Viel Schulterklopfen und Anerkennnung, aber auch Bedauern und Trost gab es am Samstagabend in der Hamburger edel-optics.de-Arena für die Baunach Young Pikes, doch am Ende standen sie nach einer kämpferisch starken Leistung über drei Viertel mit leeren Händen da, denn sie unterlagen vor 3064 Zuschauern den einheimischen Towers mit 82:79. An ihrer Ausgangslage der 2. Basketball-Bundesliga ProA hat sich aber nichts geändert, denn die Oberfranken liegen weiterhin nur zwei Punkte hinter der Orange Academy aus Ulm auf dem ersten Abstiegsplatz.
Unglückliche Niederlage für tapfer kämpfende Young Pikes
Die Gäste, die auf Topscorer Louis Olinde (Einsatz bei Brose Bamberg) und den kurzfristig abgereisten Gerard Gomila (Trauerfall in der Familie) verzichten mussten, starteten gleich gut in die Partie. Über 9:4 (4. Minute) zogen sie auf 17:9 (7.) davon und zwangen Hamburgs Coach Attarbashi zu einer frühen Auszeit. Obwohl Neuzugang Jannik Freese die ersten beide Körbe der Gastgeber erzielt hatte, wirkten die Gastgeber noch nicht eingespielt (sechs Ballverluste im 1. Viertel), sodass die Young Pikes vor allem durch Eddy Edigin, den gleichmässig punktenden Tibor Taras und Henri Drell eine 24:15 Führung nach dem ersten Abschnitt verbuchen konnten.
Rob Ferguson, der vor der Begegnung offiziell von den Towers verabschiedet wurde, zeigte nun, warum er jahrelang Publikumsliebling in der Hansestadt gewesen war und erhöhte den Vorsprung bis auf 42:27 (18.). Allerdings hatte Daniel Keppeler zu diesem Zeitpunkt schon vier Fouls auf seinem Konto und ließ man die Norddeutschen nach vergebenen Freiwürfen und einem leichtfertigen Ballverlust bis zur Pause auf 44:33 herankommen.
Nach dem Wechsel sahen die einheimischen Fans dann eine wesentlich aggressivere Mannschaft, während die jungen Gäste von der plötzlichen Härte sichtlich überrascht wirkten. Innerhalb kürzester Zeit kam Hamburg auf 43:49 (24.) heran und in der 26. Minute konnte Jonathon Williams mit seinem 18. und 19. Punkt sein Team erstmals mit 54:53 in Führung bringen. Allein Williams durfte 14 mal (insgesamt 37 Freiwürfe) an die Linie, während Baunach am Ende nur fünf (!) Freiwürfe zu verzeichnen hatte. So konnte die Gastgeber nach acht Ballverlusten in diesem Viertel und einem unsportlichen Foul nach 30 Minuten auf 64:59 davon ziehen.
Im letzten Abschnitt aber hatten sich die körperlich weit unterlegenen Young Pikes wieder gefangen und hielten nun voll dagegen. Vor allem Ferguson, der seine mit Abstand beste Saisonleistung bot, drehte nun auf und brachte mit einem Dreier zum 66:67 (34.) die Baunacher wieder in Front. Nach weiteren Dreiern des Oldies (insgesamt 5 von 5!) führte Baunach 80 Sekunden vor Ende mit 79:75, doch nach einem Fehler beim Einwurf und einem weiteren Foul gegen die Youngsters (Foulverhältnis 13:28!) konnten die Towers nach Freiwürfen mit 80:79 das Blatt noch einmal wenden. Den letzten Angriff spielte die Truppe von Coach Mario Dugandzic allerdings nicht sehr erfolgsversprechend aus, sodass Canty nach einem unsportlichen Foul den heiß ersehnten Erfolg der Hanseaten perfekt machen konnte, die damit ihre Playoff-Ambitionen weiter verfolgen dürfen.
