Ein schwarzes Wochenende war das für die Basketballer aus der Region. Den Baunachern fehlt nur ein Sieg, um vor dem Abstieg sicher zu sein, für Rattelsdorf scheint dagegen jede Hilfe zu spät zu kommen.
Baunacher Siegesserie gerissen
Mit dem siebten Sieg in Folge beendete Science City Jena die Siegesserie der Jungs von Bike-Cafe Messingschlager Baunach, die seit November in der Graf-Stauffenberg-Halle unbesiegt waren und sicherte sich damit die Teilnahme an den Playoffs. Die Baunacher bleiben trotz der Niederlage auf dem neunten Platz, brauchen aber noch einen Sieg, um allen Abstiegseventualitäten aus dem Weg zu gehen.
„Wir wussten, dass uns in Bamberg ein schweres und physisch geprägtes Spiel erwartet und waren entsprechend vorbereitet“, brachte Jenas Trainer Björn Harmsen bei der Pressekonferenz die Begegnung auf den Punkt, denn die 820 Zuschauer sahen den bisher aggressivsten Gegner in der bisherigen ProA-Saison. Die Thüringer machten von der ersten Sekunde an Druck über das ganze Feld und erschwerten den Gastgebern damit einen ruhigen und strukturierten Aufbau. Da aber die Schützlinge von Ivan Pavic wie gewohnt kämpferisch dagegen hielten, entwickelte sich eine harte Partie mit wenigen Punkten in der Anfangsphase. So stand es nach sechs gespielten Minuten erst 6:5, bevor die Gäste einen kleinen Zwischenspurt einlegten und durch Virbalas auf 12:6 (8. Minute) davonzogen.
Der enorm treffsichere Morningstar ( 50 % Dreier) baute dann die Führung seiner Mannschaft durch acht Punkte in Folge auf 23:15 (13. Minute) aus und in der 16. Minute war der Vorsprung der Thüringer erstmals in den zweistelligen Bereich (17:27) angewachsen. Erst jetzt bekamen die Baunacher die Begegnung besser in den Griff und kamen innerhalb von drei Minuten auf 29:27 heran, zur Pause aber hatte sich Jena beim Stand von 27:33 wieder etwas Luft verschafft.
Auch nach dem Wechsel ließ Science City keinen Deut nach, im Gegenteil: Hicks, den Marcos Knight in der ersten Hälfte durch eine tolle Verteidigung auf vier Punkten gehalten hatte, drehte jetzt auf und baute die Führung auf 42:29 (24.) weiter aus. Geburtstagskind Anthony Lee traf nun endlich für Baunach einen Dreier und war zusammen mit Sam Muldrow dafür verantwortlich, dass der Aufsteiger bis zur 28. Minute (41:49) wieder in Schlagdistanz war. Beim Stand von 47:56 ging es in das letzte Viertel und die Baunacher mobilisierten noch einmal alle Kräfte. Nachdem man bis zur 35. Minute nur zwei Dreier getroffen hatte, brach Johannes Thiemann den Bann hinter der 6,25 m Linie und verkürzte auf 66:60 (37. Minute). Alle aufkeimenden Hoffnungen der toll unterstützenden Zuschauer aber machten die Jenenser im Stile einer Spitzenmannschaft zunichte, denn sie bleiben auch in der Schlussphase an der Freiwurflinie ruhig und brachten letztendlich einen verdienten Sieg nach Hause.
„Das war wieder eine tolle kämpferische Leistung meiner Mannschaft,“ analysierte Coach Ivan Pavic nach dem Spiel, „aber wir haben einfach zuviele Chancen bei Freiwürfen und Korblegern liegen gelassen. Uns fehlte heute einfach das Händchen. Aber unsere relativ unerfahrene Truppe wird aus dieser Niederlage weiter lernen und gestärkt hervor gehen. Trotz der Niederlage bin ich halbwegs zufrieden!“ Die Fortschritte können seine Jungs schon am kommenden Freitag (20 Uhr) unter Beweis stellen, wenn es in der „Blauen“ im Duell der erfolgreichsten deutschen Nachwuchskonzepte gegen Ehingen darum geht, den noch fehlenden Sieg einzufahren, um dann beruhigt in die letzten drei Spiele gehen zu können. Passend zu dieser Partie der beiden sehr jungen ProA-Teams zahlen alle Schüler und Studenten gegen Vorlage eines gültigen Ausweises an der Abendkasse nur drei Euro Eintritt.
2. Basketball-Bundesliga ProA
Bike-Cafe Messingschlager Baunach – Science City Jena 76:83
Bike-Cafe Messingschlager Baunach: Lee 20 Punkte/3 Dreier, Knight 14/1, Thiemann 12/1, Muldrow 9/2, Kratzer 5, Engel 5, Dizdarevic 4/1, Keppeler 4, Hamann 3, Walde, Dippold (dnp).
Science City Jena: Morningstar 25/4, Hicks 18, Virbalas 9, Bernard 8/2, Wolf 8, Reyer-Napoles 6/2, Chones 4, Wendt 3/1, Voigtmann 2, Wank, Leutloff (dnp).
