Im Frankenderby platzte der Knoten

In einem wahren Herzschlagfinale konnten die Young Pikes ihren ersten Saisonsieg feiern und wichtige Punkte gegen einen wahrscheinlich direkten Konkurrenten aus Nürnberg entführen. Überragender Spieler auf Baunacher Seite war wieder einmal der erst 19-jährige Leon Kratzer, der mit 18 Punkten und 15 Rebounds sein viertes sogenanntes Double-Double im vierten Spiel erzielen konnte. Auch der TSV Tröster Breitengüßbach gewann sein Wochenendspiel.

Knoten geplatzt: Baunach gewinnt Frankenderby

Die Young Pikes fanden gut ins Spiel und lagen nach drei Minuten mit 8:5 in Führung. Vor allem Daniel Keppeler war dabei mit 6 Punkten erfolgreich. Dann jedoch übernahmen die Gastgeber das Kommando und konnten sich Punkt um Punkt bis zum Ende des 1. Viertels auf 19:16 absetzen. Auch im 2. Viertel blieben die Falcons das tonangebende Team. Der Baunacher Korb schien wie vernagelt in dieser Phase. Viele einfache Wurfchancen wurden nicht verwertet, so dass sich die Nürnberger immer weiter absetzen konnten. Vor allem Watkins, Schröder und Oppland brachten das Team von Trainer Ralph Junge bis zur 15. Minute mit 30:18 in Führung. Dann jedoch war es der unermüdliche Anführer Aleksej Nikolic, der sich gegen die drohende Vorentscheidung wehrte und mit einem Dreier aus 8 Metern in letzter Sekunde sorgte er dafür, dass beim Halbzeitstand von 34:31 der Anschluss wiederhergestellt war.

Bis zur 24. Spielminute blieb Baunach in Schlagdistanz, ehe Nürnberg angeführt vom kleinen US-Amerikaner Watkins erneut einen Lauf starten konnte. Dieser endete in einer 50:38 Führung für die Falcons und das Spiel schien eine für Baunacher unerfreuliche Endung zu nehmen. Doch wie schon in den letzten Spielen gaben die Young Pikes nicht auf und kämpften sich Stück für Stück zurück ins Spiel. Der gesundheitlich angeschlagene Malik Müller verteidigte aufopferungsvoll und gab so die Richtung für das sehr junge Baunacher Team vor. Zwar ging Nürnberg noch mit einem 56:48 Vorsprung in die letzten 10 Minuten, doch schwanden bei ihnen offensichtlich langsam die Kräfte. Die Gäste, die ihrerseits auch nur mit einer 8-Mann-Rotation agierten, schienen zum Ende der Begegnung hin einfach noch mehr Körner im Tank zu haben. Der erneut furchtlos spielende 17jährige Nicolas Wolf eröffnete die Aufholjagd und mit einer klasse Teamleistung, bei der nun auch endlich Arnoldas Kulboka offensive Akzente setzen konnte, kam man Stück für Stück an die Nürnberger heran. 3:30 Minuten vor dem Ende war es Leon Kratzer, der zum 65:65 ausgleichen konnte. Louis Olinde war es dann vorbehalten, mit einem Dreier 48 Sekunden vor dem Ende zum 70:69 Baunach nach langer Zeit wieder in Führung zu bringen. Zwar konnte Watkins im folgenden Angriff durch zwei sicher verwandelte Freiwürfe Nürnberg noch einmal mit 71:70 in Führung werfen. Ein klug ausgespielter Angriff der Young Pikes resultierte aber 7,1 Sekunden vor dem Ende in einem Anspiel auf den völlig frei unter dem Korb stehenden Leon Kratzer, der unter dem Jubel der mitgereisten Fans wuchtig mit einem Dunking vollenden konnte. Der letzte Wurf der Nürnberger war zu kurz und der Rebound landete bei den überglücklichen Jungs der Baunach Young Pikes.

Ein wichtiger Sieg für das Team von Trainer Fabian Villmeter, der am Ende zwar glücklich, durch den unermüdlichen Kampfgeist des Teams aber dennoch verdient war. Vor allem in der 2. Hälfte hatte das Team allmählich seine Verunsicherung nach den drei Startniederlagen abgelegt und sich frei gespielt. Ein wesentlicher Faktor war natürlich auch, dass man diesmal mit 12 Ballverlusten im Rahmen blieb. Sollte sich diese Aufwärtsentwicklung fortsetzen, dann könnte man am nächsten Samstag (20 Uhr) beim Heimspiel gegen das Spitzenteam aus Gotha vielleicht sogar für eine Überraschung sorgen.

