Mit einem klaren und überzeugenden 85:58 Erfolg gegen die HEBEISEN WHITE WINGS Hanau sicherten sich die Baunach Young Pikes den dritten Sieg in Serie in der BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA und weisen nun das erste Mal seit mehreren Jahren zum Saisonstart ein positives Punktekonto (3:2) auf. Auch die Basketballer aus Rattelsdorf gewannen wieder, Breitengüßbach hingegen musste eine Heimniederlage verkraften.
Young Pikes mit tollen Spielzügen
Man merkte den Baunacher Jungs schon zu Beginn der Partie vor 740 Zuschauern an, dass sie an das Erfolgserlebnis aus Heidelberg anknüpfen wollten, denn das Team wirkte spritziger und entschlossener als die Gäste aus Hanau. Dabei konnte man sich vor allem auf eine hervorragende Verteidigung verlassen, die die Hessen immer wieder vor Probleme stellte. Zwar funktionierte bei den Gastgeber auch nicht alles im Angriff, sodass bis zur 7. Spielminute nur wenige Punkte (7:4) zu beklatschen waren, doch bis zum Ende des ersten Viertels hatte man sich etwas „freigeschwommen“ und lag mit 19:5 vorne. Vor allem das Trio Henry Drell, Kay Bruhnke und Kristian Kullamäe hatte mit je fünf Punkten den Löwenanteil an dieser Ausbeute verbucht.
Noch besser lief es im zweiten Abschnitt, denn nun traf man auch zufriedenstellend von der Dreierlinie (6 von 16 Versuchen) und konnte beim Rebound vor allem durch Tautvydas Slezas (7) eine deutliches Übergewicht (25:13) erkämpfen. Während die White Wings überwiegend von der Freiwurflinie ihre Punkte (12) erzielten, konnten die jungen Hechte auch in der Zone immer wieder erfolgreich (16 Punkte) sein und das, obwohl Leon Kratzer wegen der Partie von Brose Bamberg in Bremerhaven nicht im Kader war. So leuchtete schon zur Pause ein beruhigendes 44:28 von der Anzeigetafel, zumal bei den Hanauern, die zuletzt überraschend den Tabellenführer Hamburg deutlich bezwingen konnten, nur Choice (10) für Gefahr sorgte.
Wer nach dem Wechsel mit einem Aufbäumen der Gäste gerechnet hatte, musste sich eines Besseren belehren lassen, denn es dominierten weiterhin die Baunacher. Hervorragend eingestellt von Felix Czerny und Mario Dugandzic ließen sie den Hanauern nur wenig Raum zur Entfaltung, obwohl nun Diouf etwas auftaute und somit eine zweite Scoring-Option bei den Hessen vorhanden war. Nach einem Dreier von William McDowell-White, der leicht angeschlagen ins Spiel ging und vorsichtshalber nur sparsam eingesetzt wurde, betrug der Vorsprung in der 26. Minute immer noch 17 Punkte (57:40) und bis zum Ende des dritten Viertels war die Führung auf über 20 Punkte (71:50) angewachsen.
Im Schlussabschnitt brillierten dann die Young Pikes mit tollen Spielzügen und Schnellangriffen und zogen dem Gegner endgültig den Zahn. Unter dem Jubel der begeisterten Fans zogen sie auf 82:50 (35. Minute) davon und entschieden damit frühzeitig die Begegnung. Der scheidende Brose Bamberg Geschäftsführer Rolf Beyer strahlte: „ Das macht Spaß den Jungs zuzuschauen!“ Erst in den letzten Minuten konnten die Gäste noch etwas Ergebniskosmetik betreiben und somit die Niederlage noch einigermaßen erträglich gestalten.
Bei der Pressekonferenz lobte Coach Felix Czerny vor allem die Verteidigung seiner jungen Mannschaft und freute sich besonders für einen Spieler: „Wir haben auch offensiv einen sehr ansehnlichen Basketball gezeigt, wobei natürlich Henry heute einen sehr guten Tag erwischt hatte. Er ist jetzt in der Saison angekommen und hat das erste richtig gute Spiel gezeigt. Wir sind auf einem guten Weg, wie auch die Resultate zeigen. Wir haben noch Luft nach oben und können beispielsweise in unserer Execution besser werden. Wir genießen das heute Abend. Morgen geht es weiter und wieder an die Arbeit.“ Damit spielte er auf die nächste Partie am kommenden Samstag beim Bundesligaabsteiger in Tübingen an, vorher kommt es allerdings schon am Mittwoch (20:30 Uhr) zu einem viel beachteten Auftritt eines amerikanischen Auswahlteams um die „Ball Brothers“ in der Graf-Stauffenberg-Halle, wenn die Mannschaft aus der Junior Basketball League (JBL) ihr einziges Spiel in Deutschland absolviert.