Coach Dugandzic beklagte nach dem Spiel das ungewöhnliche Foulverhältnis und die daraus resultierende Freiwurfanzahl: „Doch das ist nicht der Grund für unsere Niederlage, sondern der verpasste Defensivrebound und der Fehler beim Einwurf in der Schlussphase. Allerdings sollten unsere jungen Spieler schon besser geschützt werden, aber das müssen wir als Ausbildungsverein noch lernen und besser damit umgehen.“ Die nächste Chance dazu bietet sich am nächsten Samstag, wenn die zurzeit auf einer Erfolgswelle schwimmenden Gladiators aus Trier um 19:00 Uhr in der Graf-Stauffenberg-Halle gastieren.
2. Basketball-Bundesliga ProA
Hamburg Towers – Baunach Young Pikes 82:79
Hamburg Towers : Williams (21 Punkte), Vrabac (15/1 Dreier), Logins (13/3), Canty (9/1), Schmidt (6), Kindzeka (5/1), Kovacevic (5/1), Freese (5), Fritz (3), Gertz, Wolf;
Baunach Young Pikes: Ferguson (27/5), Taras (17/1), Drell (12/2), Edigin (10), Keppeler (6), McDowell-White (4), Fowler (3/1), Bruhnke, Wolf;
Auswärtserfolg in München
Der TSV Tröster Breitengüßbach gewinnt bei den Hellenen in München dank einer überragenden Defensiv-Vorstellung mit 77:66 und bleibt an den Top 4 der Liga dran.
16, 10, 16 – das sind die Punkte, die man den Hellenen in den ersten drei Vierteln in deren eigener Halle erlaubte. 42 zugelassene Punkte in 30 Spielminuten, dies zeigt einmal mehr, wieso die Männer des Trainerduos Schabacker/Laub die beste Abwehr der Liga stellen. Im Vergleich zum letzten Spiel gegen die Bundesliga-Reserve von Science City Jena waren Dirk Dippold, Alex Heide und Co-Trainer Johannes Laub wieder mit dabei. Lediglich Center Lucas Wagner und Fabian Brütting, der aufgrund seiner Kniebeschwerden seine Karriere beenden musste, fehlten den Oberfranken in der bayerischen Landeshauptstadt. Die Starting Five, bestehend aus Engel, Lorber, Jörg Dippold, Heide und Land, erwischte einen Sahnestart. Die Verteidigung stand sehr kompakt, sodass München sich keine einfachen Würfe erspielen konnte. Lorber eröffnete per Dreier, Land legte erst am Brett, dann zusammen mit Jörg Dippold von der Freiwurflinie nach. Als Engel noch einen Wurf traf, stand es aus Sicht der Hausherren 1:11 nach fünf Minuten. Lippert versuchte im Anschluss das Heft in die Hand zu nehmen, das aber prompt von Lorbers zweiten Dreier gekontert wurde, 3:16. In den letzten dreieinhalb Minuten des ersten Spielabschnitts war der offensive Rhythmus der Tröster-Truppe etwas verschwunden, was die Hausherren ausnutzen und sich bis zum Viertelende auf 16:21 heran zu kämpfen. Vor allem die beiden Amerikaner Knox und Lippert waren dafür verantwortlich.
Markert brachte zu Beginn des zweiten Viertels seine Mannschaft gar bis auf 19:21 heran. Danach zogen die Güßbacher die Intensität in der Verteidigung und das Tempo in der Offensive deutlich an. Fünf Engel-Punkte, Land, Heide und Timo Dippold spiegelten das mit einem 10:2-Lauf wieder. So stand es in der 18. Spielminute 21:32. Diesen Vorsprung verwalteten die Gelbschwarzen bis zur Halbzeitsirene souverän. Dementsprechend gingen die Gäste mit einer 24:36-Führung in die Kabine.
