Die Hexenverfolgung des 17. Jahrhunderts ist ein düsteres Kapitel unserer Geschichte in Franken. Daher organisierte der Ortskulturing Zapfendorf unter Vorsitz von Stefan Kabitz am vergangenen Sonntag eine Hexenführung in Zeil am Main. In den Wirren des 30-jährigen Krieges wurde Zeil als Richtplatz des Hochstifts Bamberg zum Schauplatz einer der schwersten Hexenverfolgungen und Hexenverbrennungen in Franken.
An vielen historischen Stätten und steinernen Zeugnissen aus jener Zeit erklärte die Stadtführerin Christa Dölker die geschichlich überlieferten Fakten. Am Pranger, am althistorischen Rathauseck wurden die Urteile verkündigt und Straftäter für Stunden massiv angekettet. Immer im Zeitraum des sonntäglichen Kirchganges. Der Stadtturm diente als Hexenverlies und ein Tanzplatz der „zauberischen Malefizpersonen“ liegt heute in einer malerischen Seitengasse.
In Zeil am Main gibt es viel zu entdecken …
Beim Rundgang entlang der massiven Stadtmauer wurden über die Freistätte für Verfolgte, die ehemalige Synagoge und das Geburtshaus von Abt Degen detaliert berichtet. Abt Degen, welcher die Weinreben Sylvaner in der Region einführte, wird immer noch hochgeachtet – damals und heute, obwohl er Sohn einer „Hexe“ war. Im Stadtturn und dem angebauten Fronhaus ist heute das Dokumentationszentrum „Zeiler Hexenturm“, das an die 400 umgebrachten Menschen und deren Leid erinnern soll. Dies wurde auch noch besichtigt und anschließend in der Gaststätte „Altes Forsthaus“ in Bischofsheim der Nachmittag mit einer fränkischen Mahlzeit abgeschlossen.
Fotos vom Besuch des OKR Zapfendorf in Zeil am Main finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).