Lange beschäftigte sich der Zapfendorfer Marktgemeinderat am 10. Dezember 2015 mit der Frage, ob das Mitteilungsblatt „outgesourct“, also künftig von einem externen Dienstleister und nicht mehr von der Gemeindeverwaltung erstellt werden soll. Fortschritte zu vermelden gab es beim Breitbandausbau, und auch die Farbe der Lärmschutzwände entlang der Bahnstrecke steht nun fest.
Die Gemeinderatssitzung in Zapfendorf begann mit dem Thema Breitband. Bereits Ende Juli hatte Siegbert Reuther von Reuther NetConsulting aus Bad Staffelstein das Projekt vorgestellt. Mittlerweile steht auch der Anbieter fest, der den Breitbandausbau vornehmen wird – es ist die Deutsche Telekom. In Zapfendorf selbst werde, so Reuther, das Unternehmen eigenverantwortlich ausbauen, bis Ende 2017 müsse das geschehen, einen Starttermin gebe es aber noch nicht. Für die Ortsteile sieht es etwas anders aus, hier wird der Ausbau bis Februar 2017 erfolgen. Ausnahmen sind Lauf und Kirchschletten – in Lauf gibt es bereits schnelles Internet von Kabel Deutschland in einem Großteil des Ortes, den Rest wird die Telekom nun erschließen, Kirchschletten ist bereits voll versorgt. Der Gemeinderat stimmte der Planung zu, auf die Gemeinde kommen nach Abzug von Fördergeldern Kosten von etwa 115.000 Euro zu.
Als eines seiner vornehmlichen Ziele hatte Volker Dittrich im Wahlkampf Mitte des Jahres die Überarbeitung des Mitteilungsblatts genannt. In den vergangenen Wochen wurde es optisch bereits leicht verändert, nun sollte in der Sitzung der große Wurf folgen. Verwaltungsmitarbeiterin Angelika Wießmeier stellte dazu eine Zusammenarbeit mit dem Forchheimer Linus Wittich Verlag vor, der bereits 180 Mitteilungsblätter betreut, unter anderem in Baunach und Ebensfeld. Der Verlag habe in der Region ein Alleinstellungsmerkmal, so dass es keine direkte Konkurrenz gebe, so Wießmeier. Das Mitteilungsblatt finanziert sich über Werbung der lokalen Unternehmen und Handwerksbetriebe, dennoch steht aktuell laut Präsentation in der Sitzung ein jährlicher Verlust von rund 30.000 Euro im Raum. Würde das Blatt vollständig an den Verlag übergeben, fielen für die Gemeinde noch Kosten von 12.000 Euro pro Jahr an.
Das Zapfendorfer Mitteilungsblatt soll attraktiver werden.
Radweg kommt wirklich erst nach dem Bahnausbau
Ohne weiterführende Informationen und ohne Einsicht in den Vertrag mit dem Linus Wittich Verlag wollte der Gemeinderat das Mitteilungsblatt aber nicht aus der Hand geben. Eine Frage war etwa, wie sich die Anzeigenpreise entwickeln werden – dass sie deutlich steigen, stand aber außer Frage. Außerdem fehlte einigen Räten ein Angebot für eine komplett farbige Gestaltung. Wießmeier stellte klar, dass die Gemeinde weiterhin selbst für den Amtsteil verantwortlich sei, Layout und Anzeigenverkauf würden allerdings an den Verlag übergeben. Damit einher gehe ein deutlich geringerer Arbeitsaufwand für die Rathausmitarbeiter, da Layout und Rechnungsstellung wegfielen. Auch die Verteilung würde dann über den Verlag organisiert. Unklar war aber, inwieweit Vereine weiterhin zu günstigen Konditionen ihre Veranstaltungen bewerben können. Dies soll nun bis zu einer der nächsten Sitzungen geklärt werden.
Drei verkehrstechnische Angelegenheiten standen ebenfalls auf der Agenda. In der Schulstraße wird gegenüber dem Kindergarten nun eine Bushaltestelle eingerichtet. Damit einher geht in diesem Bereich werktags von 6 bis 18 Uhr ein Parkverbot. Ein dauerhaftes absolutes Halteverbot in diesem Bereich stand zwar zur Debatte, wurde aber nicht beschlossen. Bürgermeister Dittrich informierte außerdem über eine Verkehrsschau mit dem Ergebnis, dass in der Hauptstraße bis zum Sportplatz und in der Herrngasse bis zur BMI demnächst Tempo 30 gelten soll, um die Sicherheit der durch den Baustellenverkehr stark belasteten Straßen zu erhöhen. Auf eine Anfrage der CSU-Fraktion in Sachen Radweg Richtung Unteroberndorf gab Dittrich den aktuellen Stand weiter. Das Straßenbauamt plane nicht, einen solchen im Rahmen des ICE-Baus zu errichten, sondern erst hinterher. Geschäftsstellenleiter Hans-Jürgen Einwag konkretisierte: „Eine direkte Beteiligung war dem Straßenbauamt zu teuer. Es hätte sich mit etwa 30 Prozent an den Kosten der Hangsicherung beteiligen müssen.“ Außerdem sei vom ICE-Bau nur ein kleiner Teil entlang der Staatsstraße betroffen. Somit werden Radler noch einige Jahre warten müssen, bis der Radweg schließlich angebaut wird.
Knapp gewonnen: Entlang der Bahntrasse entstehen bald Lärmschutzwände nach Muster 2.
Zwei kurze Punkte gab es zum Schluss: Die ehemalige Schule in Kirchschletten, seit einigen Monaten saniert und Pilgerherberge der Abtei Maria Frieden, wurde in die Denkmalliste aufgenommen. Und: Am Samstag, 5. Dezember, konnten sich die Anwohner die möglichen Farben für die Lärmschutzwände anschauen, die entlang der Bahntrasse errichtet werden sollen. Eine knappe Mehrheit fand Vorschlag 2 (50 Stimmen) vor Vorschlag 3 (49 Stimmen). Somit wird diese Farbvariante umgesetzt.