2. Basketball-Bundesliga ProA

Nürnberg Falcons – Baunach Young Pikes 71:72

Baunach Young Pikes: Kratzer 18, Nikolic 16, Wolf 9, Kulboka 9, Keppeler 8, Olinde 5, Müllerc 4, Edwardsson 3

Nürnberg Falcons BC: Watkins 24, Schröder 18, Oppland 13, Sanders 9, Njei 3, Haßfurther 2, Brooks 2, Zinn, Ghotra

Schiedsrichter: Lehnen, Ketelsen, Dirks

Zuschauer: 950

 

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Timo Dippold wirft den TSV Tröster Breitengüßbach in letzter Sekunde zum Sieg

Beim dritten Heimspiel in Folge erkämpfte sich der TSV Tröster Breitengüßbach vor 180 Zuschauern einen 81:78 Sieg in letzter Sekunde.

Die Tröster-Truppe startete wie gewohnt mit Timo und Jörg Dippold, Sven Lorber, Erik Land und Dimi McDuffie. Im Vergleich zu den beiden vorherigen Partien konnte man von Anfang an mit einer aggressiven Verteidigung überzeugen. Dies schlug sich auch in der Offensive nieder und man konnte Mitte des ersten Viertels mit 19:14 in Führung gehen. Doch erfolgte in der Verteidigung durch Unachtsamkeiten ein Bruch und die Gäste konnten durch Breuer und Richter eine Führung zum Ende des ersten Viertels von 19:21 erspielen. Im zweiten Viertel konnte sich keine Mannschaft absetzen. Güßbach, angetrieben durch das Center-Duo Land und Heide, die Augsburger Vorstädter durch Venney und den Amerikaner Hart, sorgten immer wieder für einen Führungswechsel. Somit ging man mit dem Stand von 39:37 in die Pause. Nach der Halbzeit das gleiche Bild. Schnelle Punkte durch Wagner und McDuffie bescherten den Hausherren eine 46:40-Führung, die durch einen 10:0-Lauf der Schwaben in die Gästeführung umgewandelt wurde.

Erik Land hielt die Gelbschwarzen zu diesem Zeitpunkt im Spiel, konnte aber den 55:62 Rückstand zum Ende des dritten Viertels verhindern. Zu Beginn des letzten Viertels sorgten die Brüder Dirk und Jörg Dippold mit 7 Punkten in Folge für den 64:64-Ausgleich, was bei den Zuschauern Hoffnung aufkeimen ließ. Nun versuchte der Gästetrainer durch eine Zonenverteidigung die Heimmannschaft aus dem Tritt zu bringen. Dies gelang ihm zunächst, da man durch überhastete Aktionen immer wieder Punkte liegen lassen musste. Fünf Minuten vor dem Ende sorgten Land und Heide wieder für eine Führung 71:66, die Breuer und Richter mit seinem sechsten Dreier ausglichen. Daraufhin konnte die Partie kaum noch an Spannung überboten werden. 21 Sekunden vor dem Ende konnte Erik Land nur einen Freiwurf versenken und man ging 78:76 in Führung. Nach einer Auszeit der Topstars sorgte Venney durch routiniertes Spiel sechs Sekunden vor dem Ende für den Ausgleich 78:78. Nun nahm Johannes Laub seine letzte Auszeit, um den letzten Spielzug zu besprechen. Dirk Dippold bekam den Ball, zog zum Korb und sah in der Ecke den freistehen Youngster Timo Dippold, der mit Ablauf der Spielzeit den Dreier zur Freude der Zuschauer erfolgreich versenkte.

Nach dem Spiel resümierte Trainer Johannes Laub: „Wir haben uns heute gegen einen erwartet starken Gegner schwer getan. Die Mannschaft hat aber im Vergleich zum letzten Spiel immer gekämpft und Moral bewiesen, was sich im Ergebnis niederschlug“.

Breitengüßbach: E. Land (24), D. McDuffie (15/4 Dreier), A. Heide (14), T. Dippold (7/1), L. Wagner (6), D. Dippold (5/1), J. Dippold (5/1), S. Lorber (3), M. Kunz (2), T. Lurz, J. Klaus, Ph. Kwasniak

Jochen Hirmke, Timo Fuchs
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