Zehn Gemeinden im Landkreis Bamberg beteiligen sich aktuell am HaLT-Projekt. „HaLT“ steht für „Hart am Limit“ und möchte Kinder und Jugendliche frühzeitig über die Folgen von Alkoholkonsum aufklären. Bereits seit zehn Jahren gibt es HaLT, nun könnten neue Gemeinden dazukommen. Ein weiteres Thema im Gemeinderat war die Westtangente.
„Wir wollen keine Alkoholabstinenz erreichen, sondern rufen zu einem reflektierten und verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol auf.“ Tanja Setzer vom HaLT-Team des Landratsamtes Bamberg war am 4. Oktober in der Marktgemeinderatssitzung Zapfendorf zugegen und stellte HaLT vor. Zunächst hatte sie einige Zahlen dabei: Mit 13 bis 14 Jahren kommen Jugendliche meist erstmals mit Alkohol in Berührung, 70 Prozent der 16- bis 21-Jährigen trinken gelegentlich Alkohol. Aber: Rund zwei Millionen Menschen in Deutschland sind alkoholabhängig. Somit wächst jedes sechste Kind in einer Familie mit einem alkoholkranken Elternteil auf.
HaLT basiert auf zwei Säulen. Die reaktive Säule sucht das Gespräch mit Kindern, Jugendlichen sowie den Eltern, die proaktive Säule setzt auf Öffentlichkeitsarbeit in Zusammenarbeit mit Gemeinden, Vereinen und Schulen sowie auf die konsequente Einhaltung der Gesetze. Und hier können die Gemeinden einiges tun – etwa auf Vereine und gastronomische Betriebe zugehen, die Alkohol verkaufen und diese noch besser aufklären. „Ein besonderes Augenmerk kann auch darauf liegen, für alle Veranstaltungen allgemeine Schließzeiten umzusetzen, mit Plakaten auf das HaLT-Projekt hinzuweisen oder Präventionseinheiten in der Schule abzuhalten“, erklärte Setzer. Bekannt sei HaLT vor allem auch wegen der alkoholfreien Cocktailbar, die sich Mitgliedsgemeinden und deren Vereine ausleihen können – etwa für Feste, Kirchweihen oder andere Veranstaltungen.
Es braucht Kümmerer
Kosten für HaLT kämen auf den Markt Zapfendorf nicht zu. Es sei aber wichtig, so Setzer, dass es in der Gemeinde ein paar Menschen gibt, die sich dem Projekt auch annehmen. Meist sei das einer der Gemeinderäte, ebenso böten sich Vertreter aus Vereinen an. Auch Marktgemeinderat Dr. Christopher Rosenbusch (CSU) sah das so: „Es braucht Leute, die sich einbringen – sonst haben wir wieder nur eine Urkunde an der Wand hängen wie bei der Städtepartnerschaft mit Kilstett.“ Bürgermeister Volker Dittrich bat daher das Gremium, in sich zu gehen und bis zu einer der nächsten Sitzungen zu überlegen, wer in Frage käme und auch Gespräche zu suchen, etwa mit Elternbeiräten. Eine Entscheidung über den Beitritt zu HaLT fiel daher noch nicht.
Nachdem auch der Straßenabschnitt zwischen Mainbrücke und Kreisverkehr Nord für den Verkehr freigegeben wurde, stimmte der Marktgemeinderat dem Abschluss einer Vereinbarung mit dem Freistaat Bayern zur Sonderbaulast der Umfahrung zu. So soll die komplette Westtangente einmal zur Westumfahrung und damit zur Staatsstraße werden. Die Straßenbaulast hat damit nach Abschluss des Baus die Straßenbauverwaltung des Freistaates Bayern. Zur endgültigen Fertigstellung fehlt noch der Ausbau zwischen Mainbrücke und Kreisverkehr Süd – hier ist ein Großteil der Straße noch die ehemalige Baustraße für die ICE-Baustelle. Die künftige Staatsstraße müsste breiter sein, außerdem gilt es, die Kurve bei der Kläranlage zu entschärfen.
Der Bereich zwischen Mainbrücke und Kreisverkehr Nord wurde in einem weiteren Tagesordnungspunkt auch gewidmet. Er ist nun erst einmal Gemeindeverbindungsstraße und liegt daher in der Verantwortung des Marktes Zapfendorf.
Unter Sonstiges verwies Bürgermeister Dittrich auf die Aktion Mitfahrerbänke. Eine der beiden Zapfendorfer Mitfahrerbänke wurde nun an der Kirche bei der Bushaltestelle an der Hauptstraße aufgestellt und kann damit ab sofort genutzt werden.