Zu Beginn des dritten Viertels gelangen Jörg Dippold und Heide einfache Punkte am Brett. Engel ließ kurze Zeit später einen Dreier folgen, was die höchste TSV-Führung bedeutete, 28:45. Anschließend gab es einen kleinen Bruch im Breitengüßbacher Spiel. Die Defensive stand nicht mehr so engagiert und in der Offensive leistete man sich einige Unkonzentriertheiten. Diese nutzen die Hellenen durch Kitatu, Lippert, Knox gnadenlos aus, was Coach Schabacker zu einer Auszeit zwang. Die Hausherren kamen in der 26. Spielminute bis auf 40:45 heran – das Spiel drohte zu kippen. Jörg Dippold mit einem Drei-Punkte-Spiel und Klaus am Brett drückten den Güßbacher Vorsprung wieder in den zweistelligen Bereich. Engel, Land und Jörg Dippold sorgten mit ihren wichtigen Punkten für eine 15-Punkte-Führung nach dem dritten Viertel, 42:57.
Erst im Schlussabschnitt gelangen den Gastgebern mehr als 20 Punkte in einem Viertel, da Breitengüßbach etwas in den Verwaltungsmodus schaltete. Die Hellenen kamen nochmal auf zehn Punkte heran, doch die Tröster-Truppe ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.
Souverän brachten die Gelbschwarzen den Sieg nach Hause. Die letzten Punkte der Begegnung erzielte Knox zum 66:77-Endstand. Durch den Sieg gegen den direkten Tabellennachbarn bleibt man am Führungsquartett dran und distanziert sich vom neuen Tabellensechsten Ansbach, die schon drei Siege hinter dem TSV Tröster liegen.
Breitengüßbach: Engel (22/3 Dreier), J. Dippold (15), Land (15), Heide (12), Lorber (8/2), Klaus (3), T. Dippold (2), D. Dippold, Kolloch
Rattelsdorf mit Sieg Nummer 11
Aufgrund von Verletzungspech beantragte die Post-SV Bamberg das Spiel am 21.01.2018 von 15 auf 17 Uhr zu verlegen, damit die zeitgleich spielende zweite Mannschaft noch ein paar Spieler zum Aushelfen schicken konnte. Rattelsdorf stimmte dem zu. Auch wenn die Bamberger dezimiert waren, durfte man das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen. Der Tabellen-Fünfte hat einige sehr erfahrene Spieler in seinen Reihen, die man unter Kontrolle kriegen musste.
Auch bei Rattelsdorf fielen ein paar Spieler aus, aufgrund des großen Kaders, konnte man jedoch mit zwölfSpielern antreten. Der Anfang der Partie war noch sehr verhalten, vor allem im Angriff leistete man sich zu viele Ballverluste, die den Gäste zu oft neue Angriffschancen brachten. Die meisten davon konnte man in der Verteidigung jedoch erfolgreich abwehren. Wenn der Ball in der Offensive nicht verloren ging, verfehlten viele Schüsse ihr Ziel. Insbesondere von der Drei-Punkte-Linie versuchten es die Rattelsdorfer Jungs sehr oft – der Zug zum Korb fehlte anfangs noch. Gegen Ende des ersten Viertels konnte man aber mit einem kleinen Schlussspurt mit 20:12 in Führung gehen.
Im zweiten Spielabschnitt fand die erste Mannschaft besser ins Spiel und konnte vor allem offensiv ihr Können ausspielen – sie erzielten in den zehn Minuten insgesamt 33 Punkte. Gleichzeitig machte man den Bambergern weiterhin das Leben im Angriff schwer und hielt sie auf 27 Punkte zur Halbzeit.
Nach der Halbzeitpause sahen die Zuschauer nur wenige Punkte von beiden Mannschaften, zu oft waren die Teams unkonzentriert und wenig treffsicher. Während einer Phase am Ende des dritten Viertels startete Post nun ein kleines offensives Feuerwerk mit drei erfolgreichen Drei-Punkte-Würfen in Folge. Dennoch hatten sie keine richtige Chance gegen den ungeschlagenen Tabellenführer. Das Spiel plätscherte nun ein wenig vor sich hin. Coach Manuel Aas konnte erneut all seinen Spielern genügend Einsatzzeit geben und seine Jungs gewannen verdient mit 93:61.
Nächstes Spiel: Samstag, 27.01.2018 um 18.00 Uhr vs. TSV Staffelstein (Abtenberghalle)