Nur noch wenige Straßen in Zapfendorf und den Gemeindeteilen sind nicht mit Tempo 30 beschränkt. Das soll sich ändern, auch, um eine einheitliche Regelung für alle zu erreichen.
Auf Kreis- und Staatsstraßen hat der Markt Zapfendorf keinen Einfluss. Also zum Beispiel auf die Bamberger Straße oder die Herrngasse. Auch Gemeindeverbindungsstraßen werden natürlich nicht auf 30 Kilometer pro Stunde beschränkt. Bei Ortsstraßen allerdings sieht es anders aus. Und hier hat Zapfendorf seit dem Jahr 1992, als erstmals Temp-30-Zonen angeordnet wurden, viel getan. Große Teile des Hauptorts sind bereits Tempo-30-Zonen, ebenso sieht es in Unterleiterbach aus. Auch in Lauf, Kirchschletten und Sassendorf gibt es geschwindigkeitsreduzierte Bereiche, keine hingegen in Oberoberndorf und Reuthlos.
Nun hat die Verwaltung mit Landratsamt und Polizei Rücksprache gehalten. Es wäre möglich, auf allen Straßen innerhalb geschlossener Ortschaften, die keine Kreis- oder Staatsstraßen sind, Tempo 30 anzuordnen. Das muss nicht als Zone geschehen, dann würde auch Rechts-vor-Links gelten, sondern ist auch mit einen normalen 30er-Schild machbar. Folgendes Ziel gab Bürgermeister Michael Senger in der Gemeinderatssitzung vom 6. Oktober 2022 aus: eine ganzheitliche Verkehrsberuhigung in den Ortschaften und die Reduzierung von Schildern.
In vielen Seitenstraßen, hier die Einfahrt von der Hauptstraße in die Oberleiterbacher Straße, stehen bereits Schilder für Tempo-30-Zonen.
Einen Beschluss zur detaillierten Umsetzung fällte der Gemeinderat noch nicht, positionierte sich aber einstimmig: Die Verwaltung soll die Änderungen ausarbeiten. Diskutiert wurde über einige neuralgische Punkte, etwa die Laufer Straße mit der T-Kreuzung nahe des Aquarena und der Kreuzung Gartenstraße. Hier würde bei einer Tempo-30-Zone Rechts-vor-Links gelten, worauf durch Schilder wie „Vorfahrt geändert“ hingewiesen werden müsste. Und: Die Hauptstraße, die nach der Fertigstellung der Westtangente möglichst bald zur Ortsstraße werden soll, soll ebenso einbezogen werden. „Hier wäre keine Zone, sondern nur Tempo 30 die bessere Lösung, solange es keine baulichen Veränderungen an den Kreuzungen gibt“, meinte Gemeinderat Raimund Oswald.
Die Kreuzung Laufer Straße / Gartenstraße. Bisher hat die Laufer Straße Vorfahrt. Könnte sich das ändern?
Veränderungen bei der Bepunktung
Überarbeitet werden sollen die Richtlinien zur Vergabe von gemeindeeigenen Baugrundstücken. Die Satzung wurde 2021 erlassen. Neu aufgenommen werden soll, dass eine höhere Punktzahl erreicht werden kann, wenn sich beispielsweise zu zweit für ein Grundstück beworben wird, um ein Doppelhaus zu errichten. Ebenso soll eine Regelung für Zwei- oder Dreifamilienhäuser gefunden werden. Korrekturen wird es auch im Bereich Arbeitsort geben – manche Berufsbilder gibt es im Markt Zapfendorf nicht, bisher führte das bei den Bewerbern zu einer schlechteren Punktzahl, wenn der Arbeitsort nicht Zapfendorf ist.
In der Sitzung war auch das Hofmann-Gelände mitten in Zapfendorf erneut Thema. Hier soll ein Medizinisches Versorgungszentrum entstehen, in den vergangenen Jahren entwickelte sich das Projekt aber nicht weiter. Mehr dazu in einem eigenständigen Artikel, der am morgigen Donnerstag erscheint.
Im Zuge der Tempo-30-Erweiterung sollte bitte auch die Beschilderung und 30-Markierungen auf den Fahrbahnen der bestehenden Tempo-30-Zonen kontrolliert werden. Kaum lesbare, ausgeblichene Schilder und nicht mehr existente Fahrbahnmarkierungen sind hier die Regel. Zudem sollte auch an die Verkehrsüberwachung gedacht werden, denn neue Regeln oder Begrenzungen sind für viele Verkehrsteilnehmer und Anwohner leider nur eine Empfehlung. Da ich in einer bestehenden Tempo-30-Zone wohne, kann ich das beurteilen.
Da kann ich als Bewohner der Laufer Straße Herrn Dietz nur zustimmen. Nicht nur die auswärtigen Pkw-Fahrer sind ohne Haltelinien beim Befahren von Gartenstraße und Oberweg völlig überfordert durch teilweise schlecht erkennbare oder einsehbare Seitenstraßen von rechts. Mit Einbeziehung der Kreuzung Laufer Straße dann auf der gesamten Länge 5x in jeder Richtung. Während der baustellenbedingten Vorfahrtsänderung an der Kreuzung Laufer Straße waren Hupkonzerte im Minutentakt die Regel, weil speziell diese Kreuzung extrem schlecht einsehbar ist und durch einen regelmäßigen Gehwegparker Richtung Lauf zusätzlich die Sicht versperrt wird. Apropos Gartenstraße: Da diese nach der Einfahrt von der Bamberger Str. inzwischen permanent bis zum Grabenweg halbseitig zugeparkt ist, könnte mal wieder über eine Einbahnregelung für Pkw bis zum Grabenweg nachgedacht werden, Radfahrer ausgenommen. Verbesserungen für Radfahrer wären sowieso bei jeder Maßnahme und an jeder Stelle dringend angebracht, insbesondere im Zuge der Umgestaltung der Hauptstraße nach deren Umwidmung.