BARMER 2. Basketball Bundesliga ProA
Baunach Young Pikes – HEBEISEN WHITE WINGS Hanau 85:58
Baunach Young Pikes: Drell (26 Punkte/2 Dreier), Kullamäe (17/1), Bruhnke (10/2), Keppeler (9), McDowell-White (7/1), Heckel (5/1), Slezas (4), Seric (3), Tischler (2), Baggette (2).
HEBEISEN WHITE WINGS Hanau: Diouf (17), Choice (13/3), Talley (6), Pinson (6), Eichler (6), Jönke (4), Angerer (4), Woods (2), Nicolay.
Zuschauer: 740
Ansbacher entführen Punkte aus der Hans-Jung-Halle
Die weiße Weste in der heimischen Halle des TSV Tröster Breitengüßbach ist nach der 79:85-Niederlage gegen hapa Ansbach gerissen.
Am vergangenen Samstag kehrten mit Jonas Klaus und Erik Land zwei Big Men zurück in den Kader, sodass Headcoach Johannes Laub gegen Ansbach nur noch auf Flügelspieler Sven Lorber verzichten musste. Zu Beginn des Spiels bildeten Engel, Jörg & Timo Dippold, Klaus und Land die Starting 5 der Gastgeber, die durch einem Korbleger von Engel und einem Dreier von Land schnell mit 5:0 führten. Doch Ansbach zeigte sich unbeeindruckt, glich kurze Zeit später aus und sorgte mit einem 11:1-Lauf für die 6:11-Führung. Zwei Dreier von Engel und Timo Dippold, sowie ein Hakenwurf von Land wendeten das Blatt erneut. Bis zum Viertelende gestaltete sich das Spiel sehr ausgeglichen, da Ward mit zwei Dreiern einen kleinen Güßbacher Vorsprung egalisierte, 21:21.
Auch im zweiten Spielabschnitt konnte sich keine Mannschaft absetzen. Während für den TSV Tröster Wagner und Reichmann punkteten, waren für Ansbach Ward und Donhauser erfolgreich. Erst nach 15 Spielminuten setzten sich die Gastgeber mit zwei Dreiern von Land und Jörg Dippold sowie drei Freiwürfen von Engel auf 35:28 ab. Nach einer Auszeit kamen die Ansbacher wieder besser zurück und standen vor allem in der Verteidigung besser. So kamen sie bis zur 18. Minute wieder auf 41:39 heran. Klaus und Timo Dippold sorgten bis zur Halbzeitpause für eine 46:42-Führung.
Im dritten Spielabschnitt waren es die großen Spieler der Gelbschwarzen, die für etliche Punkte sorgten. So waren für den TSV Tröster Land und Wagner erfolgreich am Brett, sodass man sich bis auf 57:51 absetzen konnte. In der Folgezeit übernahm Jörg Dippold das Zepter und erzielte sechs Punkte am Stück. Ansbach kam durch Imberi und Donhauser zum Viertelende wieder bis auf 65:59 heran.
Im Schlussviertel stand die Abwehr der Mittelfranken sehr kompakt und Breitengüßbach konnte nur noch selten Punkte am Brett erzielen. So wurde man zu schlechten Würfen oder Ballverlusten gezwungen, die hapa gnadenlos ausnutzte. Trotzdem führten die Hausherren fünf Minuten vor dem Ende noch mit 70:64. In den letzten fünf Spielminuten starteten die Ansbacher einen 21:9-Lauf, der sie auf die Siegerstraße bringen sollte. Koulibaly und Simon brachten die Gäste Stück für Stück heran, ehe Koulibaly drei Minuten vor dem Ende per Dreier die Ansbacher Führung erzielte, die sie bis zum Spielende nicht mehr abgeben sollten. Durch die eigene gute Verteidigung und die schlechte Wurfauswahl des TSV Tröster setzten sich die Mittelfranken immer weiter ab, sodass am Ende eine 79:85-Heimniederlage der Breitengüßbacher auf der Anzeigetafel stand. Durch die Pleite rutschten die Oberfranken auf den vierten Platz in der Tabelle ab.
