Im Titelbild: Das Milchwerk in Zapfendorf von der Wendeplatte aus fotografiert.
Die Bayerische Milchindustrie (BMI) möchte ihren Standort in Zapfendorf erweitern. Dafür sind Änderungen am Bebauungs- und Flächennutzungsplan nötig. Im Gemeinderat wurden die Stellungnahmen der Öffentlichkeit und der Behörden behandelt.
Zur Änderung des Flächennutzungs- und Landschaftsplans lagen nur Stellungnahmen der „Träger öffentlicher Belange“, also der Fachbehörden vor. Jörg Meier vom Ingenieurbüro Höhnen & Partner ging sie zusammen mit den Markgemeinderätinnen und Markgemeinderäten durch. Ebenso war die Änderung des Bebauungsplans Thema, hier gab es auch Stellungnahmen von Anwohnern.
In der ersten privaten Stellungnahme ging es unter anderem um das Niederschlagswasser bei Starkregen. Laut Schreiben eines Anwohners sei es beispielsweise im Sommer 2021 zu zwei Starkregenereignissen gekommen, bei welchen die unterhalb des Plangebietes liegende Gartenstraße in voller Breite überflutet worden sei – aufgrund des Querprofiles der Straße sogar mit Ausuferungen auf die Gehwegseite mit geraden Hausnummern. Nachdem der Gemeinderat im vergangenen Jahr das Konzept für ein Sturzflut-Risikomanagement beschlossen habe, solle dieses auch Berücksichtigung finden.
Die zweite Stellungnahme beschäftigte sich mit dem LKW-Lieferverkehr in diesem Bereich, der unter anderem auch den Lidl-Einkaufsmarkt beherbergt. Eine Schlüsselrolle spiele die LKW-Wendeanlage, die durch den Umbau abgetragen werden soll. Diese soll nun ersetzt werden – „Der Markt Zapfendorf sichert am östlichen Ausbauende der Straße Oberweg im Rahmen der Planfortschreibung (Entwurf) Flächen für eine neue Wendemöglichkeit für Lkw, um eine dem Status quo vergleichbare Situation auch künftig gewährleisten zu können“, heißt es im zugehörigen Beschluss.
Auf dem richtigen Weg …
Eine weitere Einwendung befürchtete Emissionen in erheblichem Umfang, da das Industriegebiet nun näher an die Wohnbebauung rückt. Das Heranrücken an sich sei solange zulässig und unproblematisch, als hierdurch unter anderem das Wohngebäude der Einwendungsführerin nicht negativ erheblich beeinträchtigt werde, erklärte Bürgermeister Michael Senger. Der Markt Zapfendorf stelle dies durch Festsetzungen sicher, mittlerweile liege auch ein schalltechnisches Gutachten vor.
Von den meisten Behörden und anderen Trägern öffentlicher Belange gab es keine Einwände gegen die Änderung von Flächennutzungs- und Bebauungsplan. Lediglich kleinere Anpassungen sind nötig, etwa bei der Einzeichnung eines Schutzstreifens für die Stromtrasse der Bahn, die in dem Bereich verläuft. „In den Stellungnahmen spiegelt sich wieder, dass der Markt Zapfendorf nicht auf dem Holzweg ist“, so Jörg Meier. Und so wurden sämtliche Beschlüsse, auch die Billigungs- und Auslegungsbeschlüsse für die nächste Beteiligungsrunde, vom Gemeinderat einstimmig gefasst.
Weiteres aus der Sitzung
In der Sitzung vom 15. Juni beschäftigte sich der Gemeinderat noch mit einem Antrag auf Vorbescheid auf Errichtung eines Freiflächen-Solarparks zwischen Zapfendorf und Unterleiterbach nahe der Autobahn. Nachdem die Planungen aber den Richtlinien für Freiflächen-PV-Anlagen, die im Jahr 2021 erarbeitet wurden, widerspricht, erfolgte eine einstimmige Ablehnung. Gemeinderätin Mona Bahr (ZuZ) meinte, vielleicht sollte der Gemeinderat den Kriterienkatalog nochmal überdenken, da ansonsten die Realisierungschancen für ein solches Projekt sehr gering seien. Dieser legt unter anderem eine mögliche Bürgerbeteiligung an solchen Projekten fest.
Neuer stellvertretender Senioren- und Schwerbehindertenbeauftragter des Marktes ist Gemeinderat Raimund Oswald. Er folgt damit auf Kirstin Hoh, die dieses Amt niedergelegt hatte.
Bürgermeister Senger wies unter „Sonstiges“ noch darauf hin, dass bereits jetzt Vormerkungen bei der Telekom (GlasfaserPlus) für den Anschluss von Gebäuden ans Glasfasernetz möglich seien. Gerade in den Ortsteilen wäre das wichtig, damit diese beim Ausbau auch eingebunden werden könnten. Die GlasfaserPlus schließt eine Immobilie während der Ausbauphase kostenfrei an, wenn Kundinnen oder Kunden einen Glasfaser-Tarif bei einem Telekommunikationsanbieter abschließen. Nähere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite des Marktes.