LED: Neue Straßenbeleuchtung für Rattelsdorf?

Wer sich für Zuhause eine neue Lampe kauft oder defekte Glühbirnen auswechseln muss, greift heute vermehrt zu LEDs. Denn in den vergangenen Jahren sind die Preise deutlich gesunken. Im öffentlichen Raum hingegen finden sich meist Quecksilber- oder Natriumdampflampen, die deutlich mehr Energie verbrauchen. Lohnt eine Umrüstung? Darüber informierten sich die Marktgemeinderäte in Rattelsdorf.

762 Straßenlampen stehen im gesamten Markt Rattelsdorf. Eine stattliche Zahl. 540 von ihnen sind Natriumdampflampen, außerdem finden sich viele Langfeldleuchten, die teilweise schon 30 oder 40 Jahre lang in Betrieb sind. Neben wenigen LED-Leuchten (17) ermittelte Christian Ziegler vom Bayernwerk für seinen Vortrag im Rattelsdorfer Marktgemeinderat nur noch zwei Quecksilberdampflampen. Aufgrund einer EU-Verordnung laufen diese Leuchten ohnehin aus.

Ziegler erläuterte im Gemeinderat am 18. Mai 2017 die Vorteile der LED-Technik: Die Lebensdauer sei mit 12 bis 15 Jahren deutlich höher als bei den bisherigen Leuchtmitteln (rund fünf Jahre), außerdem gewähren die Hersteller mittlerweile oftmals zehn Jahre Garantie. Durch die kompakte Bauform seien vielfältige Leuchtenformen möglich, das Licht lasse sich mit Spiegeltechnik sehr gut ausrichten, der Wartungsaufwand sei gering. Demgegenüber stehen die (noch) hohen Anschaffungspreise sowie die höheren Folgekosten, falls doch einmal Defekte auftreten. Für Rattelsdorf empfahl er daher keine Komplettumrüstung, sondern zunächst den Austausch der alten Langfeldleuchten sowie einiger so genannter Koffer- und Pilzleuchten.

Solche „Pilzleuchten“ gibt es noch zahlreich, auch in Rattelsdorf.
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Zuschuss aus Berlin möglich

Eine vollständige Umrüstung aller Straßenlampen im Markt Rattelsdorf würde rund 330.000 Euro kosten. Zieglers Handlungsempfehlung käme auf etwa 125.000 Euro. Bei den genannten Kosten sind nur die „Köpfe“ berücksichtigt, kein Tausch von Masten, Erdarbeiten etc. Als Stromeinsparung pro Jahr ermittelte Ziegler etwa 35.000 Euro. Möglich wäre, im Rahmen eines Förderprogramms des Bundesumweltministeriums, einen Zuschuss von bis zu 25 Prozent zu erhalten. Hans-Jürgen Scheerbaum (CSU) war in der anschließenden Diskussion der Meinung, Rattelsdorf könne durch den Austausch ein Zeichen setzen, schließlich sei die Gemeinde auch Mitglied der Klimaallianz Bamberg. Eine Entscheidung fiel noch nicht.

Bei vier Gegenstimmen beschloss das Gremium den Abschluss einer Kostenvereinbarung zum Mehrgenerationenplatz an der alten B4. 75.000 Euro der Kosten von insgesamt 150.000 Euro trägt die Teilnehmergemeinschaft Rattelsdorf. Außerdem ging es in der Sitzung noch einmal um die bereits im April genauer vorgestellten Bebauungspläne an der Ebinger Straße / Medizinisches Versorgungszentrum.

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