Selbst in manchen Gemeinden unseres Landkreises kann kaum jemand etwas mit dem Begriff „Ortskulturring“ anfangen. Dass eine solche Institution, die sich unter anderem um die Terminplanung der Vereine kümmert, Sinn macht, steht außer Frage. Nachdem die Versammlung aufgrund mangelnder Teilnehmer vertagt werden musste, könnte nun beim Neuversuch am 5. Dezember die Auflösung des Vereins beschlossen werden. Oder findet sich doch noch ein neuer/alter Vorstand in Zapfendorf?
Während sich viele Ortskulturringe (OKR) besonders um die Termine des Jahres kümmern und die Vorsitzenden dabei aufpassen, dass keine wichtigen Veranstaltungen auf den gleichen Tag fallen, stand in Zapfendorf in den vergangenen Jahren der Faschingsumzug im Mittelpunkt der OKR-Arbeit. Der Vorsitzende Stefan Kabitz hatte sich hier besonders eingebracht, der Faschingsumzug war sozusagen „sein Baby“. Außerdem pflegte Kabitz den Terminkalender für die Gemeindehomepage. Nun geht aber eine Ära zu Ende. Dazu hat uns folgender Text von der Versammlung des OKR am Freitag, 31. Oktober 2014, erreicht:
Ein neues Kapitel für den Markt Zapfendorf wird anbrechen. Dies wurde bei der Jahreshauptversammlung des Ortskulturrings Zapfendorf (OKR) klar. Denn nach jahrzehntelangem Desinteresse der ehemaligen amtierenden Bürgermeister an der Arbeit des OKR sind diese Auswirkungen spürbar. Alles galt als selbstverständlich und vermeintliche Pflicht des OKR, unter anderem das Erstellen und Führen des Terminkalenders für den Markt, sowie Organisieren und Durchführen des Zapfendorfer Faschingsumzugs – und auch dessen Finanzierung. Erwartet wurde auch, für alle Vereine und Bürger, der Geschirr- und Spülthekenverleih. Aber damit ist jetzt Schluss.
Bei der satzungsgemäß geladenen Versammlung mit Neuwahlen erklärten, wegen des Desinteresses der Vereine (nicht ein Vereinsvorstand war gekommen!), der 1. Vorsitzende Stefan Kabitz, sein Stellvertreter Peter Helmreich und die Schriftführerin Claudia Finkel, nicht mehr für den OKR zu arbeiten. Für Kabitz fand in diesem Jahr sein 15. Faschingszug statt. Kabitz schloss mit dem Zitat der Politikerin Hildegard Hamm-Brücher „Es ist besser, den Abschied zu nehmen, wenn viele Menschen noch sagen: Schade.“
Das mangelnde Interesse vor allem der Vereine, dass sich bei der letzten Versammlung offen zeigte, veranlasste Kabitz dazu, diese Kritik zu üben. Allerdings gab es wiederum auch kritische Stimmen zu seinen Ausführungen. Beispielsweise korrigierte der ehemalige Bürgermeister Josef Martin einige dieser Aussagen durch eine Veröffentlichung im gemeindlichen Mitteilungsblatt. Denn für ihn steht fest, dass der Ortskulturring sehr wohl Interesse und Unterstützung von der Gemeinde und ehemaligen Bürgermeistern erhalten habe.
Jetzt soll sich noch einmal an einen runden Tisch gesetzt werden. Nach der letzten Versammlung wurde eine weitere Jahreshauptversammlung einberufen. Diese findet am 5. Dezember um 19.30 Uhr in der Gaststätte „Jüngling“ statt. Hierbei soll dann gegebenenfalls eine neue Vorstandschaft gewählt oder eben die Auflösung des Ortskulturrings diskutiert werden.