Im Frühjahr 2023 wurde bekannt, dass die BMI ihr Werk in Zapfendorf vollständig modernisieren möchte. Nun muss das Verfahren für den Bebauungsplan allerdings neu starten.
Die geplante Erweiterung des Milchwerks der Bayerischen Milchindustrie (BMI) in Zapfendorf war erneut Gegenstand einer Sitzung des Marktgemeinderats. Dieses Vorhaben erfordert umfangreiche baurechtliche Anpassungen, darunter die Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans sowie einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan. Bereits zweimal – im Juni 2023 und im Januar 2024 – wurde darüber im Gemeinderat diskutiert. Nun hat die BMI zusätzliche Grundstücke erworben, die in die Planungen integriert werden müssen. Damit einher geht eine Wiederaufnahme des Verfahrens, wodurch frühere Beschlüsse aufgehoben und neue gefasst wurden.
Wie oft dominierten die Stellungnahmen der Träger öffentlicher Belange. Aber auch private waren eingegangen. Eine Familie aus dem Oberweg äußerte Sorgen über die geplante Erweiterung des BMI-Werks. In ihrer Stellungnahme machte sie auf die befürchtete Zunahme der Lärmbelästigung durch den LKW-Verkehr und die Bauarbeiten aufmerksam. Der Marktgemeinderat stellte klar, dass die Belange des Schallschutzes auf Grundlage einer schalltechnischen Untersuchung berücksichtigt werden und in die endgültigen Planungen einfließen.
Im grün markierten Bereich hat die BMI Grundstücke erworben.
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Quelle: Höhnen & Partner
Auslegung startet erneut
Das Landratsamt Bamberg, das Wasserwirtschaftsamt Kronach sowie weitere Träger wie der Bayerische Bauernverband oder die Deutsche Telekom gaben Stellungnahmen ab, wobei größtenteils keine grundsätzlichen Einwände erhoben wurden. Einige Stellen wiesen auf spezielle Anforderungen hin, beispielsweise in Bezug auf den Natur- und Wasserschutz. Auch die Entsorgung von Schmutzwasser aus der betriebseigenen Kläranlage der BMI wurde angesprochen. Es wurde darauf hingewiesen, dass die Kläranlage bereits hohe Belastungen aufweist und dringend ausgebaut werden muss, um den zusätzlichen Bedarf durch die Erweiterung zu decken.
Im Bereich des Naturschutzes sind bestimmte Wiesenflächen betroffen, die unter Schutz stehen. Hier muss eine genaue Abgrenzung erfolgen, und für den Fall einer Beeinträchtigung dieser Flächen wurden naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahmen gefordert. Auch das Thema Sturzflutrisiko wurde in den Stellungnahmen behandelt, da die geänderten Geländeverhältnisse Einfluss auf die Abflussmengen bei Starkregenereignissen haben könnten.
Der Marktgemeinderat fasste schließlich einstimmig die notwendigen Beschlüsse zur Wiederaufnahme des Verfahrens. Der Feststellungsbeschluss vom Januar 2024 wurde aufgehoben, und der erneute Planentwurf in der Fassung vom 17. Oktober 2024 wurde zur weiteren Bearbeitung und Auslegung beschlossen. Die Verwaltung wurde beauftragt, das Verfahren zur Öffentlichkeits-, Träger- und Behördenbeteiligung erneut durchzuführen. Auch die Bürger können sich somit erneut an dem Verfahren beteiligen.
Weiteres aus der Sitzung vom 17. Oktober 2024
Ebenfalls einstimmig gab der Gemeinderat grünes Licht für eine Ausgleichsfläche, die im Rahmen der kommenden Anpassungen des Autobahnkreuzes in Bamberg entstehen soll. Sie liegt westlich des Autobahnparkplatzes, hier soll eine Streuobstwiese angelegt werden.
Nicht behandelt wurde der Tagesordnungspunkt „Neuerlass der Satzung über die Festsetzung der Hebesätze bei den Realsteuern“. Hier habe die Gemeinde, so Bürgermeister Michael Senger, noch neue Infos von anderen Gemeinden und von der Kommunalaufsicht erhalten, so dass eine Behandlung in einer späteren Sitzung erfolgen soll. Konkret geht es um die Grundsteuern.
Und: Senger kündigte an, dass der Apfelmarkt des Landkreises Bamberg im kommenden Jahr in Zapfendorf stattfinden wird. Termin ist der 12. Oktober 2025.