Im Titelbild: Ehrung von Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr Zaugendorf vor dem Rathaus der Marktgemeinde Rattelsdorf. 1. Reihe (vorne, von links nach rechts): 1. Reinhold Sauer (40 Jahre), 2. Roland Batz (40 Jahre), 3. Georg Güßbacher (40 Jahre ehrenamtliche Dienstzeit, davon über 30 Jahre 1. Kommandant und noch amtierender 1. Vorsitzender des Feuerwehrvereins Zaugendorf); 2. Reihe: 1. Kommandant Stefan Dirauf (25 Jahre) ; 3. Reihe von links nach rechts: 1. Kreisbrandmeister Andreas Schnapp, 2. Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann, 3. Stellvertretender Landrat Bruno Kellner
Als stellvertretender Landrat und zugleich in seiner Funktion als Erster Bürgermeister des Marktes Rattelsdorf begrüßte Bruno Kellner die ins Rathaus zur Ehrung geladenen verdienten und aktiven Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Zaugendorf; Landrat Hans Kalb ließ sich entschuldigen. Jedoch nutzten Kreisbrandmeister Bernhard Ziegmann und Kreisbrandmeister Andreas Schnapp die Gelegenheit, der aufgrund der Corona-Pandemie bereits sehr lange aufgeschobene Ehrung beizuwohnen.
Kreisbrandinspektor Thomas Renner konnte aus beruflichen Gründe nicht dabei sein, teilte der Bürgermeister den Anwesenden mit.
Bevor es zur Ehrung kam, lobte Bruno Kellner den aktuellen Einsatz der Freiwilligen Feuerwehren bei Umwandlung der Abtenberghalle in eine Unterkunft für Ukrainische Flüchtlinge. Dabei müsse man sich mit der ganzen Palette der humanitären Krise auseinandersetzen: traumatisierte Kinder, mitgebrachten Hunden, aber auch Corona. „47 Leute seien herumgewuselt, und ein Bauzaun nach dem anderen ist innerhalb von zwei Stunden aus dem Boden gewachsen, wobei einer die Kommandos geben musste.“ Es wurde eine Notunterkunft für 100 Personen vorbereitet. Dabei erinnerte der stellvertretende Landrat, dass die Rattelsdorfer Halle für den Katastrophenschutz im Landkreis auf der Bedarfsliste stehe, wohl auch, um Einwände aus der Bevölkerung, warum das Gebäude dafür genutzt werde, zu beschwichtigen. Und als Gemeindeoberhaut fügte Kellner hinzu: „Was gibt es für eine bessere Gelegenheit, den Katastrophenfall zu üben?“
„Die Feuerwehr ist da, wenn man sie braucht!“, so lobte Kellner unter anderem den vorbildlichen Einsatz seiner Wehren während des Hochwassers in Mürsbach. Auch dem Kreistag sei zu danken, dass vor einigen Jahren die bewährte Organisationsform auf Stütze des Kreisfeuerwehrverbandes beibehalten wurde. Selbst wenn die Mannschaftsstärke in einigen Ortschaften zu wünschen übriglässt, werben die einzelnen Feuerwehren um Nachwuchs, um in der Gesellschaft als Ehrenamtliche mit gutem Beispiel vorauszugehen.
Kreisbrandrat Bernd Ziegmann nutzte ebenfalls die Gelegenheit, den Feuerwehrmännern aus Zaugendorf „Danke zu sagen“, für 365 Tage im Jahr, 24 Stunden Bereitschaft. Dabei nütze es nichts, sich einmal ausbilden zu lassen, sondern sie müssten sich immer dem aktuellen Stand der Technik anpassen. Die Art der Hilfe richte sich nach neuen Aufgabenfeldern, welche u.a. durch die Klimaänderung einen Umgang mit modernen Methoden erfordere. Auch wenn es zwischenmenschliche Spannungen gebe, im Vordergrund müsse das Team stehen, bereit anderen zu helfen. Er wohne diesen Ehrungen gerne bei, so Ziegmann, denn sie sollen auch ein Ansporn für die Jugend sein, diesen Männern nachzueifern. Die Jugendwarte vermitteln nicht nur Wissen, sondern auch Lebenserfahrung.
In der Reihenfolge der aufsteigenden Dienstzeit wurden folgende Personen geehrt:
Stefan Dirauf aus Mürsbach, seit sechs Jahren Erster Kommandant der FFW Zaugendorf, für 25 Jahre mit silbernem Abzeichen sowie Roland Batz, Reinhold Sauer und Georg Güßbacher für 40 Jahre mit goldenen Abzeichen. Georg Güßbacher konnte zudem auf eine 30-jährige Tätigkeit als Erster Kommandant zurückblicken und leitet seit mehr als 30 Jahren den Feuerwehrverein als Erster Vorsitzender. Im Rahmen eines 40-jährigen Engagement im Feuerwehrdienst erhielten die Geehrten zusätzlich einen Gutschein „Freiplatz für einen einwöchigen Aufenthalt im Feuerwehrerholungsheim Bayerisch Gmain“.
Nachdem der stellvertretende Landrat Kellner jeweils den zu Ehrenden Feuerwehrmännern die von Staatsminister Joachim Herrmann MdL unterzeichneten Dankesurkunden überreicht und das Ehrenzeichen angesteckt hatte, schloss er sich dem Dank und Anerkennung des Innenministers an, der besagt: „… denn dieser Einsatz ist nicht selbstverständlich und kann nicht hoch genug eingeschätzt werden!“
„Mit dem ehrenamtlichen Dienst über einen so langen Zeitraum bilden sie, die Feuerwehrleute, die Eckpfeiler des Landkreises in Bamberg“, fuhr Kellner fort. „Der Kreis rüste die Wehren auch mit den entsprechenden Hilfsmittel auf, wie z.B. mit der in Buttenheim stationierten Hubleistungspumpe“. Ein Einsatzwagen aus Priesendorf ist derzeit zusammen mit einem Versorgungs-LKW der Bamberger Einsatztruppe zur Unterstützung der ukrainischen Feuerwehren nach Polen unterwegs.
Für Rattelsdorf sei es ein Glück, dass sich Kreisbrandmeister Andreas Schnapp zu diesem Amt (im Inspektionsbereich 2.1. – Rattelsdorf/Zapfendorf) bereit erklärt habe, denn er könne für die nötige Hilfeleistung als Leiter der Bauhofs jederzeit von der Arbeit abberufen werden.
Den Anwesenden legte Bürgermeister Kellner ans Herz, auch wenn sie bald vom aktiven Dienst Abschied nehmen würden, bestünde die Möglichkeit sich weiterhin ehrenamtlich einzubringen.
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Die FFW Zaugendorf
Im Sprengel der Marktgemeinde Rattelsdorf existieren acht Freiwillige Feuerwehren. Die Feuerwehr Zaugendorf entwickelte sich aus einer Löschgruppe und besteht derzeit aus 17 Aktiven (13 Männer und vier Frauen). Der Feuerwehrverein Zaugendorf hat 24 Mitglieder. Die einzelnen Wehren sind im Kreisfeuerwehrverband Bamberg unter der Leitung von Kreisbrandrat Bernhard Ziegmann organisiert (https://www.kfv-bamberg.de).
Aktuell werden in Rattelsdorf Freiwillige gesucht, die bei der Essensausgabe der Ukrainischen Flüchtlinge in der Abtenberghalle mithelfen können.
Informationen zur aktuellen Hilfsaktion – Ukrainehilfe – „WhatsApp-Gruppe – Essensausgabe“: https://www.markt-rattelsdorf.de/notunterkunft-fuer-ukraine-fluechtlinge