Hauptstraße: Eine neue Asphaltdecke reicht nicht aus

Im Titelbild: Die Hauptstraße in Reckendorf weist zahlreiche Engstellen mit schmalen Gehwegen auf. An der Situation wird auch eine Sanierung wohl wenig ändern.

In der Januarsitzung des Gemeinderates war das Thema noch vertagt worden. Ende des Monats hatte dann ein Vor-Ort-Termin an der Ortsdurchfahrt stattgefunden – und nun wurde das Gremium auf den aktuellen Stand gebracht. Ist jetzt klar, wann mit der Sanierung der Straße begonnen werden kann?

Schon seit geraumer Zeit ist eine Sanierung der Ortsdurchfahrt in Reckendorf geplant. Am 25. Januar trafen sich Vertreter vom Staatlichen Bauamt, von der Planungsgruppe Strunz, vom Ingenieurbüro Weyrauther, vom Bayernwerk sowie von Gemeinde und Verwaltungsgemeinschaft, um sich die Situation vor Ort anzuschauen. „Wir sind die Hauptstraße von Süden bis Norden abgelaufen, haben uns insbesondere den Bereich vor der Kirche angeschaut und zudem weitere markante Punkte genauer betrachtet“, erklärte zweiter Bürgermeister Jürgen Baum (WBFW), der in Vertretung von Bürgermeister Manfred Deinlein teilgenommen hatte. Er erwähnte auch, dass es sich um eine größere Maßnahme handeln werde – ein einfacher Austausch der Asphaltdecke würde nicht ausreichen.

Das bestätigten auch Ingo Jacobsen und Valentin Mai von der Planungsgruppe Strunz, die der Gemeinderatssitzung vom 16. Februar 2022 beiwohnten. Jacobsen erklärte, dass das Projekt noch ganz am Anfang sei und deshalb noch keine konkrete Planung vorgestellt werden könne – die müsse erst ausgearbeitet werden. Auslöser für die Sanierung sei die Erneuerung der Fahrbahn gewesen, es habe sich aber gezeigt, dass auch Gehwegsanierungen auf beiden Seiten sowie ein barrierefreier Ausbau der beiden Bushaltestellen anstünden – letztere würden dann nicht mehr als Buchten, sondern als Haltestellen auf der Straße ausgeführt. Auch die gewünschte Querungshilfe im Süden, die schon mehrfach Thema im Gemeinderat war, könnte möglicherweise mit einbezogen werden. „Großartige Möglichkeiten zur Verbreiterung der Gehwege sehen wir allerdings nicht. Beim Ausbau der Straße wird es sich um einen Bestandsausbau mit qualitativen Verbesserungen handeln“, so Jacobsen.

Auch Vollsperrungen wird es geben

Sein Kollege Valentin Mai ging auf weitere Details ein. Die Ausbaulänge liege bei etwa einem Kilometer, angedacht seien auch die Sanierungen zahlreicher Hausanschlüsse. Aktuell werde der Zustand des Straßenaufbaus mit Bohrungen geprüft, um festzustellen, um auch der Unterbau neu gemacht werden müsse.

In der anschließenden Diskussion wurde klar, dass auch die Sanierung von Kanälen im dreistelligen Meterbereich notwendig wird. Deutliche Veränderungen an der Straßenführung soll es keine geben, in kleinen Bereichen wären Verbesserungen aber möglich. Dafür, so Jacobsen, sei möglicherweise aber Grunderwerb durch die Gemeinde zu tätigen. Bürgermeister Deinlein sah die Erfolgschancen aufgrund bisheriger Erfahrungen als eher gering an, versprach aber, sich darum zu bemühen. Als Beschluss ließ er fassen, dass die Gemeinde den vom Straßenbauamt empfohlenen Fahrbahn- und Gehwegeausbau ohne nennenswerte Veränderungen übernehme – was einstimmig beschlossen wurde. Ein Zeitfenster konnten die Ingenieure noch nicht nennen, Wunsch wäre aber, den Bau im Jahr 2023 anzugehen. Neben Teilsperrungen werden dann auch Vollsperrungen der B279 unvermeidlich sein.

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Weiteres aus der Sitzung vom 16. Februar 2022

Der Flüchtlingsbeauftrage Franz Kuhn war zur Sitzung für einen Bericht geladen. Er informierte, dass die Flüchtlingsunterkunft im Mai 2019 geschlossen wurde, auch die Kleiderkammer wurde anschließend aufgelöst. Seit Februar gebe es nun wieder 33 Bewohnerinnen und Bewohner, nachdem umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt wurden. Das Helferteam würde sich über weitere personelle Unterstützung freuen.

Aufgehoben wurde der Bebauungsplan „Am südwestlichen Ortsrand“. Im 1966 erlassenen Plangebiet sind nur noch zwei von 59 Grundstücken unbebaut, der Bebauungsplan hat seinen Steuerungszweck erfüllt. Einstimmig votierte das Gremium für die Aufhebung, vier anwesende und persönlich betroffene Gemeinderäte stimmten nicht mit ab.

Ebenfalls einstimmig wurde eine dringliche Anordnung für die Meldung von zwei Multi-Gym-Geräten für das Regionalbudget der Baunach-Allianz erlassen. Die Fitnessgeräte für Erwachsene und insbesondere für Senioren könnten beispielsweise auf Spielplätzen aufgestellt werden und kosten pro Stück 4.700 Euro ohne Montage.

Unter Sonstiges ging es nochmals um das Schreiben von Bürgermeister Deinlein an den Ortskulturring in Sachen Ablehnung des Kneipp-Beckens durch den Gemeinderat. Die Förderung sei verfallen, so betonte Deinlein nochmals, nachdem sich der Gemeinderat gegen die Vergabe entschieden hatte. Gemeinderat Erwin Wahl (CSU) erklärte, dass der Gemeinderat sich nie vom Kneipp-Becken verabschiedet habe, sondern es lediglich um den Wechsel des Förderprogramms gegangen sei. Und Markus Sippel (WBFW) wies nochmals auf die weit auseinanderliegenden Kostenvoranschläge hin, welche die Höchstfördergrenze überschritten hätten. Axel Cron (SPD) meinte in Richtung Deinlein: „Es kam in Deinem Schreiben so rüber, dass Du etwas geplant hättest, der Gemeinderat es aber abgelehnt hat.“

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