sich klar für diesen zentralen Standort aus, der kurze Ausrückzeiten garantiere. Gemeinderat Maximilian Menzel (CSU) verwies auf die angespannte Haushaltslage und forderte, auch eine Sanierung des Bestandsgebäudes in Betracht zu ziehen. Bernhard Zahner (WBFW) meinte hingegen, das aktuelle Gebäude sei in den 1970er Jahren stehengeblieben und biete viel zu wenig Platz. Zudem fehle eine sogenannte Schwarz-Weiß-Trennung. Und Axel Cron (SPD) war sich sicher: „Den Standard unserer Wehr können wir ohne neues Gebäude nicht halten.“

Am Ende beschloss der Gemeinderat bei drei Gegenstimmen, die Kosten einer Sanierung und Erweiterung durch ein Architekturbüro ermitteln zu lassen. Erst danach soll entschieden werden, ob ein kompletter Neubau oder doch eine Modernisierung erfolgt. Für einen Neubau ist aktuell ein Grundstück nahe des Pumpenhauses denkbar. Dieses befindet sich nicht im Besitz der Gemeinde, der Eigentümer wäre aber zu einem Grundstückstausch bereit. Nachteil: Das Grundstück ist noch nicht erschlossen – Leitungen und Straße müssten gebaut werden. Das würde die Kosten stark nach oben treiben.

Nachwuchsarbeit bei der Feuerwehr

Ein harmonischeres Bild ergab sich beim Thema Kinder- und Jugendfeuerwehr. Kommandant und Vorstand hatten im Vorfeld den Antrag gestellt, die Nachwuchsarbeit in Reckendorf auszubauen. Neben der bereits bestehenden Jugendfeuerwehr soll nun auch eine Kinderfeuerwehr gegründet werden. Bürgermeister Deinlein würdigte das Engagement der Ehrenamtlichen, die mit viel Energie die Zukunft der Feuerwehr sichern wollen. Der Gemeinderat schloss sich dem ohne Diskussion an und votierte einstimmig für die Einrichtung.

Die Bayerische Bauordnung gibt Gemeinden die Möglichkeit, eigene Spielplatzsatzungen zu erlassen. In Reckendorf stand dieses Thema bereits 2022 auf der Agenda – mit negativem Ergebnis. Nun griff die Verwaltung die Frage erneut auf. Doch auch diesmal rang sich der Rat nicht zu einer Satzung durch. Bürgermeister Deinlein erinnerte daran, dass größere Wohnanlagen mit mehr als fünf Einheiten, auf die eine solche Satzung abzielt, in Reckendorf ohnehin selten seien. Eine zusätzliche Satzung sei daher nicht nötig. Der Beschluss fiel einstimmig.

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Vereine: Zwei Anträge

Zwei Förderanträge lagen dem Rat vor. Der ASV Reckendorf hatte um 2.000 Euro für die Erneuerung seines Sportplatzes gebeten. Nach kurzer Diskussion bewilligte der Gemeinderat einen Zuschuss von 1.000 Euro. Nur ein Ratsmitglied stimmte dagegen.

Beim Antrag des Tennisclubs Reckendorf 1981 e.V. ging es um eine Förderung der Jugendarbeit. Da bislang noch nie ein Antrag des Vereins gestellt worden war, schlug Bürgermeister Deinlein eine Förderung von zehn Euro pro Kind vor. Bei aktuell 26 Kindern ergibt sich eine Unterstützung von 260 Euro für 2025. Dieser Vorschlag fand die einstimmige Zustimmung des Gremiums.

Aktuelle Situation an der Hauptstraße

Ein Dauerthema ist die Sanierung der Hauptstraße. Laut Bürgermeister Deinlein steht die Fertigstellung des aktuellen Abschnitts durch die Firma Newo-Bau Mitte Oktober bevor. Auch für das Querrohr am südlichen Ortseingang liege ein Angebot vor, das bis spätestens Dezember umgesetzt werden soll. Danach sei eine Winterpause vorgesehen. Probleme bereiten jedoch die Fördermittel: Während der eigentliche Straßenausbau über das Staatliche Bauamt gesichert ist, ist unklar, ob auch die Gehwege bezuschusst werden. Hintergrund sind Änderungen in den Förderprogrammen. Gemeinderat Markus Sippel (WBFW) kritisierte, dass die Gemeinde nicht frühzeitig genug den Antrag gestellt habe: „Am Jahresende sind die Fördertöpfe bekanntlich leer.“ Bürgermeister Deinlein widersprach und betonte, dass sämtliche Beschlüsse rechtzeitig gefasst worden seien. In der Oktobersitzung sollen die Planer über die Situation informieren. Die Option, die Gehsteige im aktuellen Zustand zu belassen, schien für die Räte nicht in Frage zu kommen.

Unter Sonstiges kam die Diskussion auf den Martinsumzug. Bisher hatte die Veranstaltung ihren Start in der Kirche und führte bis zum Kindergarten. Nun möchte die Kindertagesstätte die Feier nur noch intern durchführen. Gemeinderat Erwin Wahl (CSU) äußerte Bedenken, dass damit eine langjährige Tradition aufgegeben werde. Bürgermeister Deinlein stellte klar, dass es nicht Aufgabe der Gemeinde sei, eine Ersatzveranstaltung zu organisieren, kündigte aber Gespräche mit der Kindergartenleitung an.

In der Sitzung stellte sich auch Antonia Schröter als neue Mitarbeiterin von JAM vor. Die 25-Jährige ist seit dem 1. August beim Träger iSo e.V. angestellt und tritt die Nachfolge von Jan Jaegers als Jugendarbeiterin in der VG Baunach an.

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