Aktuell wird das Baunacher Rathaus umfassend saniert. Einige Schritte sind schon gemacht, umfassende stehen aber noch an. Zum Beispiel die Überarbeitung des schon über 30 Jahre alten Sitzungssaals. Unter anderem mit diesem Thema beschäftigte sich am 5. März 2013 der Baunacher Stadtrat. Außerdem kündigte Bürgermeister Ekkehard Hojer an, dass der offizielle Einweihungstermin für das Bürgerhaus nun feststeht.
Am 30. Juni 2013 soll es soweit sein. Das Baunacher Bürgerhaus, die ehemalige Lechner Bräu, wird an diesem Tag im Rahmen einer offiziellen Einweihung seiner Bestimmung übergeben. Eingeladen sind viele Ehrengäste, die Festrede soll Prof. Dr. Günter Dippold halten. Losgehen wird es um 13.30 Uhr mit einem Festzug. Passend dazu wurde die bisherige „Brauereigasse“, die zur Überkumstraße gehörte, in „Zur alten Brauerei“ umgewidmet. Mit dem Thema hatte sich der Stadtrat schon im Oktober 2012 beschäftigt. Für die Stadtbücherei, die künftig ebenfalls im Bürgerhaus eine Heimat finden wird, wurden Gudrun Stößel und Heyke Koch als Büchereileiterinnen bestimmt. Sie werden Hauptansprechpartner für den St.-Michaelsbund sein, der die Bücherei bei Neuanschaffungen unterstützt und berät (mehr Informationen zur Baunacher Stadtbücherei finden Sie in unserem Artikel Viel Arbeit in der Bücherei, oder: „Warum dürfen wir nur Romane einbinden?“).
Modernes Gesicht für den Sitzungssaal
Im Rahmen der Sanierung des Baunacher Rathauses soll auch der in die Jahre gekommene Sitzungssaal ein neues Gesicht erhalten. Architekt Gerhard Schlereth stellte dazu ein Konzept mit einer neuen Sitzanordnung vor. „Wir schließen den Kreis enger und schaffen auch mehr Platz für die Sitzungsbesucher“, sagte Schlereth. Bereits entschieden worden war, dass im Zuge der Rathaussanierung der Sitzungssaal eine neue Beleuchtung (LED-Technik), eine neue Heizung sowie einen Anschluss an die Lüftungsanlage erhalten wird. Schlereth schlug vor, zusätzlich für eine bessere Dämmung zu sorgen, da der Saal über den Bauhofgaragen liege, also über einem nicht geheizten Raum. Auch die Wand zum Archiv, das ebenfalls nicht dauerhaft beheizt wird, soll gedämmt werden.
Die Stadträte diskutierten zudem über die Medientechnik. Bisher kommt ein eher lichtschwacher Beamer zum Einsatz. Künftig könnte ein hochwertigeres Modell direkt an der Decke angebracht werden oder, als Alternative, ein so genanntes digitales Whiteboard. Diese Technik kommt bisher vor allem in Schulen zum Einsatz, wo sie die klassische Tafel ersetzt. Vorteil: Es können Notizen angeschrieben und auf Wunsch auch abgespeichert werden. Die Stadtverwaltung rechnet mit Kosten von etwa 5.000 Euro. Auch die Möblierung soll, bis auf die Tische, ersetzt werden.
Einstimmig votierten die Stadträte für die von Schlereth präsentierte Überarbeitung. Die Kosten liegen, inklusive der bereits geplanten Maßnahmen in Sachen Beleuchtung, Heizung und Lüftung, bei etwa 90.000 Euro. Bereits im Mai könnte der Umbau erfolgen.
Will Reckendorf eine Ostlösung in Sachen Umgehung blockieren?
Für Missstimmung sorgte der Tagesordnungspunkt „Gemeinde Reckendorf, 5. Änderung des Flächennutzungsplanes Reckendorf“. Die Gemeinde Reckendorf möchte darin neue Wohnbauflächen mit einer Gesamtfläche von 27 Hektar ausweisen. Die Flächen liegen sowohl im Westen als auch im Osten von Reckendorf. Bürgermeister Ekkehard Hojer schlug vor, der Änderung zuzustimmen, wenn dadurch die Osttrasse einer künftigen Umgehung nicht gefährdet würde. Einigen Stadträten ging dieser Einspruch aber nicht weit genug. „Die blockieren damit beiden Trassen“, sagte Erich Langhojer (SPD). Sein Fraktionskollege Peter Großkopf meinte, Baunach müsse hier „klare Kante zeigen“. Und Reinhold Schweda (CSU) ergänzte: „Beide Trassenvarianten, die in den Bundesverkehrswegeplan aufgenommen werden, müssen möglich bleiben.“
Unter anderem in den markierten Bereichen möchte Reckendorf neue Wohnbauflächen ausweisen.
Hojer erwiderte auf die Redebeiträge, man sollte akzeptieren, dass Reckendorf auch weiterhin Entwicklungsmöglichkeiten haben sollte und dass es das Recht einer Gemeinde sei, neue Bauflächen auszuweisen. Die Stadträte einigten sich darauf, dem Flächennutzungsplan im westlichen Bereich zuzustimmen, aber nicht im östlichen, da dies eine östliche Trassenvariante erschwere oder sogar gefährde. Bei einer Gegenstimme wurde dieser Beschluss gefasst.
Petition: Mautpflicht auf der B279
Unterstützung fand ein Petitionsantrag des CSU-Ortsverbandes Saal a. d. Saale, der im Rathaus eingegangen war. Der dortige Ortsverband setzt sich für die Einführung einer LKW-Maut auf der Bundesstraße B279 ein. Die Unterschriftenlisten sollen nun auch in Baunach ausgelegt werden. Hojer betonte allerdings, dass die Gesetzeslage es nicht ermögliche, eine solche Bundesstraße (ohne vier Fahrstreifen) mautpflichtig zu machen, stimmte aber dem Einwand von Reinhold Schweda zu, dass eine Petition auf jeden Fall Aufmerksamkeit erzeuge. Mehr Informationen zur Petition finden Sie auf der Internetseite www.b279.de.
Johannes Michel. Bildquelle Karte: Google Maps.