Für Stadtrat Hubert Dietz (CSU) klang es irgendwie paradox: Niedrige Geburtenzahlen sind in allen Medien Thema, demgegenüber schlägt AWO-Geschäftsführer Werner Dippold die Erweiterung der Kindertagesstätte St. Magdalena vor. Es bestehe Bedarf für eine Krippen- und eine Kindergartengruppe. Erste Baupläne hatte Dippold bei der Stadtratssitzung vom 12. Juni 2013 schon dabei.
„Der Zuspruch in Sachen Anmeldungen ist hervorragend, alleine für den Kindergarten haben wir 20 Anmeldungen auf der Warteliste.“ Werner Dippold, geschäftsführender Vorstand der AWO Bamberg, warb in der Sitzung für die erfolgreiche Arbeit der AWO, die erst seit 1. Februar 2012 Träger von „St. Magdalena“ ist, zuvor hatte die Stadt die Einrichtung selbst betrieben. Nun sei es an der Zeit, so Dippold, das Gebäude zu erweitern. Da dieses allerdings Eigentum der Stadt sei, müsse diese, abzüglich der Fördermittel, die Kosten auch tragen. Konkret geht es um etwa 250.000 Euro, bei Gesamtkosten von geschätzten 650.000 Euro. Kein Pappenstiel, denn die Stadt Baunach ist gerade in Sachen Bautätigkeit durch die Rathaussanierung und das Bürgerhaus Lechner Bräu finanziell gebunden.
Betrieb soll während der Bauphase weitergehen
Dippold führte weiter aus, dass eine Erweiterung auch viele pädagogische Vorteile mit sich bringe. Die Krippen-, Kindergarten- und Hortkinder könnten danach in getrennten Bereichen untergebracht werden und bekämen im Garten separate Spielmöglichkeiten. Architekt Stefan Paptistella, der von der AWO beauftragt wurde, erste Möglichkeiten aufzuzeigen, hatte bereits Pläne mitgebracht, welche die neue Raumaufteilung beinhalteten. Im Stadtrat stießen diese auf ein positives Echo, auch wenn der ordentliche Betrieb der Einrichtung innerhalb der Bauphase angezweifelt wurde. Die Kostenschätzung hatte Paptistella aufgrund bereits realisierter ähnlicher Projekte erstellt. Abschluss des Erweiterungsbaus könnte im Frühjahr 2014 sein.
Bis zur Juli-Sitzung soll Paptistella nun die Planungen konkretisieren und eine detailliertere Kostenaufstellung vorlegen. Stadtrat Reinhold Schweda (CSU) war vor allem wichtig, dass das Gebäude behutsam angepasst werde. Insgesamt würde die Kindertagesstätte nach einer Erweiterung 200 Quadratmeter mehr Nutzfläche erhalten und dann drei Krippen-, drei Kindergarten- und eine Hortgruppe unterbringen.
Im Rathaus wird aktuell der Sitzungssaal saniert, daher fand die Stadtratssitzung vom 12. Juni im Feuerwehrhaus statt.
Starkregen verursachte einige Schäden
In seinem Kurzbericht ging Bürgermeister Ekkehard Hojer auf die Schäden durch den Starkregen Anfang Juni ein. Dabei wurde die „Alte Mainstraße“ Richtung Kemmern durch einen Hangrutsch blockiert. Er zeigte auch Bilder und schätze den Gesamtschaden auf bis zu 40.000 Euro. Weitere Informationen dazu finden Sie auch in unserem Artikel Hochwasser und Starkregen: Aktuelle Fotos und Infos aus der Region.
Ein weiteres Thema der Sitzung vom 12. Juni 2013 war die Festlegung der Mietbedingungen für das Bürgerhaus Lechner Bräu, das am 30. Juni eingeweiht wird. Einem Antrag von Andrea Weigler, die in diesem Jahr das Altstadtfest organisiert, auf Übernahme eines Kostenteils des Sicherheitsdienstes, Nutzung der Bühne des Ortskulturrings und kostenlose Werbung im Mitteilungsblatt stimmten die Räte zu. Außerdem diskutierten die Stadträte zum Abschluss über eine „VG-Wand“, die im Rahmen der Rathaussanierung installiert werden soll. Sie soll Motive aus den vier Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Baunach enthalten.
Johannes Michel