Breitengüßbach: Land (19/3 Dreier), Engel (15/2), J, Dippold (13/2), T. Dippold (9/1), Wagner (9), Klaus (8/2), Reichmann (6/1), Hubatschek, Nieslon, Will
Rattelsdorf wieder in der Erfolgsspur
Am Sonntagnachmittag zu ungewohnter Zeit um 13 Uhr empfing Rattelsdorf die DJK Eggolsheim in der heimischen Abtenberghalle. Der Tabelle nach hätte es einen eindeutigen Sieger geben müssen – während Rattelsdorf mit zwei Siegen und einer Niederlage in die Saison gestartet war, konnte der Gegner noch keine Punkte einfahren. Doch alle wussten, dass dies ein äußerst spannendes Derby werden würde. Vor allem war es aber auch das Duell der Trainer: Manuel Aas leitete einige Jahre das Eggolsheimer Bayernliga-Team und Patrick Loskarn, vergangene Saison noch Co-Trainer in Rattelsdorf, steht nun an der Seitenlinie in der Eggerbachhalle. Des Weiteren spielte Daniel Ruckdäschel fünf Jahre bei Eggolsheim und stieg zusammen mit Lukas Sasse damals in die 2. Regionalliga auf. Auf der anderen Seite war Max Rahm ein alter Bekannter in Rattelsdorf, der schon in der U20, 2. und 1. Mannschaft in weiß und blau auflief. Leider musste man ohne die beiden Center Armin Seemüller und Manuel Stumpf antreten.
Zu Spielbeginn spiegelte sich allerdings vorerst das Tabellenbild wieder. Rattelsdorf spielte unglaublich aggressiv im Angriff und überrannte den Gegner, den man auch in der Defensive gut in Schach halten konnte. Zur Viertelpause führte man komfortabel mit 26:12. Auch zu Beginn des 2. Abschnitts zeigten die Rattelsdorfer Jungs ihr gewohntes Spiel und führten in der 13. Minute mit 19 Punkten. Doch die Gastmannschaft fand anschließend immer mehr zu ihrer normalen Form. Über eine aggressivere Verteidigung konnte sie Rattelsdorf vermehrt stoppen, daraus einfache Fast-Break-Punkte generieren und sie verkürzten in den letzten Minuten den Rückstand merklich. So gingen die Mannschaften mit einem 45:37 in die Kabinen.
Nach dem Seitenwechsel tat sich die Heimmannschaft dann nochmals schwerer als zuvor. Die defensive Umstellung von Coach Patrick Loskarn zeigte ihre Wirkung. Die gewohnt hohe Treffsicherheit von außen wurde vermisst und der Zug zum Korb fehlte ebenso. Dies nutzten die Gäste gnadenlos aus und lagen nur noch mit 56:55 hinten. Im letzten Viertel schafften sie es dann schließlich durch Hagen Rothe die Führung zu übernehmen. Er schulterte die komplette Eggolsheimer Offensive und verwandelte vier 3-Punkte-Würfe in drei Minuten – und Rattelsdorf verschenkte seinen 19 Punkte-Vorsprung. Vor allem im Angriff wirkte man sehr verunsichert und fand lange Zeit keine wirksame Lösung. In den letzten Spielminuten verlief das Spiel auf Augenhöhe und es wurde um jeden Ballbesitz leidenschaftlich gekämpft. Die Zuschauer sahen nun ein sehr spannendes Match, bei dem Eggolsheim in der letzten Minute mit drei Punkten in Führung lag. Doch durch zuerst zwei verwandelte Freiwürfe von Jakob Fuchs, Marco Dorsch und nochmals Jakob Fuchs behielten die beiden Youngsters wirklich die Nerven und brachten die Rattelsdorfer Jungs wieder in Front. Den Gegner ließ man nicht mehr zum Zug kommen und sicherte sich den 76:71 Sieg. Mit viel Glück und einem blauen Auge wendete man das Spiel am Ende doch noch. Eggolsheim zeigte, dass die zu Unrecht im Tabellenkeller stecken und spielten eine tolle Partie.
Scoring: Fuchs Ja. (22 Punkte/2 3er), Reinfelder (14/2), Dorsch (8), Krauß (7), Sasse (7/1), Fuchs Jo. (6/2), Reh (4), Albus (3), Haderlein (2), Ruckdäschel (2), Schobert (1), Bachmann