Leitershofen zeigt in der zweiten Halbzeit seine Klasse
Nur zu Acht traten die Breitengüßbacher Regionalliga-Basketballer bei der BG Leitershofen/Stadtbergen an und verloren das Spiel am Ende mit 93:75.
Ohne Jefferson, Heberlein, Sanders, Keppeler und Völkl mussten die Jungs von Coach Kevin Kositz beim Tabellenvierten in Leitershofen antreten. Die Oberfranken starteten mit Taras, Dippold, Dinkel, Djerman und Wagner in die Partie und waren von Beginn an präsent. Beide Mannschaften erwischten einen guten Start, sodass sich niemand absetzen konnte. Braun und Hadzovic punkteten für die Gastgeber, Wagner, Dinkel und Dippold konterten für den TSV. So stand es nach fünf Spielminuten 12:10 für die Schwaben. Es ging auf beiden Seiten des Spielfeldes hin und her, sodass auch in der Folgezeit sich keine Mannschaft absetzen konnte. Djerman, Dippold und Kral sorgten dafür, dass die Breitengüßbacher nach dem ersten Viertel beim Favoriten nur mit 23:22 zurücklagen.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts konnte sich die BG bis auf 31:23 absetzen. Doch Dippold und Djerman behielten die Nerven und führten den TSV schrittweise wieder heran. Auch in der Folgezeit waren es die beiden Breitengüßbacher, die punkten konnten und den Rückstand reduzieren konnten. Die letzten 6 Punkte in der ersten Halbzeit erzielte Djerman, sodass es zur Halbzeit 42:38 stand.
Die ersten Minuten der 2. Halbzeit waren erneut ausgeglichen. Wagner und Djerman konnten für die Oberfranken erfolgreich abschließen, während Hadzovic und Lockhart für die Hausherren trafen. Beim Stand von 48:45 starteten die Leitershofener einen 11:2-Lauf bei dem vor allem Lockhart, Hadzovic und Braun scoren konnten. Nach Auszeit von Coach Kositz konnten die gelbschwarzen den Rückstand wieder bis auf sieben Punkte verkürzen, doch die Gastgeber gingen schlussendlich mit einem 67:57 Vorsprung ins letzte Viertel.
Die Schwaben wollten zu Beginn des letzten Viertels den Deckel auf die Partie drauf machen und es gelang ihnen auch. Sie konnten sich durch Veney, Chalusiak, Breuer und Lester vorentscheidend auf 78:62 absetzen. Kurze Zeit später war es sogar 84:62. Die ersatzgeschwächten Güßbacher fanden darauf keine Antwort mehr, konnten aber den Rückstand noch etwas verringern. Man merkte einfach, dass zu viele wichtige Spieler beim TSV fehlten und den Gästen die Luft am Ende etwas ausging. Bei den Gastgebern punkteten gleich sechs Spieler zweistellig, so dass der 93:75 Sieg vollkommend in Ordnung ging.
Breitengüßbach: Djerman (20 Punkte/2 Dreier), Wagner (16), Dippold (15), Dinkel (10/2), Kunz (6/1), Taras (5), Kral (3), Fichtner
Wie immer!
Nach dem vorletzten Heimspiel stehen die Independents nach der 70:80-Niederlage gegen Fibalon Baskets Stauf wieder mit leeren Händen da. Wie immer spielen sie gut bis kurz vor dem Ende mit, sind auf Augenhöhe oder selbst in Führung. Wie immer sind sie gegenüber den Gästen unter dem Korb körperlich bezüglich der Größe unterlegen, so dass die Mehrzahl der Rebounds die Hände der Gäste findet, die vor allem mit Wyczisk noch einmal nachlegen und zweite oder dritte Chancen verwerten. Wie immer ist Boucher der Topscorer mit 29 Punkten. Wie immer versenken die Rattelsdorfer so manchen Dreier, doch dieses Mal will die große Mehrzahl der Versuche, auch von Boucher, einfach nicht durch die Reuse. Unglaublich! Einer von ihnen kommt nachdem er so gut wie durch ist, mitsamt dem Netz nach oben, nur um nicht nach unten durchfallen zu müssen!
Beide Mannschaften produzieren Turnovers und verzeichnen Ballgewinne. Beide wollen unbedingt siegen, beide Mannschaften tun sich schwer. 37:37 zur Halbzeit und 58:56 nach dem dritten Viertel. Doch dann im vierten Abschnitt schleicht sich dieses bekannte miese Gefühl ein, das man schon aus zahlreichen anderen Spielen kennt, es hemmt und hemmt und …. Alles offen! Nur noch zwei Minuten! Und dann am Ende stehen da schon wieder zehn Punkte mehr auf der Anzeigentafel für die Gäste, die schon jetzt den möglichen Klassenerhalt lautstark feiern. Es ist einfach zum Vergessen- wie immer!
Punkteverteilung: Boucher 29/3 Dreier, Kohn 11/2, Reh 11/2, Reinfelder 6, Sabeckis 5/1, Kagne 4, Reichmann 2, Seemüller 2, Stretz, Kühnel