Viel investiert – und immer wieder zu investieren

„Bitte beachten Sie den geänderten Sitzungsort: Freibad Hallstadt.“ Einen ungewöhnlichen Ort hatte sich der Stadtrat Hallstadt für seine jüngste Sitzung ausgesucht – nach der Besichtigung des Freibads diente die Wärmehalle als improvisierter Sitzungssaal. Interessant waren insbesondere die Blicke hinter die Kulissen, denn um ein Freibad am Leben zu erhalten, ist viel mehr nötig, als gedacht.

„Wenn ein Freibad zur neuen Saison öffnet, wurde bereits viel Arbeit getan, und wenn es schließt, steht viel Arbeit an“, sagte Bürgermeister Thomas Söder zu Beginn der Stadtratssitzung vom 15. Oktober 2014. Für sein Alter, das Freibad wurde 1979 gebaut und 1999/2000 generalsaniert, sei es gut in Schuss. Anhand einer Führung sowie einer Präsentation durch Schwimmbadleiter Detlef Friedrich konnten sich die Stadträte ein Bild von den neuesten Investitionen und dem Gesamtzustand machen.

Im Mittelpunkt stand dabei die Technik im Hintergrund, die der normale Badegast nicht zu Gesicht bekommt, etwa die neue Heizungsanlage, die über Abwärme der Firma Michelin sowohl Becken als auch Duschwasser erwärmen kann. Rund 200.000 Euro hat die Investition gekostet. Neu sind ebenso die sensorgesteuerten Duschen. Besichtigt wurden auch die Filteranlagen zur Wasserreinigung. Friedrich informierte zudem über die Neuerungen 2014: wöchentliche Aqua-Gymnastik, Aqua-Fitness, ein Aktionstag zum 35-jährigen Jubiläum sowie Auftritte in sozialen Netzwerken.

Freibad Hallstadt Herbst 2014
Sitzung in der Wärmehalle des Freibads: Das hatten wir so auch noch nicht …

Auch in den Folgejahren sind Investitionen dringend nötig

Dennoch bleibt einiges zu tun. In der gerade beendeten Badesaison gab es Probleme mit dem Kassenautomat, für den es aufgrund des Alters nur noch teure Ersatzteile gibt. Der Eingangsbereich mit Drehkreuz ist nicht barrierefrei, Kinderwägen können es ebenfalls nicht passieren. Und der Umkleidebereich bedarf einer Überarbeitung, da für die Schließfächer mittlerweile keine Ersatzteile mehr lieferbar sind, weshalb einige bereits außer Betrieb genommen werden mussten. In den Kiosk wurde zwar bereits investiert, aufgrund der Abwärme durch Geräte und direkte Sonneneinstrahlung heizen sich die Arbeitsbereiche aber zu stark auf. Auch steht wenig Arbeitsfläche zur Verfügung.

Die Räte nahmen nach der Besichtigung und der Präsentation die Ausführungen zur Kenntnis. In den kommenden Jahren soll weiter in das Freibad investiert werden, konkrete Summen werden die Haushaltsberatungen mit sich bringen. Söder wünschte sich zudem wieder steigende Besucherzahlen – mit weniger als 70.000 lag die Zahl in der abgelaufenen Saison sehr niedrig. Mit dabei waren aber auch übermäßig besucherstarke Tage, insbesondere am 2014 ungewöhnlich heißen Pfingstwochenende.

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Hallstadt bekommt Breitband geschenkt

Erneut war die medientechnische Ausstattung des Kulturbodens in der Marktscheune Thema im Stadtrat. Einstimmig wurde beschlossen, eine Grundausstattung für Veranstaltungen wie Bürgerversammlungen, Tagungen, Faschingssitzungen und Auftritte des Musikvereins zur Verfügung zu stellen, was etwa 70.000 Euro kosten wird. Gegebenenfalls müssen Künstler eigene Technik mitbringen. Nicht möglich sind mit dieser Ausstattung Theateraufführungen und größere Veranstaltungen wie Musicals, die auf spezielle Licht- und Audioeffekte setzen. Ebenfalls einstimmig fiel die Entscheidung, dass durch die Stadt die notwendigen Anlagen für den Betrieb der Tiefgarage unter der Marktscheune angeschafft werden sollen. Dazu gehören etwa Beschilderung und Schranken. In einer der nächsten Sitzungen sollen die Stadtwerke Bamberg ein Angebot zur Bewirtschaftung vorstellen. Stadtrat Dr. Hans Partheimüller (CSU) regte an, noch weitere Angebote für den Betrieb der Tiefgarage einzuholen.

Bezüglich des Hochwasserschutzes gab es ebenfalls zwei Beschlüsse: Am Weiher in Dörfleins soll eine Mauer mit Durchfahrt errichtet werden, zudem entschied der Stadtrat positiv über die gesamte Maßnahme, so dass das Wasserwirtschaftsamt Kronach nun die Planfeststellung einreichen kann. Nur eine Bedingung enthielt der Beschluss: Der Radweg auf der Dammkrone soll einen breiteren Sicherheitsstreifen erhalten, da hier mit viel Radverkehr gerechnet wird.

Zum Thema Breitbandausbau konnte Bürgermeister Söder Positives vermelden: Die Telekom übernimmt aufgrund der Attraktivität des Standortes Hallstadt den gesamten Breitbandausbau, auch für Dörfleins und das Gewerbegebiet, auf eigene Kosten. Die Stadt muss sich nicht beteiligen. Hallstadt sei hier, im Vergleich zu vielen anderen Kommunen, in einer glücklichen Lage, sagte Söder. Die Kosten für den Breitbandausbau waren zuletzt auf etwa 800.000 Euro geschätzt worden.

 

Ein Rundgang durch das Hallstadter Freibad kurz nach Saisonende. Viele Fotos dazu finden Sie in unserer großen Bildergalerie (zum Öffnen einfach ein beliebiges Foto anklicken, zum Beenden der Anzeige das X in der linken Ecke oben wählen).

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